Protokoll der Sitzung vom 31.01.2001

(Wolfgang Riemann, CDU: Wer sagt denn das? – Steffie Schnoor, CDU: Wer sagt das denn? – Zuruf von Jörg Vierkant, CDU)

Das sagen Sie natürlich nicht, aber das steckt natürlich dahinter. Der Weg, den der Minister geht, ist der einzig richtige,

(Steffie Schnoor, CDU: Woher nehmen Sie denn das?)

nämlich mit den für Theater zuständigen Kommunen und mit den Theatern zu reden

(Unruhe bei Abgeordneten der CDU – Beifall Heidemarie Beyer, SPD – Zuruf von Wolfgang Riemann, CDU)

und mit Ihnen gemeinsame Lösungen zu finden. Das ist der Weg.

(Zurufe von Heidemarie Beyer, SPD, und Harry Glawe, CDU)

Alles andere, alles andere, Herr Riemann, was Sie wollen, ist SED-Kulturpolitik pur, und da weiß ich, wovon ich rede.

(Unruhe und Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU – Beifall Heidemarie Beyer, SPD – Dr. Armin Jäger, CDU: Das war die falsche Seite, Herr Friese! – Angelika Gramkow, PDS: Was soll das denn? – Zuruf von Steffie Schnoor, CDU)

So was kenne ich, diese Position kenne ich. Jawohl, das wollen wir nicht. Ich sage, Herr Dr. Jäger, Sie müssten aus der Deckung herausgehen. Sie müssten sagen, was Sie tun wollen,

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja.)

um die Theater gesunden zu lassen. Dieses sagen Sie nicht.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja, natürlich. – Steffie Schnoor, CDU: Sie haben doch alle Anträge abgelehnt.)

Sie fordern nur. Ich fordere Sie auf: Kommen Sie mit Ihren Konzepten heraus, dann können wir darüber reden!

(Beifall Heidemarie Beyer, SPD – Sylvia Bretschneider, SPD: Sie haben doch keine.)

Nur zu fordern, aber keine eigenen Anstrengungen in die Diskussion zu bringen, ist unredlich

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ach, Herr Friese, hören Sie mal auf!)

und hilft den Theatern nicht weiter.

(Beifall Heidemarie Beyer, SPD)

Der Einzige, der den Theatern und Orchestern weiterhilft mit nachhaltiger Wirkung, ist der Kulturminister dieses Landes. – Ich danke Ihnen.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Sylvia Bretschneider, SPD: Richtig. – Dr. Armin Jäger, CDU: Um Gottes willen!)

Herr Friese, Sie wollten noch eine Frage beantworten.

Herr Jäger, Sie haben das Wort.

Herr Friese, gestatten Sie, dass ich meine Frage in zwei Teile gliedere.

Erstens. Stimmen Sie mir darin zu, dass ein weiterer Vorwegabzug aus dem FAG weniger sinnvoll wäre als eine Mittelgewährleistung im Ressort des Kultusministers, damit er nicht nur moderiert, sondern auch Zuwendungen bestimmen kann?

(Harry Glawe, CDU, und Jörg Vierkant, CDU: Gestalten, gestalten.)

Herr Friese, stimmen Sie mir vielleicht dann …

Darf ich erst einmal den Herrn Friese fragen, ob er noch eine Frage gestattet.

Bitte sehr.

Er hatte mich so freundlich angelächelt, Herr Präsident.

(Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der CDU)

Das reicht nicht immer. Ich muss Ihnen auch noch etwas sagen: Sie haben das Wort, Herr Jäger.

Vielen Dank, Herr Präsident.

Herr Friese, stimmen Sie mir vielleicht dann darin zu, dass es sehr viel Sinn macht, aus der praktischen Erfahrung vor Ort in diesem Hause zu berichten, wie sich dieses Nichtstun des Ministers auswirkt, als dass man ganz global so tut, als hätte man das ganze Land so richtig im Griff und wisse alles? Glauben Sie, dass es nicht besser ist, dass man aus einer sehr praktischen Erfahrung hier berichtet, damit die Kollegen sich ein Bild machen können?

Herr Jäger, ich hatte den Eindruck, dass der Minister uns ein Bild dargestellt hat, welche Anstrengungen er unternommen hat, um die Theaterstruktur in diesem Lande langfristig auf sichere Füße zu stellen. Ich habe mich überzeugt anhand von Dokumenten aus dem Hause und den Gesprächen vor Ort, dass der Minister hier realistisch berichtet hat und dass seine Arbeit von den Theatern und von den Kommunen als gute Arbeit anerkannt wird.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD)

Danke schön.

Erlauben Sie noch eine Frage von Frau Bretschneider?

Bitte sehr, Frau Bretschneider.

Herr Friese, geben Sie mir Recht, dass die Zustimmung der kommunalen Parlamente im Kreise Mecklenburg-Strelitz und in der kreisfreien Stadt Neubrandenburg, die ja bekanntlich nicht nur aus Vertretern der SPD und der PDS bestehen, sondern auch aus Vertretern der CDU, auch gewertet werden kann als Anerkennung für die Bemühungen des Bildungsministerium

(Heiterkeit bei Steffie Schnoor, CDU)

in diesen Verhandlungen zur Erarbeitung des Vertrages in der betroffenen Region?

(Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der CDU – Jörg Vierkant, CDU: Na, so weit wollen wir mal nicht gehen.)

Ich kann dem nur zustimmen und sagen, nur auf der Basis einer so breiten Zustimmung der Verantwortlichen vor Ort ist es möglich, die Theater über die kommenden Jahre zu bringen. Wenn hier Streit entsteht, wie er hier im Hause manchmal entsteht, sind die Kommunen in einer sehr schwierigen Situation auch in ihrer Verhandlungsposition dem Kultusministerium gegenüber, denn natürlich wird dort nicht alles im Konsens geregelt und die kommunalen Vertreter müssen auch Auseinandersetzungen mit dem Kultusministerium führen. Das gehört zur Sache. Insofern ist eine gemeinsame Haltung der Kommunalparlamente eine wichtige Voraussetzung, um gegenüber dem Kultusminister stark zu sein.

Möchten Sie noch eine Nachfrage stellen? Bitte sehr.

Herr Kollege Friese, ist Ihnen bekannt, dass die kommunalen Vertreter der CDU in den anderen Theaterregionen durch ganz konkrete praktische konstruktive Vorschläge dazu beigetragen haben, die Bemühungen des Ministers zu unterstützen?

(Steffie Schnoor, CDU: Ja und?)