Protokoll der Sitzung vom 17.11.2004

(Eckhardt Rehberg, CDU: Das ist doch eine Ohrfeige für das Kultus- ministerium, die Sie hier verteilen.)

... dann ist die Situation so, dass es eine Lehrerstellenlücke geben könnte in der Zukunft. Und auch das habe ich doch zu beantworten in der Verantwortung von Bildungsund Finanzpolitik.

(Eckhardt Rehberg, CDU: Die Genehmi- gungsbehörde ist das Kultusministerium.)

Die kann ich nicht auseinander dividieren, die muss ich in einem Komplex miteinander beantworten.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD – Eckhardt Rehberg, CDU: Das betrifft alles das Kultusministerium und niemand anderen.)

Die zentrale Botschaft des CDU-Papiers ist, ich kann das nur noch einmal so festhalten, wir reduzieren die Standorte,

(Eckhardt Rehberg, CDU: Tutow!)

manifestieren die gymnasialen Standorte und stärken damit diese und der Rest interessiert eigentlich nicht,

(Torsten Renz, CDU: Wie kommen Sie zu der letzten Aussage? Wie kommen Sie zu der letzten Aussage?)

wenn man nämlich Ihr Papier durchdekliniert.

(Heiterkeit bei Torsten Renz, CDU: Also da haben Sie Wahrnehmungsschwierigkeiten.)

Sie können mich ja dann am Ende meiner Redezeit noch etwas fragen, Herr Renz.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der PDS)

Was die Autoren dieses Papiers unter stabilen und bezahlbaren Planungsparametern verstehen, ist nicht definiert.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Reden wir eigentlich über Ihren Entwurf?! Haben Sie den Entwurf eingebracht?)

Da sind wir nämlich genau an dem Punkt. Also das, was Sie mir jetzt in der Debatte vorwerfen,

(Eckhardt Rehberg, CDU: Ihr Gesetz- entwurf scheint ja wohl der beste zu sein. Also müssen wir darüber reden.)

nämlich stabile und bezahlbare Planungsparameter, vermisse ich bei Ihnen, in Ihren Positionen, die Sie permanent hier erklären.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und Dr. Martina Bunge, PDS – Zuruf von Eckhardt Rehberg, CDU)

Und ich weiß auch nicht, woher Sie den großen Konfliktstoff nehmen. Einzügige Systeme im Grundschulbereich stehen im Gesetz. Sie haben eine andere Position, was den Klassenteiler betrifft.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja.)

Bitte schön, da kann man auch eine unterschiedliche Auffassung haben, weil er natürlich Konsequenzen hat.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Vielen Dank!)

Und wenn Sie mir sagen, wie es gelingt, eine kleinere Mindestschülerzahl zu fixieren und auszufinanzieren,

(Eckhardt Rehberg, CDU: Jetzt lässt er die Katze aus dem Sack. Es geht nur ums Geld. – Rainer Prachtl, CDU: Jetzt haben Sie die Katze aus dem Sack gelassen, das ist wahr.)

dann bin ich der Letzte, der nicht dafür eintreten würde.

(Zurufe von einzelnen Abgeordneten der CDU – Gabriele Schulz, PDS: Na, na, na!)

Nächster Punkt.

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Also wenn ich das zurückgeben darf, getroffene Hunde scheinen ja doch zu bellen. Danke schön.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und einzelnen Abgeordneten der PDS – Gabriele Schulz, PDS: Richtig. – Zurufe von Dr. Armin Jäger, CDU, und Rainer Prachtl, CDU)

Einzügige weiterführende Schulen sollen nur

(Rainer Prachtl, CDU: Jetzt sind eben drei Katzen aus dem Sack gekommen.)

im konkret festgelegten Ausnahmefall genehmigt werden dürfen. So heißt es in Ihrem Beschluss.

(Heike Polzin, SPD: Ja. – Dr. Armin Jäger, CDU: Ja klar.)

Es fehlen Angaben zu den Fragen: Ab welcher Eingangsklassengröße? Was heißt zweizügige gymnasiale Oberstufe bei der Benachteiligung von Gesamtschulen?

(Torsten Renz, CDU: Wir sind in der Diskussion, Herr Bluhm, habe ich vorhin schon gesagt. – Dr. Armin Jäger, CDU: Wir wollten eine Dis- kussion führen und keinen Befehl empfangen.)

Viele Fragen sind natürlich offen in Ihrem Papier, wo wir in der Koalition weiter sind,

(Heiterkeit bei Eckhardt Rehberg, CDU: Ja, weiter sind. – Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

wo wir Ihnen einen Gesetzentwurf vorgelegt haben, an dem Sie sich reiben.

(Eckhardt Rehberg, CDU: Ah ja! – Zuruf von Torsten Koplin, PDS)

Das ist sicherlich auch in Ordnung. Aber wir laden Sie trotzdem ein zu einer sachlichen Debatte zu diesem Thema.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und PDS – Zuruf von Rainer Prachtl, CDU)

Danke schön, Herr Bluhm.

Das Wort hat jetzt der Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur Herr Professor Metelmann.

Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich möchte an den Anfang eine ganz einfache grundsätzliche Frage stellen. Was ist eigentlich eine gute Schule? Und die Antworten auf diese einfache Frage sind vielfältig und sind natürlich ganz eng verbunden mit der Perspektive, die man auf so einer Schule hat. Aus der Perspektive von Eltern ist es ganz entscheidend, dass die gute Schule überhaupt die beste Schule ist, die man für das eigene Kind, für das einzelne Kind haben will. Das ist völlig selbstverständlich.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Und deswegen machen wir sie zu.)

Aus der Perspektive von Schulträgern, Kommunen, Landkreisen, Abgeordneten mit Wahlkreisen geht es nicht mehr um die eine gute Schule, sondern dann muss man schon mehrere Schulen und ganz unterschiedliche Schularten im Blick haben.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja.)

Und aus der Perspektive des Landtages und der Landesregierung geht es nicht primär um Einzelschulen und um Regionen, sondern es geht darum, dass wir zusammen Rahmenbedingungen schaffen, allgemeine Rahmenbedingungen, in denen dann wieder alle Schulträger eine gute Schule für Kinder möglich machen müssen. Und weil diese unterschiedlichen Perspektiven alle wertvoll sind und weil sie alle eingebracht werden müssen, müssen wir sie auch hier einfach zusammen hören. Das macht die Debatte, sagen wir es einmal so, farbig. Es gibt einfach unterschiedliche Positionen, mit denen wir aus der Dichte heraus drei Aufgaben zu meistern haben:

Die erste Aufgabe wurde so angesprochen, die Schulqualität mit den Erkenntnissen internationaler Vergleichsstudien, Stichwort PISA, TIMSS, OECD, UNESCO und so weiter, zu verbessern.