Heute liegen Ihnen zwei Anträge vor. Zum einen ein Antrag, bei der S3 und S31 den Fünfminutentakt montags bis sonnabends bis 21 Uhr zu verlängern. Hier erhoffen wir uns vor allem, die Verbindungen Harburg, Wilhelmsburg und Veddel zur Innenstadt stabiler zu gestalten. Das wirklich Neue und für viele auch sehr Interessante ist aber, denke ich, der zweite Antrag: Wir machen die S32.
Hier gab es ja oft Unsicherheit: Macht ihr das nun wirklich? Und manchmal klang es so, als müsse man bei der S3 nur eine 2 dahinter malen, dann hast du eine S32. So einfach geht das natürlich nicht. Wir haben jetzt alles in die Wege geleitet, damit die Strecke sowohl durch die Beauftragung des Baus neuer Weichen, neuer Stellwerke und neuer Signalanlagen auf schick gebracht wird. Um Herrn Buschhüters und Herrn Bills Frage zu beantworten: Die Mittel zur Realisierung wird die Stadt notfalls vorstrecken, wenn die DB nicht hinterherkommt. Das heißt, wir sind uns sicher, dass wir 2021 mit drei Zügen innerhalb von 10 Minuten die Strecke Harburg – Hauptbahnhof in der Hauptverkehrszeit verbinden können.
Nun stehe ich ja hier auch als Wahlkreisabgeordneter für Neugraben. Und die Einwohner dort freuen sich , sagen aber: Ja, ist ja schön und gut, aber das geht doch gar nicht in Neugraben los. Zum einen sage ich ihnen dann: Ihr habt da bald die Langzüge. Und, was für euch eine sehr wichtige Botschaft ist: Wir ziehen die Option und kaufen zehn weitere Züge. Das heißt, die S32 wird nicht auf Kosten der Nutzerinnen und Nutzer ab Neugraben realisiert werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass wir nicht nur unbedingt die Strecke der S32 von Harburg zum Hauptbahnhof machen müssen, sondern eventuell auch überlegen können, wie wir die Strecke Neugraben bis Harburg im Angebot so gestalten können, dass die Nachfrage auch hundertprozentig gedeckt wird. Ich denke, dass wir durch die Angebotserweiterung mit dem Fünfminutentakt und mit der Einführung der S32 nicht nur grundlegende Verbesserungen im S-Bahn-Angebot zwischen Harburg und Hauptbahnhof realisieren, sondern auch grundlegend eine sehr stabile Mobilität für die Zukunft dieser Stadt realisieren können. – Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Lieber Herr Kollege Czech, da haben Sie etwas Gutes für Harburg verkündet. Allerdings muss ich auch sagen, dass die Geburt der S32 oder auch der Langzüge – wir hatten ja schon über Hebammen und Geburt gesprochen – eine äußerst schwere war. Rin in de Kartüffeln, rut ut de Kartüffeln, würden wir in Harburg sagen. Übersetzt heißt das: Zuerst sollte die S32 kommen, dann wieder nicht, dann gab es technische Probleme, dann wieder nicht, dann gab es mit dem Vertrag ein Problem, dann wieder nicht. Ist jetzt wirklich alles geklärt? Keine Kapazitätsengpässe am Hauptbahnhof? Die Harburger mögen es kaum glauben. Doch ganz ehrlich, jubelnd um den Hals fallen werden Ihnen die Harburger dennoch nicht.
heißt noch lange nicht realisieren. Die vorbereitenden Arbeiten sollen 2021 abgeschlossen sein, das heißt ebenfalls noch nicht, dass sie dann abgeschlossen sind. War da noch etwas offen mit der Finanzierung? Wer zahlt? Herr Czech hat gerade gesagt, Hamburg gehe in Vorleistung, wenn der Bund nicht zahlt; okay. Aber mit Versprechungen haben die Menschen es im Hamburger Süden doch immer etwas schwer; damit haben sie so ihre Erfahrungen gemacht. Die Ortsumgehung Finkenwerder wurde seit 1973 diskutiert und versprochen und kam ganze 40 Jahre später; die A 26 ist auch noch nicht fertig.
genutzte S-Bahn-Strecke Hamburgs. Seit dem Ausbau der S3 bis Stade steigen die Fahrgastzahlen kontinuierlich. In keiner anderen Bahn in Hamburg müssen so viele Fahrgäste stehen. Es besteht also Handlungsbedarf, um die Fahrgastkapazitäten auf der Strecke zwischen dem Bezirk Harburg und Hamburg Hauptbahnhof spürbar zu erhöhen."
