Protokoll der Sitzung vom 17.09.2010

also Herabsetzen des Renteneintrittsalters.

(Stefan Köster, NPD: Was für eine Rente kriegen Sie eigentlich aus Ihrer Stasi-Tätigkeit?)

Und auch da ist die Auseinandersetzung und nur da ist die Auseinandersetzung, wenn ich das jetzt so richtig verstehe, auch mit der SPD,

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

keine Aussetzung der Erhöhung des Renteneintrittsalters.

Und zweiter Punkt, Herr Renz, DIE LINKE sagt: Schluss mit einer Politik der sozialen Kälte,

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

insbesondere von den Vertretern der CDU, denn, das wissen Sie ganz genau, angesichts dieses aktuellen Sparprogramms, sogenannten Sparprogramms, Sie wollen die Rentenanwartschaften gerade der Langzeitarbeitslosen gänzlich abschaffen. Also das ist ein völlig abwegiger Vorschlag, von uns als nicht hinnehmbar charakterisiert.

Die Sozialministerin hat darauf verwiesen, dass wir den demografischen Wandel haben, und ich will da ein paar Zahlen und Fakten mit hinzuziehen. Es ist in der Tat so, im Moment kommen auf eine Person im Alter von über 80 Jahren, Hochbetagten, 7,5 … Entschuldigung, 7,5 Prozent von Menschen, die über 80 Jahre alt sind, kommen auf 100 Prozent Personen,

(Torsten Renz, CDU: Den Istzustand haben wir jetzt mehrmals analysiert.)

die im erwerbsfähigen Alter sind,

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

beziehungsweise anders ausgedrückt: Die Zahl derjenigen Menschen, die im erwerbsfähigen Alter sind in Mecklenburg-Vorpommern, nimmt von 2005 bis 2020 um 25 Prozent ab. Das sind Zahlen und Fakten, die sind unwidersprochen.

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Was immer ausgeblendet wird seitens der SPD wie auch der FDP und der CDU,

(Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

ist die Wertschöpfung. Es entwickelt sich natürlich mit dem wissenschaftlich-technischen Fortschritt auch die Wertschöpfung. Und insofern, wenn wir diese Überlegung in Betracht ziehen, welche Alternativen es denn gäbe, dann bleibt vor allen Dingen, dass die Zahl der Menschen, die in die Rentenkasse einzahlen sollen, verbreitert werden muss. Und wenn man dann noch die Erhöhung der Wertschöpfung hinzunimmt, ist es ganz einfach so, dass wir die Rentenversicherung auf solidere Füße stellen würden.

Wir reden seitens der LINKEN von einer solidarischen Rentenversicherung. Nun sagen Sie, hier sind keine Alternativen genannt worden.

(Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

Wir haben also mindestens sechs Anträge in den letzten drei Jahren gestellt,

(Irene Müller, DIE LINKE: Richtig.)

in denen Alternativen von uns enthalten sind,

(Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

immer wieder mit dem Punkt, wir wollen gemeinsam dafür streiten, eine solidarische Rentenversicherung in Gang zu setzen. Sie haben stoisch immer wieder abgelehnt. Und dann ist es aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar, sich hinzustellen und zu sagen, ja, wir würden ja und wir könnten ja. Also wenn wir mehr Geld brauchen für die Rentenversicherung, dann ist es aus unserer Sicht eine Frage des Mindestlohns, dann ist es eine Frage der öffentlich geförderten Beschäftigung, dann ist es eine Frage der Kinder- und Familienfreundlichkeit, für die wir streiten müssen.

(Zurufe von Marc Reinhardt, CDU, und Irene Müller, DIE LINKE)

Insofern, unser Antrag ist dringend geboten, was seine Zustimmungswürdigkeit betrifft, denn die Entscheidungen stehen an auf Bundesebene. Es ist eine Frage auch des Abwendens von Schaden gegenüber den Menschen in unserem Land, die betroffen sein würden von den Rentenkürzungen, die mit der Erhöhung des Rentenalters einhergehen. Insofern fordere ich noch mal von Ihnen, unserem Antrag zuzustimmen, wenn Sie es gut meinen mit den Menschen in diesem Land. – Schönen Dank für die Aufmerksamkeit.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE)

Danke schön, Herr Koplin.

Es hat jetzt das Wort für die Fraktion der CDU der Abgeordnete Herr Mantei. Bitte schön, Herr Abgeordneter.

(Angelika Peters, SPD: Oh, das ist die erste Rede! – Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich hätte mir gern ein anderes Thema

(Michael Andrejewski, NPD: Ja.)

für meine erste Rede gewünscht.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Wir sind hier nicht bei „Wünsch Dir was!“)

Aber ich denke, das ist für mich auch eine Herausforderung, hier zu diesem Thema zu sprechen.

(Stefan Köster, NPD: Bravo!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren der Linkspartei, ich habe nun meine erste Woche in diesem Landtag verbracht und mir stellen sich eigentlich so ein paar Fragen, so mal grundsätzlich.

(Michael Andrejewski, NPD: Wozu das Ganze? – Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Udo Pastörs, NPD: Sehr gut, Michael! – Peter Ritter, DIE LINKE: Was macht eigentlich die NPD in diesem Landtag?)

Die wesentliche Frage, die Sie immer schuldig bleiben,

(Zurufe von Michael Andrejewski, NPD, und Stefan Köster, NPD)

und das auch bei diesem Thema, ist: Was wollen Sie? Ich merke nur immer, dass Sie gegen etwas sind,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Rentengerechtigkeit wollen wir, Rentengerechtigkeit.)

aber nicht, wofür Sie stehen und wie Sie es wollen.

(Peter Ritter, DIE LINKE: So wie die Sozialministerin dieses Landes. – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Also, Herr Ritter, die Höflichkeit gebietet es,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ja, Sie haben die Frage gestellt, ich habe sie beantwortet.)

dass Sie meinen Ausführungen erst mal folgen.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Das ist aber bei Herrn Mantei nicht so wichtig. – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Vier Punkte haben wir. Ich stelle mal vier Fragen, die müssen Sie mir beantworten.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ich darf ja nicht.)