Protokoll der Sitzung vom 08.11.2017

Meine Damen und Herren! Die heutige Sitzung ist eröffnet.

Ich beginne mit einigen Personalien. Sie wissen, dass die ehemaligen Abgeordneten Katja Suding, Dr. Wieland Schinnenburg, Dr. Bernd Baumann sowie Zaklin Nastic ihr Bürgerschaftsmandat im Oktober dieses Jahres niedergelegt haben.

Frau Suding war von März 2011 bis zum Oktober dieses Jahres Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Als Fraktionsvorsitzende der FDP-Fraktion war sie Mitglied im Ältestenrat und wirkte darüber hinaus in zahlreichen Ausschüssen mit, unter anderem im Haushaltsausschuss.

Herr Dr. Schinnenburg gehörte dem Hause von Oktober 2001 bis März 2004 und dann erneut ab März 2011 an. Seitdem war er Vizepräsident der Hamburgischen Bürgerschaft, im Vorstand der FDP-Fraktion, darüber hinaus in zahlreichen Fachausschüssen. Wir erinnern uns an ihn als Vorsitzenden im Wissenschaftsausschuss und im Ausschuss über die Zusammenarbeit der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein.

Dr. Bernd Baumann war seit März 2015 Mitglied unseres Hauses und im Vorstand der AfD-Fraktion tätig. Er gehörte dem Wirtschafts- und dem Sozialausschuss an.

Frau Zaklin Nastic gehörte seit August dieses Jahres nur kurz der Hamburgischen Bürgerschaft an. Sie wirkte in dieser Zeit als arbeits- und integrationspolitische Sprecherin ihrer Fraktion im Ausschuss für Arbeit, Soziales und Integration mit.

Wir danken allen vier ehemaligen Abgeordneten für ihre geleistete Arbeit und wünschen ihnen für ihre neuen Aufgaben im Bundestag viel Erfolg und alles Gute.

(Beifall bei allen Fraktionen)

Nach der Mitteilung des Landeswahlleiters ist für Frau Suding auf der FDP-Wahlkreisliste 4 Frau Christel Nicolaysen nachgerückt. Herzlich willkommen.

(Beifall bei allen Fraktionen)

Für Herrn Dr. Schinnenburg folgt über die Landesliste der FDP Herr Ewald Aukes. Auch Ihnen ein herzliches Willkommen.

(Beifall bei allen Fraktionen)

Für Herrn Dr. Baumann rückt Herr Peter Lorkowski auf der AfD-Landesliste nach. Herzlich willkommen in unserer Runde.

(Beifall bei allen Fraktionen)

Und für Frau Nastic folgt über die Landesliste der LINKEN Frau Dr. Carola Ensslen.

(Beifall bei allen Fraktionen)

Ich begrüße Sie alle recht herzlich in unserer Mitte und wünsche Ihnen viel Freude bei der neuen Aufgabe.

Damit können wir in unsere heutige Tagesordnung einsteigen. Wir beginnen mit der

Aktuellen Stunde

Es sind wie immer sechs Themen angemeldet worden. Von der SPD-Fraktion

ITS-Weltkongress – Hamburg wird Modellstadt für urbane Mobilitäts- und Logistiklösungen

von der CDU-Fraktion

Strafvollzug und Polizei am Limit – Gewerkschaften schlagen Alarm

von der GRÜNEN Fraktion

ITS-Weltkongress in Hamburg 2021: Auch Radverkehr und Nahverkehr profitieren von der Digitalisierung!

Meine Damen und Herren! Sie haben gewünscht, dass immer alle sechs Themen vorgetragen werden, auch wenn vielleicht nicht alle diskutiert werden. Also würde ich Sie doch bitten, dem Vortrag auch zu lauschen. Vielen Dank.

