Protokoll der Sitzung vom 06.03.2008

(Jörg Heydorn, SPD: Sie sind ein Geisterfahrer. Herr Roolf, Sie sind ein Geisterfahrer.)

Ja, mag sein, mag sein.

(Michael Andrejewski, NPD: Willkommen im Klub!)

Herr Heydorn, lassen Sie uns noch einmal über den Unterschied zwischen einem kommunalen ÖPNV-Unternehmen und einem privatwirtschaftlichen ÖPNV-Unternehmen reden.

(allgemeine Unruhe – Marc Reinhardt, CDU: Sie sollten auch ein Landesprogramm für Autohäuser machen.)

Beide haben …

(Volker Schlotmann, SPD: Wir können ihn einfach nicht verstehen.)

Herr Roolf, einen kleinen Moment bitte.

Meine Damen und Herren, das Wort hat hier vorne der Redner. Ich bitte darum, die Würde des Hauses dahin gehend zu achten, dass man ihn auch verstehen kann, auch in den letzten Reihen des Saales.

Bitte schön, Herr Roolf, Sie haben das Wort.

Ich will es nun noch einmal versuchen.

Beide haben die gleichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Haben wir das erst einmal gemeinsam zusammengefasst, dann stellt sich heraus, beide haben die gleichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Und dann gibt es den Unterschied. Zu den Privaten in Rechtsform einer GmbH kommt der Gerichtsvollzieher, wenn er Verluste macht und nicht mehr bezahlen kann, und zu denen in kommunaler Eigentümerschaft kommt der Kämmerer der Stadt

(Hans Kreher, FDP: Ja.)

und legt das Geld auf den Tisch und sagt: Jungs macht nächstes Jahr so weiter! Hier ist die Kohle, ihr müsst euch keine Gedanken machen. Das ist der Unterschied.

(Irene Müller, DIE LINKE: Das ist doch absoluter Blödsinn! – Jörg Heydorn, SPD: Geisterfahrer! Geisterfahrer! – Zuruf von Angelika Gramkow, DIE LINKE)

Die Probleme sind gleich, aber das ist der feine Unterschied, denn bei dem einen kommt der Staat und bei dem anderen kommt der Gerichtsvollzieher.

(allgemeine Unruhe – Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

Wenn Sie das so möchten, dann sagen Sie es ganz laut. Speziell die Damen und Herren von der CDU, herzlichen Willkommen, wenn Sie es so möchten, dass zu dem einen der Staat geht und zu dem anderen der Gerichtsvollzieher. Mein Kompliment für Ihre Politik!

(Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

Danke schön, Herr Roolf.

Es hat jetzt das Wort für die Fraktion der SPD der Abgeordnete Herr Schwarz. Bitte schön, Herr Abgeordneter.

Sehr geehrter Herr Präsident!

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Sehr geehrter Herr Roolf, bei Ihrer Einbringungsrede, sage ich einmal, kräuselten sich mir die Zehnägel hoch. Ich bin Betriebsratsvorsitzender eines ÖPNV-Betriebes

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

und ich weise entschieden zurück, dass die Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit bei uns keine Rolle spielt,

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU und DIE LINKE)

denn auch wir haben uns der demografi schen Entwicklung zu stellen. Das bedeutet ganz konkret in meinem Unternehmen zum Beispiel die Streichung von rund 500.000 Fahrplankilometern in den letzten Jahren, den Abbau von Buskapazitäten mit der unpopulären Maßnahme, Leute zu entlassen, Herr Roolf.

(Zuruf von Jochen Schulte, SPD)

Und ich sage Ihnen noch etwas, Herr Roolf: Die ÖPNVBetriebe sind gläserne Betriebe. In jedem Kreistag und in jeder Stadt kann man sehen, wie sie arbeiten.

(Irene Müller, DIE LINKE: Richtig.)

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Stadtvertreter und Kreistagsmitglieder einen Betrieb weiterhin unterstützen würden, wenn man nachlesen könnte, der arbeitet nicht effi zient.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU und DIE LINKE)

Herr Abgeordneter Schwarz, gestatten Sie eine Anfrage des Abgeordneten Roolf? (keine Zustimmung)

(Egbert Liskow, CDU: Das hat er gut gemacht.)

Weitere Wortmeldungen liegen mir nicht vor. Ich schließe damit die Aussprache.

Wir kommen zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion der FDP auf Drucksache 5/1282.

Wer diesem Antrag zuzustimmen wünscht, den bitte ich um sein Handzeichen. – Danke schön. Die Gegenprobe. – Danke schön. Stimmenthaltungen? – Damit ist der Antrag der Fraktion der FDP auf Drucksache 5/1282 bei Zustimmung durch die Fraktionen der FDP und NPD, ansonsten Ablehnung durch die Fraktionen der SPD, CDU und DIE LINKE abgelehnt.

Meine Damen und Herren, gemäß der Tagesordnung, die wir vereinbart haben, treten wir nun in die Mittagspause ein. Die Sitzung wird um 13.20 Uhr fortgesetzt.

Unterbrechung: 12.39 Uhr

Wiederbeginn: 13.20 Uhr

Meine Damen und Herren, die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet.

Ich rufe auf den Tagesordnungspunkt 17: Beratung des Antrages der Fraktion der NPD – Steinkohlekraftwerk

Lubmin zur unerwünschten ausländischen Investition erklären, Drucksache 5/1304.

Antrag der Fraktion der NPD: Steinkohlekraftwerk Lubmin zur unerwünschten ausländischen Investition erklären – Drucksache 5/1304 –

Das Wort zur Begründung hat der Abgeordnete Herr Andrejewski von der NPD.

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe vollständige NPD-Fraktion! Liebe Reste der anderen Fraktionen!

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

Wenn das geplante Steinkohlekraftwerk in Lubmin eine so wunderbare Sache wäre, warum tut die dänische Regierung dann nicht alles, was sie kann, um diese tolle Investition im Lande zu halten? Ein Urknall des wirtschaftlichen Geschehens, wie der Ministerpräsident schwärmte. Allerdings ist ein Urknall eine sehr heiße und gewalttätige Angelegenheit, die erst in Milliarden Jahren Früchte trägt. Wenn es in Lubmin genauso läuft, war das eher keine so geglückte Metapher. Da sollte man seine Sprachwendungen überdenken, Herr Ministerpräsident. Der Urknall ist auch der Anfang eines Universums. Es gibt ebenso Universen, die von gierigen Heuschrecken kontrolliert werden. Das kann in Lubmin auch passieren.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Sie sind ja ein Ufo. Sie kennen sich da aus.)

Ja, ja. Sehen Sie, Stephen Hawking.