Recherche so weit befriedigend. Doch ich ergänze: Heute nutzen täglich über 130 000 Pendler diese beiden S-Bahn-Linien. In den Hauptverkehrszeiten gehört das Gefühl der Sardinenbüchse zur Normalität. An den Haltestellen Harburg und Wilhelmsburg ist ein Einsteigen zum Teil nicht möglich. Des Weiteren ist die Strecke der S3/S31 aufgrund von Streckenbelastung und des Einsatzes alter Züge auch die störanfälligste Hamburgs. Also richtig recherchiert, nur nichts Neues. Die CDU fordert diese Entlastung schon sehr lange. Sie schreiben von uns ab und wollen sich jetzt feiern lassen.
Schon seit März 2011 steht die Einsetzung einer Verstärkerlinie mit dem Arbeitstitel S32 im Raum, um dem Fahrgastaufkommen gerecht zu werden. Im Verkehrsvertrag 2013 mit der S-Bahn Hamburg wird die S32 an mehreren Stellen erwähnt und die angedachte Linienführung verdeutlicht. Seitdem wird die S32 immer wieder verzögert, die Realisierung zum Fahrplanwechsel ist für Ende 2018 angekündigt. Dann hieß es, die Einrichtung dieser Linie sei nun frühestens im Dezember 2019 möglich. Und nun wieder eine Verzögerung der Lösung. Jetzt soll es trotz der täglich zu beobachtenden Überlastung auf das Jahr 2021 oder später verschoben werden.
Doch die Harburger drückt schon jetzt der Schuh. In der Zwischenzeit hat der Senat sein Wohnungsbauprogramm weitergeführt und im Bezirk Harburg werden jährlich neue Wohnungen gebaut. Die Wohnungsbauzahlen Neugraben-Fischbek bis 2025: Wohnungen für ungefähr 10 000 bis 15 000 neue Bürger; die Mitte Wilhelmsburg bietet ebenfalls Potenzial für ungefähr 10 000 Einwohner. Diese Zahlen sind noch gar nicht berücksichtigt. Sie planen eine U5 im Norden und ignorieren die hohen Fahrgastzahlen im Süden.
Aufgrund der steigenden Einwohnerzahlen und nicht zuletzt der Störanfälligkeit ist eine umfassende und dauerhafte Entlastung der in Hamburg am stärksten genutzten S-Bahn – ich wiederhole es noch einmal – ohnehin nur durch den Bau einer gänzlich neuen S- oder U-Bahn-Linie zu erreichen. Es ist daher viel eher zu klären, über welche Alternativstrecken der Senat die U4 zwischen der Haltestelle an den Elbbrücken und Harburg führen will.
Noch einmal: Wir reden über die am stärksten genutzte S-Bahn-Strecke Hamburgs. Eine Verstärkerlinie und der Einsatz von Langzügen werden nicht ausreichen. Die Verlängerung der U4 muss prioritär aufgenommen werden. Der ÖPNV muss ertüchtigt werden. Wir brauchen einen funktionierenden und attraktiven ÖPNV, denn wir müssen vorsorgen. Ja, wir müssen vorsorgen, damit der Verkehr nicht, wie angekündigt, zusammenbricht. Wir brauchen den ÖPNV zum Ausweichen für die bereits heute angekündigte Stausituation in den nächsten Jahren. Das gilt unausweichlich auch für den Hamburger Süden.
haben wir uns zu einer Zustimmung durchgerungen. Lassen Sie die S32 nicht zur Ortsumgehung werden, geben Sie Gas.
Ich glaube, Frau Sudmann für die Fraktion … Nein, Entschuldigung, Herr Dr. Tjarks, Sie hatte ich schon abgehakt. So ein Pech. Also Herr Dr. Tjarks,
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Der rot-grüne Senat hat das Ziel gesetzt, die nachhaltige Mobilität auszubauen. Wir wollen Hamburg zur Fahrradstadt machen, wir wollen den Fußverkehr fördern und wir wollen den öffentlichen Personennahverkehr ausbauen,
auch deshalb, damit Frau Stöver, Herr Trepoll und auch Frau Boeddinghaus rechtzeitig und regelmäßig aus dem schönen Hamburger Süden in unser Rathaus kommen. Ich glaube, das ist nicht nur ein großes Anliegen, weil vieles von dem, was hier gesagt worden ist, sehr richtig ist. Aber, Frau Stöver, nach Ihrem Redebeitrag, in dem Sie eigentlich die ganze Zeit sagen wollten, wir hätten schon die richtige Maßnahme ergriffen, haben Sie versucht, irgendetwas zu finden, das daran kritikabel ist. Dann haben Sie sich zu der Forderung verstiegen, es müsse eine neue U-Bahn-Linie in Hamburgs Süden gebaut werden. Da freue ich mich schon auf den Haushaltsantrag der CDU Ende des Jahres, um die U4 dann bis nach Harburg zu verlängern. Wir sollten hier nicht einen Popanz aufblasen, sondern es ist, glaube ich, sehr realistisch,
dass wir mehr Kapazität auf den S-Bahn-Linien nach Süden brauchen. Ich glaube, darin sind wir uns sehr einig. Wir freuen uns, dass Sie sich am Ende Ihrer Abwägung zu einer Zustimmung durchringen konnten. Darauf freuen wir uns sehr, aber ich glaube, das ist in der Sache wirklich eine gute Maßnahme.
