Protocol of the Session on June 4, 2014

Login to download PDF

(Beifall bei der CDU, den GRÜNEN, der FDP und der LINKEN – Zurufe von der SPD)

Ich weiß gar nicht, warum Sie sich so aufregen.

(Glocke – Dr. Andreas Dressel SPD: Ich weiß gar nicht, warum Sie sich so aufregen!)

Erster Vizepräsident Frank Schira (unterbre- chend): Das Wort hat Herr Hesse.

Ich weiß gar nicht, warum Sie sich so aufregen, die Bezirkswahlen haben doch gezeigt, wie die Menschen vor Ort abstimmen. Die SPD hat bei den letzten Bezirkswahlen 40 Bezirksabgeordnete weniger bekommen, das kommt doch nicht von ungefähr. Das hat Gründe, und es liegt unter anderem auch an Ihrer verfehlten Verkehrspolitik vor Ort.

(Beifall bei der CDU und den GRÜNEN)

Herr Bürgermeister, diese Arroganz, mit der Sie regieren – den Verkehrssenator bei so einer Debatte in der Aktuellen Stunde gar nicht dabei zu haben, ein Bezirksfraktionsvorsitzender, der sagt, aufstehen, Krönchen richten, weiter regieren –, wollen die Menschen nicht mehr. So regieren Sie diese Stadt, aber so haben die Menschen die SPD satt und Ihre Verkehrspolitik auch.

(Beifall bei der CDU, den GRÜNEN und der FDP)

Das "Hamburger Abendblatt" hat am Wahlwochenende getitelt: "270 Baustellen – ganz Hamburg steht im Stau". Es war das "Hamburger Abendblatt", dass die "BILD Zeitung" das schreibt und Ihnen das nicht recht ist, obwohl die "BILD Zeitung" recht hat mit dem, was sie schreibt, kennen wir schon. Mittlerweile gibt es eine öffentliche Wahrnehmung, die von der Wahrnehmung der SPD abweicht. Es gibt kaum noch jemanden in dieser Stadt, der der Auffassung ist, dass die Verkehrspolitik, die Sie machen, richtig ist. Alle sind sauer, alle haben kein Verständnis mehr dafür, alle sehen, dass das, was hier passiert, unkoordiniert ist und keinerlei Struktur aufweist.

(Beifall bei der CDU und bei Dr. Stefanie von Berg GRÜNE)

Es interessiert Sie auch gar nicht, wie die Wahlergebnisse sind und dass die CDU am Mühlenkamp vielleicht über 50 Prozent der Stimmen bekommen hat.

(Dr. Melanie Leonhard SPD: Reden Sie mal zum Thema!)

Stört uns nicht, Krönchen richten.

(Zurufe von der SPD)

(Jan-Hinrich Fock)

Dass da ein Busbeschleunigungsprogramm durchgeht und die Leute sauer sind über das, was Sie machen, stört Sie gar nicht. Arroganz der Macht, sage ich dazu. Ihre Arroganz ist unerträglich geworden.

(Beifall bei der CDU und den GRÜNEN)

Frau Koeppen wird uns gleich wieder die Mär erzählen, dass die arme SPD so hilflos sei und nur das aufarbeite, was die Vorgängersenate nicht getan hätten.

(Beifall bei der SPD – Dirk Kienscherf SPD: Richtig!)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Wahrheit sieht anders aus. Sie sind überfordert mit den Baustellen in dieser Stadt, Sie haben sich übernommen mit dem, was Sie in unserer Stadt machen.

(Beifall bei der CDU, den GRÜNEN, der FDP und der LINKEN)

Sie haben ein unsinniges Busbeschleunigungsprogramm, das außer Ihnen wirklich niemand in dieser Stadt will. Das sind Baustellen, die Sie verhindern könnten, aber nein, Sie ziehen es durch. Das ist Ihre Arroganz der Macht.

(Beifall bei der CDU, den GRÜNEN und bei Dr. Wieland Schinnenburg FDP und Chris- tiane Schneider DIE LINKE – Zurufe von der SPD)

Wie Sie es machen, kann sich jeder im Übrigen selber anschauen. Ich bin letztes Wochenende dreimal mit dem Auto über die A 7 gefahren.

(Zurufe von der SPD: Hey!)

Glauben Sie, ich hätte auch nur einen einzigen Bauarbeiter gesehen, der da gearbeitet hätte? Nein. Das zeigt, wie Sie Ihre Baustellen planen.

(Dirk Kienscherf SPD: Es ist eine Frechheit, die du hier rüberbringst! – Glocke)

Erster Vizepräsident Frank Schira (unterbre- chend): Herr Hesse hat das Wort.

Ich sage Ihnen, was uns außerdem stört: diese Peinlichkeit, die Sie im Verkehrsausschuss abliefern.

(Dirk Kienscherf SPD: Du bist peinlich!)

Da ist ein Senator, der sagt, am 8. April dieses Jahres habe er die Wirtschaftsverbände zusammengeholt und sie gefragt, was er gegen die Stausituation tun könne. Wir wissen seit Jahren, was für Baustellen auf der A 7 auf uns zukommen.

(Dr. Andreas Dressel SPD: Weil ihr nichts gemacht habt!)

Am 8. April fragt dieser Senator die Wirtschaftsverbände, was er machen könne – ein Offenbarungseid für diesen Senator.

(Beifall bei der CDU, den GRÜNEN und der FDP)

In der gleichen Ausschusssitzung sagt er – die Kollegen haben es mitbekommen –, er wisse, dass er den Menschen in der Stadt Zeit klaue. Er ist ein Dieb und nimmt den Menschen Zeit weg,

(Zurufe von der SPD – Dr. Andreas Dressel SPD: Ist dir nicht selber peinlich, was du er- zählst?)

die sie im Verkehr verbringen müssen, wo sie sie eigentlich nicht verbringen müssten.

Und dann der billige Trick mit dem Staukoordinator Fuchs, der ab dem 1. April nur noch moderieren darf. Auch das klappt nicht, so kriegen Sie die CDU nicht.

(Dr. Andreas Dressel SPD: Wollen wir auch nicht!)

Stausenator Horch ist maßlos überfordert. Herr Scholz muss die Verkehrspolitik endlich zur Chefsache machen. Hamburg steht vor einem Verkehrskollaps und Sie tun nichts.

(Beifall bei der CDU, den GRÜNEN, der FDP und der LINKEN – Arno Münster SPD: Ihr habt nichts hinbekommen!)

Jetzt hat Frau Koeppen das Wort.

(Zuruf von Dietrich Wersich CDU)

Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Schön, Herr Wersich, dass Sie sich auf meine Rede freuen, dann können Sie sich gleich einmal folgenden Satz aufschreiben: Senator Frank Horch schließt nicht das Tor zur Welt, er repariert es, damit es auch zukünftig geöffnet bleibt.

(Beifall bei der SPD – Zurufe von der CDU)

Allerdings habe ich die Rede von Herrn Hesse nicht so richtig verstanden und auch die Anmeldung "Chaos in der Verkehrspolitik" nicht. Herr Hesse, Sie haben hier nur laut gebrüllt,

(David Erkalp CDU: Was soll er denn ma- chen bei dem ganzen Gepöbel?)

und irgendwie ging es auch gar nicht um die Sache. Ich versuche einmal, der Sache mit direkten Fragen nahezukommen. Sollen wir die Sanierung der Straßen einstellen? Sollen wir die Planungen der S4 oder der S21 in die Schublade packen? Wie sieht eine bessere Verkehrspolitik von Ihnen denn konkret aus?

(Glocke)

(Klaus-Peter Hesse)