Protocol of the Session on February 3, 2000

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Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Herr Senator, wie hat sich der Senat für die Sicherung des Betreiberrisikos mittels Länderbürgschaften eingesetzt, für die sich auch der Bundesverkehrsminister Klimmt eingesetzt hat?

Herr Senator.

Ich weiß nicht, ob Sie die „Welt“ vom 26. Januar 2000 gelesen haben.

(Dr. Andrea Hilgers SPD: Wahrscheinlich! – Rolf Kruse CDU: Das ist doch kein Pflichtblatt!)

Darin hat sich Ihr Parteifreund, der Berliner Wirtschaftssenator, geäußert. Ich will Ihnen nur den Extrakt aus dem Artikel vorlesen:

„Die Transrapid-Verbindung Berlin–Hamburg ist für mich tot. Bürgschaften kann es bei der Haushaltslage nicht geben.“

Ich würde Ihnen empfehlen, einen Brief an Ihren Kollegen in Berlin zu schreiben und dann die Frage noch einmal zu stellen.

Herr Hesse.

Sie haben die Frage nicht beantwortet, Herr Senator. Deswegen würde ich Sie nach meiner nächsten Nachfrage noch einmal darum bitten.

(Dr. Roland Salchow CDU: Frau Bürgerschaftsprä- sidentin, war das eine Antwort?)

Der Senator hat eine Antwort gegeben. Die kann man bewerten.

(Dr. Roland Salchow CDU: Nein, Frau Präsidentin, Sie haben die Rechte des Parlaments zu wahren!)

Ich kann noch einen Halbsatz hinzufügen.

Wir haben vom Präsidium aus noch niemals inhaltliche Wertungen vorgenommen, weder bei den Fragen noch bei den Antworten, und ich glaube, daß das so auch klug ist.

(Dr. Roland Salchow CDU: Der Senat kann nicht entscheiden, ob er antwortet oder nicht, Frau Bür- gerschaftspräsidentin! Sie haben die Rechte des Parlaments zu vertreten!)

Sie haben jederzeit das Recht, den Ältestenrat zu solchen Fragen anzurufen, Herr Professor Salchow.

Das Wort hat Herr Hesse.

Eine Nachfrage. Vielleicht antwortet der Senator ja dann doch noch darauf.

Steht mittlerweile fest, ob die Übernahme einer Bürgschaft, so wie sie vorgeschlagen wurde, Ihrem Koalitionsvertrag mit den Grünen widerspricht?

Herr Senator Wagner.

Ich versuche, auf das einzugehen, was Sie moniert haben. Sie sagten, das sei keine Antwort auf die Frage gewesen.

Erst einmal gilt hier das Spielchen, daß Sie fragen und wir antworten.

(Rolf Kruse CDU: So steht es in der Geschäftsord- nung! – Heino Vahldieck CDU: So soll es eigentlich sein!)

Wenn Sie das nicht als Antwort akzeptieren, tut es mir leid. Ich versuche immer zu antworten. Wenn jetzt Ihr Kollege in der CDU, der Wirtschaftssenator in Berlin, sagt, für ihn kämen Bürgschaften nicht in Frage, dann können sie für die anderen auch nicht in Frage kommen, denn so etwas geht nur im Konzert.

(Rolf Kruse CDU: Meinen Sie im Konsens?)

Das Wort hat Herr Dr. Schmidt.

Herr Senator! Welchen Koalitionspartner meinten Sie, als Sie eben Ihrer Überzeugung Ausdruck verliehen haben und sagten, der Koalitionspartner wolle den Koalitionsvertrag einhalten?

Herr Senator Wagner.

Ich meine den Koalitionsvertrag unter der Nummer 2.5.34.

(Beifall und Heiterkeit bei der SPD – Heike Sud- mann REGENBOGEN – für eine neue Linke: Wer hat den denn unterschrieben?)

Meine Frage bezog sich nicht darauf, welchen Koalitionsvertrag Sie gemeint haben, son

(Senator Eugen Wagner)

dern darauf, welcher Koalitionspartner nach Ihrer Aussage den Koalitionsvertrag einhält.

(Jan Ehlers SPD: Das ist klar, jeweils der andere!)

Herr Senator Wagner.

Ich gehe davon aus, daß dieser Koalitionspartner GAL heißt.

Nächste Zusatzfrage von Herrn Reinert.

Frau Präsidentin, Herr Senator! Wenn Hamburg an dem Transrapid so großes Interesse hat, wie Sie es gesagt haben, und wenn sich der Senat so entschlossen dafür einsetzt, daß der Transrapid gebaut wird, warum hat der Senat dann zu dem Treffen mit dem hessischen Ministerpräsidenten, als es um die Frage von Bürgschaften ging, keinen politischen Vertreter, Senator oder Staatsrat, geschickt, sondern nur jemanden auf der Beamtenebene?

Herr Senator.

Bei solchen Gesprächen ist es üblich, daß auf Beamtenebene die Dinge vorgeklärt werden, bevor die jeweilige Spitze eines Hauses oder die politische Spitze zusammenkommt. Das ist ein ganz normaler Vorgang. Aber ich weiß nicht, warum wir immer über Bürgschaften durch die Länder reden. Laßt uns doch lieber darüber reden, wer die Hosen bei dem Thema Transrapid eigentlich voll hat, obwohl ich das nicht verstehe.

(Rolf Kruse CDU: Das wurde aber nicht gefragt!)

Das ist nicht gefragt, aber ich versuche, jetzt Anworten zu geben, weil wir über Geld reden.

(Dietrich Wersich CDU: Der Senat befragt sich selbst!)

Ich bin davon überzeugt, daß das Produkt Transrapid hervorragend ist und sich auch in der Praxis bewähren wird.

(Heike Sudmann REGENBOGEN – für eine neue Linke: Aber nicht auf der Hamburg-Berlin-Strecke!)

Von dieser Sache bin ich vor allen Dingen von der Privatwirtschaft und von der Industrie überzeugt worden, die dieses sehr eindrucksvoll hat darlegen können, was auch von niemandem bestritten wird. Das ist jedenfalls mein Eindruck. Ich verstehe nicht, warum die Industrie, der Hersteller oder die Privatwirtschaft vor dem Hintergrund dieser Qualitätsaussage solche Risikoabdeckungen braucht. Wenn der Transrapid ein so gutes Produkt ist, wie ich es zum Beispiel einschätze, dann kann dort auch das Risiko getragen werden.