Protokoll der Sitzung vom 18.06.2009

Neben der Stärkung des Streifendienstes können die Bereiche Terrorismus- und Extremismusbekämpfung sowie Bekämpfung der Internetkriminalität, denn nicht jedes Revier hat einen, der sich mit der Internetkriminalität beschäftigt, das LKA führt diese durch, sogar gestärkt werden.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Das zeigt, dass die von der NPD vorgetragenen Befürchtungen jeglicher Grundlage entbehren.

Ich komme ganz einfach mal kurz zum Schluss: Der Antrag der NPD ist haltlos. Er entbehrt jeder Grundlage. Wir werden ihn ablehnen. – Danke.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der CDU und FDP – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Danke schön, Herr Lenz.

Es hat jetzt noch einmal das Wort für die Fraktion der NPD der Abgeordnete Herr Müller. Bitte, Herr Abgeordneter.

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die NPD-Landtagsfraktion kritisiert mit diesem Antrag, dass die Polizeistrukturreform 2010 nichts weiter als ein Schnellschuss zulasten der Bürger und der Landespolizei ist.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

Ohne eine wertende Vorprüfung ist bisher unklar, ob die Reform im Ergebnis überhaupt notwendig sowie sozialverträglich ist oder eine Verbesserung der inneren Sicherheit darstellt. Wir lehnen die Weiterentwicklung der Pläne zur Neuorganisation der Landespolizei entschieden ab, solange diese Fragen nicht geklärt sind.

(Karin Strenz, CDU: Löst euch in Wohlgefallen auf, dann haben wir weniger zu tun! Ja, genau.)

Eine Minderung des Polizeipersonals öffnet der organisierten Bandenkriminalität vollends die Pforten, deren der letztlich verbliebene Rest an polizeilichen Einsatzkräften nicht mehr Herr werden wird, Frau Strenz. Im Zuge der EU-Osterweiterung und infolge der totalen Grenzöffnung 2007 wuchs die Angst im Volk, dass die öffentliche Sicherheit mit den verfügbaren Polizeikräften nicht mehr gewährleistet werden kann.

(Burkhard Lenz, CDU: Bei Ihnen, ja.)

Seit dem Wegfall der Schlagbäume an Swine und Oder stiegen die Straftaten gerade im Binnengrenzraum nahe der polnischen Staatsgrenze deutlich wahrnehmbar,

(Zuruf von Wolf-Dieter Ringguth, CDU)

auch wenn die Statistiken etwas anderes behaupten.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Immer dasselbe Ding, Herr Müller. Was soll das?)

Weil es immer wahr ist und immer wahr sein wird.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Ach, du liebe Zeit! Das kann man fast nicht glauben.)

Denn seit 2007 mehrten sich für jeden erkennbar Berichte über bandenmäßige Diebstähle, Firmenplünderungen, schwere Einbrüche, regelrechte Raubzüge durch die Provinzen, Drogenschmuggel und organisierte Menschenschleuserei. Eine Ausdünnung der momentan verfügbaren Polizeikräfte hätte dementsprechend einen weiteren Anstieg der Grenzkriminalität zur Folge. Wir werden dem Volk darlegen, dass die Ausdünnung von Polizeikräften in der Fläche politisch gewollt ist und dass der Verlust von Polizeidirektionen seitens der NPD nicht tatenlos hingenommen wurde.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

Hinter diese Verantwortungslosigkeit Köpfe und Parteien zu stellen, wird dann künftig die Aufgabe der nationalen Opposition sein. Weniger Polizeibeamte bedeuten mehr Straftaten, weniger Polizei würde aber auch eine geringere Straftatenerfassung, beispielsweise bei Verkehrsdelikten, Graffitischmierereien oder Drogenmissbrauch, bedeuten. So lassen sich auch Statistiken schönen.

(Raimund Frank Borrmann, NPD: Genau.)

Oder stimmen Sie nicht überein, dass weniger Polizeipräsenz geradezu den Wegfall der Hemmschwelle bei Schwerkriminellen jenseits von Swine und Oder unterstützen würde?

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

Es würde doch künftig noch leichter sein, Diebesgut und Raubbeute ohne Barrieren und ohne nennenswerte polizeiliche Kontrollen zu verschieben.

(Michael Andrejewski, NPD, und Udo Pastörs, NPD: Barrierefrei!)

Wenn es darum geht, statt Probleme zu lösen diese zu kaschieren oder schönzureden, entfaltet sich im Innenministerium ein wahrer Hyperaktionismus.

(Raimund Frank Borrmann, NPD: Willkommen in der Oberschicht.)

Dies bewies nicht zuletzt die Veröffentlichung der Polizeikriminalitätsstatistik 2008.

(Zuruf von Sylvia Bretschneider, SPD)

Täuschen, Tarnen, Tricksen – darin versteht sich der Arschlochsager Caffier.

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Irene Müller, DIE LINKE: Was?! Das war ja wohl das Allerletzte!)

Herr Abgeordneter Müller, ich entziehe Ihnen das Wort und erteile Ihnen gemäß Paragraf …

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Ja, deswegen haben Sie dieses hier trotzdem nicht zu kommentieren.

(Michael Andrejewski, NPD: Eine Beleidigung des Innenministers darf man nicht kommentieren.)

Nein.

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Zuruf von Raimund Frank Borrmann, NPD)

Das ist ja alles korrekt. Und trotzdem hat dieser Gegenstand hier keine Behandlung mehr verdient. Das ist doch in der Geschäftsordnung klar geregelt, dass anlässlich solcher Verstöße gegen die Geschäftsordnung diese hier im Gegenstand nicht dargestellt werden dürfen.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Herr Müller, wie viel Redezeit ist noch übrig?

(Udo Pastörs, NPD: Eine Minute.)

Bitte, Herr Pastörs.

Ich setze die Rede meines Kameraden Tino Müller fort, der zu Recht festgestellt hatte, dass Herr Caffier ihn ein Arschloch gescholten hat. Und das hat er nur wiederholt.

(Zuruf von Angelika Peters, SPD)

Und das ist das Niveau des Innenministers. Das wollte Herr Müller nur noch mal explizit ganz klar hier dem Volke und dem Parlament mitteilen.

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Toll! – Zuruf von Jörg Heydorn, SPD)

Fahren Sie doch mal wieder runter, meine Damen und Herren!

(Zurufe von Jörg Heydorn, SPD, Dr. Norbert Nieszery, SPD, und Wolf-Dieter Ringguth, CDU)