Protokoll der Sitzung vom 30.06.2011

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja, die versuchen niederzuschreien.)

Ich bitte Sie, sich auf einige Zwischenrufe zu beschränken, damit wir hier noch was verstehen können.

Frau Borchardt, Sie haben das Wort.

Sie haben versucht, in den letzten Monaten immer darauf hinzuweisen, dass die Arbeitnehmerfreizügigkeit

(Michael Andrejewski, NPD: Schicken Sie Ihre Diäten nach Athen!)

insbesondere den Menschen in Mecklenburg-Vorpommern schaden wird. Die Untersuchungen zeigen eindeutig, dass die Bürgerinnen und Bürger, die in der Europäischen Union arbeiten wollen

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

und über die Arbeitnehmerfreizügigkeit hier die Gelegenheit haben, überhaupt nicht nach Mecklenburg-Vorpommern kommen wollen, daran sind sie überhaupt nicht interessiert. Und im Gegenteil,

(Stefan Köster, NPD: Was ist auf der Insel Usedom los?)

ich glaube, es ist wichtig für den weiteren Frieden in Mecklenburg-Vorpommern,

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

in der Bundesrepublik Deutschland und in Europa,

(Stefan Köster, NPD: Dann können sie sich ja in Polen auch einen Arbeitsplatz suchen.)

dass wir mit den unterschiedlichen Nationen gemeinsam Wege finden, wie wir diesen Frieden auch weiter sichern können.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE)

Und dann will ich Ihnen zum Abschluss zu der Arbeit der Ostseeparlamentarierkonferenz und des Parlamentsforums Südliche Ostsee einiges sagen.

(Stefan Köster, NPD: Ja, Steuergeldverprassung ist das.)

Die tragen dazu bei, dass wir die unterschiedlichen Probleme, die unterschiedlichen Sichtweisen der Länder, die in diesen Parlamenten mitarbeiten, verstehen lernen

(Michael Andrejewski, NPD: Das geht auch ohne die Quasselveranstaltung.)

und dass wir berücksichtigen, dass eben nicht nur Deutschland seine Interessen durchsetzt, sondern dass auch die Interessen der anderen Länder der Europäischen Union durchgesetzt werden.

(Zuruf von Torsten Koplin, DIE LINKE)

Das ist aus meiner Sicht und aus Sicht dieses Parlamentes richtige Politik und das muss man auch machen, denn ohne Gemeinsamkeiten zu finden, werden wir nie die Sicherheit in Europa gewährleisten können.

(Stefan Köster, NPD: Prost!)

Und dann werde ich Ihnen noch eins sagen, von wegen prost und mitgesoffen:

(Zurufe von Michael Andrejewski, NPD, und Stefan Köster, NPD)

Wir haben nach der harten Arbeit, die Ihr Fraktionsvorsitzender mit abfälligen Bemerkungen hier vom Prinzip her vom Tisch weist,

(Stefan Köster, NPD: Ja, ganz hart gearbeitet haben die, ja.)

ja, wir haben abends einen Wein getrunken und mancher auch ein Bier. Und Ihr Fraktionsvorsitzender hat kräftig mitgemacht, aber kräftig.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Detlef Müller, SPD: Sehr richtig.)

Er hat sich dem nicht entzogen. Im Gegenteil, er hat die Gelegenheit genutzt, mit seinen Leuten ins Gespräch zu kommen.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Er hat sich auf Steuerkosten genauso satt gegessen wie alle anderen, die daran teilgenommen haben.

(Detlef Müller, SPD: Hört, hört!)

Er hat sich nicht in irgendeiner Weise entzogen, aber das wollen Sie ja vom Prinzip nicht sehen.

Ich denke, wir haben in den letzten Jahren sehr gute Arbeit geleistet. Wenn Sie das diesbezüglich nicht so sehen, ist das Ihre Sache. Aber das ist Ihre Entscheidung und die Bürgerinnen und Bürger hier in MecklenburgVorpommern und auch in der Bundesrepublik Deutschland werden das, was in Europa geschaffen wird, nicht nur einfach negieren und Sie werden Ihnen auch zukünftig nicht glauben. – Danke schön.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Stefan Köster, NPD: Prost!)

Danke, Frau Borchardt.

Es liegen keine weiteren Wortmeldungen vor. Ich schließe damit die Aussprache.

Wer der Beschlussempfehlung des Europa- und Rechtsausschusses auf Drucksache 5/4437 zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. – Danke. Die Gegenprobe. – Danke. Enthaltung? – Damit ist die Beschlussempfehlung des Europa- und Rechtsausschusses auf Drucksache 5/4437 bei Zustimmung der Fraktion der SPD, der CDU, der Fraktion DIE LINKE und der FDP sowie Ablehnung der Fraktion der NPD angenommen.

Es hat der Herr Fraktionsvorsitzende von der NPD nicht an der Abstimmung teilgenommen und hat jetzt das Recht für eine persönliche Erklärung.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Oh, noch ein bisschen Europahetze!)

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren!

Liebe Kollegin Borchardt!

(Stefan Köster, NPD: Ist das deine Kollegin?)

Wenn Sie Revue passieren lassen und Ihr Kopf zu diesem Zeitpunkt, über den Sie hier eben berichtet haben, noch nicht ganz vom Alkohol getrübt war,

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Torsten Koplin, DIE LINKE: Das ist doch keine persönliche Erklärung! – Zuruf von Andreas Bluhm, DIE LINKE)

dann ist Ihnen sicherlich aufgefallen, dass der Herr Fraktionsvorsitzende der NPD …

Herr Pastörs, ich unterbreche Ihre Rede.

Sie wollten eine persönliche Erklärung für …

Ich erkläre …

(Heinz Müller, SPD: Der Präsident redet, oder was?! – Zuruf von Stefan Köster, NPD)