Angemeldet wurde von der Fraktion DIE LINKE

Nicht nur reden, Herr Scholz – in Hamburg anfangen: 12 Euro Mindestlohn jetzt!

von der FDP-Fraktion

300 unkoordinierte Baustellen, Tausende vernichtete Parkplätze, immer mehr Fahrradunfälle: Rot-Grün provoziert das Verkehrschaos

und schließlich von der AfD-Fraktion

Nicht reden, sondern handeln – was macht die Rote Flora?

Die Fraktionen sind übereingekommen, das erste und dritte Thema gemeinsam zu debattieren. Zu dieser Debatte rufe ich jetzt auf und weise noch einmal darauf hin, dass wir in der ersten Runde eine Redezeit von fünf Minuten haben, in allen weiteren Runden dann drei Minuten.

Frau Koeppen bekommt das Wort für die SPDFraktion.

Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Vor genau einer Woche hat in Montreal das internationale ITSGremium bekannt gegeben, dass der Weltkongress zum Thema Intelligente Verkehrssysteme

und Services, kurz ITS, vom 11. bis 15. Oktober 2021 in Hamburg stattfinden wird.

(Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

Hamburg konnte sich mit seiner exzellenten Bewerbung in dem Wettbewerbsverfahren gegen vier andere Städte durchsetzen. Gerade für diese Bewerbung war die im April 2016 vom Senat verabschiedete umfangreiche ITS-Strategie die Grundlage.

Während auf anderen Ebenen die Digitalisierung zurzeit das Zauberwort schlechthin ist, sind wir in Hamburg schon einen Schritt weiter – wir setzen die Digitalisierung bereits um.

(Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

Auf dem Weg nach und durch Hamburg werden die Nutzerinnen und Nutzer auf den Autobahnen A 1 und A 7 durch moderne Streckenbeeinflussungsanlagen unterstützt.

(Dennis Thering CDU: Klappt ja gut!)

90 Prozent der 1 700 Lichtverkehrsanlagen werden bereits von einem Verkehrsrechner automatisch gesteuert. In der Verkehrsleitzentrale der Polizei und der Verkehrsunternehmen werden rund um die Uhr mithilfe digitaler Anwendungen ein sicherer und möglichst reibungsloser Verkehrsverlauf sichergestellt. Über rechnergestützte dynamische Parkleitsysteme wird die Auslastung der 29 200 Stellplätze in 59 Parkhäusern angezeigt. Im ÖPNV wird die Nutzung durch Echtzeitangaben erleichtert, auch die Bezahlmöglichkeiten werden digitalisiert und damit erleichtert. Nicht zu vergessen die Verknüpfungspunkte im ÖPNV, hier nenne ich zum Beispiel nur einmal switchh, und bessere Baustellenkoordinierung durch die international einmalige Software ROADS. Mögen es einige Abgeordnete in diesem Haus noch nicht mitbekommen haben: Wir werden auch weiter das Hamburger Straßennetz in Ordnung halten und investieren, dank digitaler Unterstützung.

(Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

Dies sind nur einige Beispiele aus der ITS-Strategie des Senats.

ITS-Systeme sind aber kein Selbstzweck. Ihr Einsatz muss sich daran messen lassen, ob unter Wahrung des Datenschutzes folgende Ziele realisiert werden können: Erhöhung der Verkehrssicherheit, verkehrsbedingte Umwelteinflüsse senken, Verlässlichkeit und Effizienz erhöhen, gute und sichere Informationserhebung und Verteilung unterstützen und Innovation fördern. Mobilität muss nachhaltig weiterentwickelt werden, für die Lebensqualität in Hamburg.

Nun wird dem Senat im Zusammenhang mit der Digitalisierung vonseiten der Opposition gern vorgehalten, das seien großspurige Projekte, oder Bürgermeister Olaf Scholz wird vorgeworfen, er

habe die Mammutaufgabe Digitalisierung verpennt. Diese Aussagen zeigen: Es reicht eben nicht aus, das Wort Digitalisierung in sein Wahlprogramm zu schreiben, man muss auch etwas dafür tun.

(Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

Denn international wird das Handeln des Senats komplett anders beurteilt.

(André Trepoll CDU: Die stehen ja hier auch nicht im Stau!)