Meine Vorredner, auch Sie, haben es schon gesagt: Die Strecke nach Harburg ist mit 130 000 Pendlerinnen und Pendlern der am stärksten befahrene Streckenabschnitt der Hamburger S-Bahn. Wir brauchen hier dringend kapazitätsausweitende Maßnahmen. Wir haben schon den Einzug von Langzügen beschlossen; das sind die neun Waggons statt der sechs Waggons im Jahr 2018. Wir wollen, dass es in der Hauptverkehrszeit von 7 auf 14 Umläufe verdoppelt wird. Allein das bringt jetzt einen Kapazitätszuwachs von 25 Prozent, der schon beschlossen ist. Ich glaube, das ist etwas, was sich sehen lassen kann.
Mit dem heutigen Beschluss wollen wir mit dem einen Antrag den Fünfminutentakt zwischen Hauptbahnhof und Harburg ausweiten, und zwar von montags bis sonnabends bis 21 Uhr. Auch das ist, glaube ich, eine gute Nachricht. Und die Kernnachricht – das ist der zweite Antrag – ist die Tatsache, dass wir die Option ziehen werden, zehn zusätzliche Fahrzeuge zu bestellen und am Ende des Tages die S32 einzurichten, und zwar nicht auf Kosten der Langzüge, sondern zusätzlich zu den Langzügen, um dreimal im Zehnminutentakt einen Zug auf dieser Strecke zu fahren. Ich glaube, das ist der entscheidende Punkt, und ich freue mich sehr, dass wir das heute hier auf den Weg bringen können.
Wir hatten angesprochen, dass der S-Bahn-Betrieb nicht immer störungsfrei ist. Die Voraussetzungen sind eine Ertüchtigung der S-Bahn-Infrastruktur, insbesondere auch der Harburger S-Bahn. Dabei geht es um die Weichentrapeze, die Signale sowie die Anpassung der Stromversorgung. Auch hier ist klar, dass wir etwas tun müssen. Es kostet insgesamt 29 Millionen Euro. Auch hier wollen wir etwas tun, indem wir in Vorleistung gehen, auch wenn es am Ende aus Bundesmitteln finanziert wird. Aber das ist wichtig, um am Ende die S32 auch durchführen zu können.
Insgesamt zeigen diese Maßnahmen, also die Ausweitung des Fünfminutentaktes, die Langzüge und die S32, dass wir die Kapazität Richtung Harburg erheblich ausweiten, dass aus den 130 000 Pendlerinnen und Pendlern, die dort jeden Tag fahren, auch noch ein paar mehr werden, sodass wir da richtig Kapazität ins Netz reinholen. Und es zeigt, dass wir etwas tun, was wir überall in Ham
burg tun wollen, nämlich den Takt verbessern, die Frequenz verbessern und den ÖPNV ausbauen. Das ist die rot-grüne Politik und die ist an dieser Stelle richtig. – Vielen Dank.
Damit Sie sich nicht gleich wieder aufregen müssen, fange ich positiv an. Es ist einfach gut, mehr Angebote im öffentlichen Personennahverkehr zu haben. Und ich muss sagen, ich war sehr erfreut, als ich zuerst nur die Überschrift der Anträge las und dachte: Super, S32 und Verlängerung des Fünfminutentaktes kommen. Aber, wie Frau Stöver schon gesagt hat, wenn man dann genauer liest, sieht man, dass Sie vorbereiten. Ich habe mich echt gewundert. 2011, sagten Sie, gab es hier das erste Mal eine Debatte darüber. Ich erinnere mich, als wir die Olympia-Debatte geführt haben und ich mich mit Herrn Rieckhof öffentlich gestritten habe und sagte: Herr Rieckhof, Sie wollen doch die S32 bauen. Nein, die S32 kommt nicht. Es war also immer dieses Hin und Her und die S32 geistert immer irgendwo herum, aber real haben Sie bisher nichts weiter gemacht. Und auch jetzt musste ich leider feststellen, dass meine Freude etwas getrübt wird.