Protokoll der Sitzung vom 25.09.2014

(Beifall bei der SPD und beim Bündnis 90/ Die Grünen)

Wir benötigen personelle Qualität und personelle Quantität, um fit für die Zukunft zu werden. Wir müs sen das in den kommenden Haushalten natürlich ab sichern. – Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

(Beifall bei der SPD und beim Bündnis 90/ Die Grünen)

Die nächste Rednerin ist

Frau Kollegin Ahrens.

Herr Präsident, meine

Damen und Herren! Frau Krümpfer, vielen Dank für die vermeintlich erteilte Nachhilfe, die ich hiermit gern zurückgebe! Natürlich ist mir klar, dass es diese Möglichkeiten und Zugangsvoraussetzungen gibt, ich habe aber im Gegensatz zu Ihnen die Vorlage hier korrekt wiedergegeben. Darin steht, dass die Sozialassistentenausbildung eben der Regelzugang in die Erzieherausbildung werden soll und nicht mehr das vorgeschaltete Praktikum von einem Jahr. Wenn Sie die zwei Jahre Sozialassistentenausbildung neh men plus die zweijährige schulische Ausbildung, die sie dankenswerterweise eben noch erwähnt haben, plus das eine Anerkennungspraktikumsjahr, dann sind Sie eben bei einer fünfjährigen Ausbildung.

(Abg. Frau K r ü m p f e r [SPD]: Zwei Aus bildungen!)

Das hat die GEW Ihnen als SPD auch mehrfach deut lich gesagt, nehmen Sie da Ihre eigenen Personen auch einmal ernst, meine Damen und Herren!

Ich sage Ihnen auch, weil Sie eben noch einmal

die Bertelsmann Stiftung angesprochen haben, die evangelische Kirche, die LAG, der Personalrat von KiTa Bremen, alle, die eine Kindertageseinrichtung, eine Krippe, einen Elternverein et cetera hier in Bremen betreiben, suchen diesen Personalschlüs sel, den die Bertelsmann Stiftung als reine Theorie in Ihren Krippen ausgerechnet hat, und sie stellen

fest, dass er eben häufig nicht vorhanden ist, meine Damen und Herren!

(Abg. Frau K r ü m p f e r [SPD]: Habe ich doch gesagt!)

Das ist reine Spiegelfechterei, entscheidend ist doch für die Eltern, was und wie viel Personal tatsächlich mit den zehn Kindern im Raum steht, und das ist weniger, meine Damen und Herren!

(Beifall bei der LINKEN)

Die Bertelsmann Stiftung selbst sagt es ja auch,

sie spricht ja ebenfalls von theoretischen Zahlen und sagt, die theoretische Zahl wäre umgesetzt, wenn die 200 fehlenden Erzieher vorhanden wären. Daran kann man auch erkennen: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst aufgestellt hast!

(Abg. D r. v o m B r u c h [CDU]: Gefälscht!)

Ja, in dem Fall sogar gefälscht!

Abschließend kann ich Ihnen nur eines sagen:

Wir brauchen eine vernünftige Ausstattung! Wir brauchen, und das ist auch ganz klar, aufgrund der steigenden Kinderzahlen einen Ausbau! Es sind nach dem Einwohnermeldeamt, das ja immer sehr konser vativ bei seinen Schätzungen ist, bis zum nächsten Jahr schon über 600 Kinder unter drei Jahren mehr! Wir brauchen darüber hinaus zur Steigerung der Nachfrage einen entsprechenden Ausbau.

Wenn ich mir derzeit beispielsweise Osterholz-Te

never anschaue, einen sozial benachteiligten Stadtteil, für den wir alle, glaube ich, fraktionsübergreifend einen Ausbau wollen, und ich glaube, da nehme ich auch Frau Krümpfer nicht aus, sie wird das genauso wollen wie ich: Da haben wir sehr große Probleme, nicht nur den schon vorhandenen Status zu halten – in Gröpelingen besteht ja das gleiche Problem, da haben wir ja auch steigende Kinderzahlen –, sondern darüber hinaus die Qualität zu erreichen, die Einrichtungen zur Verfügung zu stellen und die Erzieher dafür zu finden.

Wenn man das alles betrachtet, dann erkennt

man an der Stelle, dass die Unke noch nicht ganz ausgedient hat. Wir müssen da entsprechend hin schauen, und es ist auch die Aufgabe der Opposition, den Finger in die Wunde zu legen und zu sagen, da müssen wir genau hinschauen!

(Abg. S e n k a l [SPD]: Welche Wunde?)

