Ich denke aber, dass es hier vor allem Aufgabe der Schulen und der Träger ist, diese Gruppen gezielt anzusprechen.
Da die Bildungspläne für die Hauptschulen heute schon eine ganzheitliche Entwicklung der Schüler zum Ziele haben und die Stadtteilschulen außerschulisches Lernen und Sozialkompetenz zum Ziel haben werden, sehe ich hier langfristig durchaus eine positive Entwicklung.
Dennoch müssen sich die Jugendlichen aus eigenem Antrieb für ein Freiwilligenjahr entscheiden. Man kann nur dafür werben, aber nichts erzwingen, meine Damen und Herren.
Grundsätzlich möchte ich noch einmal Folgendes betonen: Wir sind in Hamburg mit den Freiwilligendiensten sowohl bezüglich der Platzzahlen als auch bezüglich der Vergabe sehr gut aufgestellt. Es ist dem Senat zu verdanken, dass sich die Zahlen so positiv entwickelt haben. Wir werden uns auch weiter bemühen, noch mehr Jugendlichen die Möglichkeit eines sozialen Jahres zu eröffnen. Wir brauchen nicht mehr Bürokratie und undurchdachte Vorschläge. Deshalb lehnen wir Ihren Antrag ab.
Vielen Dank, Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Wenn man sich noch einmal die Zahlen der Großen Anfrage der SPD zu diesem Thema anguckt, dann erklärt sich vieles. Es erklärt sich auch oder - besser gesagt - es relativiert sich, was uns die CDU und der Senat immer predigen
wollen: Es ist alles so gut in Hamburg und es ist alles noch viel besser geworden, seit Sie regieren.
Wenn man sich die Zahlen anguckt, dann sieht man, dass die Teilnahmezahlen zwar gestiegen sind - leider aber nicht für Hauptschüler. In zwei Jahren sind nur drei Hauptschüler hinzugekommen. Einen Riesenanstieg gibt es hingegen bei Realschülern und Fachschülern.
Aber das ist ein Problem. Wenn ein Hauptschüler keinen Ausbildungsplatz findet, dann müssen wir dafür sorgen, dass er wenigstens die Möglichkeit hat, noch in ein freiwilliges Jahr zu gehen. Wenn wir dann sagen, es sind in zwei Jahren drei Teilnehmer mehr geworden, dann sollte man sich wahrlich nicht auf die Schulter klopfen und sagen, das ist aber alles super gelaufen. Das ist es wahrlich nicht.
Die Zahlen, von denen ich eben sprach, betrafen das soziale Jahr. Wenn wir über das ökologische Jahr sprechen, dann ist es wirklich ein Trauerspiel. Es haben in 2006/2007 ein einziger Hauptschüler und vier Realschüler überhaupt einen Platz erhalten. Da bedarf es wirklich einer großen Verbesserung.
Von daher denke ich, dass der Antrag der SPD, der eine Platzbörse zur Unterstützung und ein Internetportal fordert, ein Weg sein könnten. Wir können das Ganze aber gern noch an den Sozialausschuss überweisen und gemeinsam nach weiteren Lösungen suchen. Wenn Sie den Antrag für zu bürokratisch halten, dann können wir gemeinsam versuchen, ihn noch zu verbessern. Aber dieses Thema jetzt ad acta zu legen und zu sagen, alles ist gut, was wir gemacht haben, das sollten Sie wirklich nicht. - Vielen Dank.
Wer stimmt einer Überweisung der Drucksache an den Sozialausschuss zu? - Gegenstimmen? – Stimmenthaltungen? - Letzteres war die Mehrheit. Die Überweisung ist abgelehnt.
Wer möchte den SPD-Antrag aus der Drs. 18/6870 annehmen? - Gegenstimmen? - Stimmenthaltungen? - Letzteres war die Mehrheit. Der Antrag ist abgelehnt.
Wir sehen uns alle in Bälde wieder. Ihnen allen einen sicheren Heimweg. Die Sitzung ist geschlossen.