Ich gebe Ihnen völlig recht, seltsamerweise ist

Bremerhaven in der Lage, für die nächsten drei, vier Jahre völlig konkrete Aussagen zu machen, wie es ungefähr aussehen wird. Bremen ist da extrem nebulös in seinen Antworten, und auch das ist ein

Versäumnis, das ich hier deutlich kritisiere! – Danke schön!

(Beifall bei der CDU)

Als nächste Rednerin hat

das Wort Frau Senatorin Stahmann.

Herr Präsident, sehr verehrte

Damen und Herren! Das Bertelsmann Institut ist kein Institut des Senats,

(Abg. D r. v o m B r u c h [CDU]: Aber fast!)

es handelt sich auch nicht um ein Institut der Sena torin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen, ich heiße auch nicht Anja Stahmann, geborene Ber telsmann, sondern es ist ein unabhängiges Institut, und die Daten werden folgendermaßen erhoben: Das Statistische Landesamt fragt im Kindergarten, wie viel Personal beschäftigt ist und wie viele Kin der dort betreut werden, diese Daten werden dann gemeldet. Die Daten des Statistischen Landesamtes werden an das Statistische Bundesamt gemeldet, und das Bertelsmann Institut nimmt dann die Daten des Statistischen Bundesamts, da möchte ich alle Ängste nehmen, dass ich daran irgendetwas beein flusse, um hier möglichst gut aus der Angelegenheit hervorzugehen.

Ich glaube, wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass

wir aufgrund einer inklusiven Pädagogik in Bremen seit Jahren auch anders dastehen als die Kolleginnen und Kollegen. Das heißt nicht, dass wir uns ausru hen, sondern wir wollen mit sehr guter Qualität im Bereich der frühkindlichen Bildung weitermachen.

(Beifall bei der SPD und beim Bündnis 90/ Die Grünen)

Ich möchte die Debatte zum Anlass nehmen, junge

Leute zu ermuntern, eine Ausbildung im pädagogi schen Bereich zu ergreifen, und auch gleich das auf nehmen, was Petra Krümpfer gesagt hat: Wir werben um junge Männer im pädagogischen Bereich! Ich sehe auch immer mit Freude junge Auszubildende, wenn sie berichten, es mache Spaß, die Ausbildung sei gut, sie wollten nicht abbrechen und fühlten sich auch unterstützt und gut aufgenommen. Wir haben gute Berufsaussichten. An den guten Geld- und Auf stiegsaussichten arbeiten wir noch, das ist aber an der Stelle eine bundesweite Debatte und hängt auch von den Tarifparteien ab. Darüber tauschen wir uns heute nicht in der Debatte aus, aber im Kita-Bereich sind die Aussichten gut.

Die Anregung, auch Akademikerinnen und Aka

demiker einzusetzen, auf den Personalmix zu ach ten, das ist alles goldrichtig, das sind ganz wichtige Aussagen. Wir brauchen als Leitungskräfte eben auch künftig vielleicht Grundschulpädagogen, es tut auch in allen Richtungen gut, dass wir da zu

einer anderen Zusammenarbeit zwischen Kita und Grundschule kommen, und da kann man in der Tat noch eine ganze Menge bewegen, in Bremen und auch bundesweit.

Den Quereinstieg wollen wir weiter fördern, wir

erkennen auch ausländische Abschlüsse an. Wir haben zwanzig junge und auch ältere Migrantinnen für die Arbeit in den Kitas fortgebildet und dabei sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Aussage, dass es wichtig ist, die deutsche Sprache zu können, teilt der Senat auch in Gänze.

Ich finde, es ist eine richtige Forderung, dass wir

genügend Anerkennungsplätze haben müssen. Wir haben uns auch in den Jahren – ich kann es ja nur vor dem Hintergrund der Haushaltsbeschlüsse um setzen – immer nach der Decke gestreckt und ver sucht, möglichst passgenau Anerkennungsplätze bereitzustellen. Das bleibt eine Aufgabe.

Weil Frau Ahrens ein paar Mal gesagt hat, es

fehlen etwa 1 000 Plätze: Wir werden in den nächs ten Jahren in der Tat weiter ausbauen müssen. Wir werden eine Nachfragesteigerung in Bremen er leben, zum einen in den Stadtteilen, in denen wir eine aufholende Entwicklung erreichen wollen, in denen wir die Bildungsbeteiligung ganz bewusst und nachhaltig steigern wollen, zum anderen aber auch eben da, wo einfach mehr Kinder geboren werden. Über die Jahre hinweg werden wir diese magische 50-Prozent-Quote auch erreichen, dazu werden wir ein Ausbauprogramm vorlegen, das sich mit einer mittelfristigen Planung befasst, und dann werden wir hier diskutieren müssen, in welchen Schritten wir das wo umsetzen und auch personell absichern.

Ich halte auch einen weiteren Ausbau von Klassen