diese ganzen Zusammenhänge sind bei Herrn Dr. Nieszery zum Ausdruck gekommen, auch die Betroffenheit, die uns alle trifft, auch mich. Sie haben das schon gemerkt
(Michael Andrejewski, NPD: Geheuchelte Betroffenheit. – Udo Pastörs, NPD: Betroffenheit ersetzt nicht Wahrheit.)
was auch dazugehört. Ich war als junger Mann sehr viel in Polen. In bin dort getrampt, ich war unter anderem auch in Krakau. Dort traf ich einen alten, damals war er noch gar nicht so alt, Apotheker. Der war polnischer Patriot und er hatte sehr viel persönlich in seiner Familie erlebt. Trotzdem sagte er zu mir: Wissen Sie eigentlich, dass es auch eine gemeinsame deutsch-polnische Geschichte gibt? 1832 beim Hambacher Fest zogen deutsche und polnische Demokraten gemeinsam auf die Burg.
Gemeinsam haben sie für ein demokratisches Europa gekämpft. Es gab nicht immer die Gegensätze zwischen Polen und Deutschen.
Berlin, sagte er mir auch, war ein kultureller Schmelztiegel Europas, wo Deutsche, Polen, Hugenotten, Juden gemeinsam eine Kultur aufgebaut hatten, die eigentlich vorbildlich für Europa war, wo viele Völker zusammenkamen und etwas geschaffen hatten, was wirklich groß war. Deshalb, Ihre Sachen mit Hamburg, meine Güte, dort ist es doch gelebt worden.
Und deshalb lassen Sie uns nicht von solchen Leuten in die Irre führen. Ich appelliere an alle in MecklenburgVorpommern:
Tun Sie alles, damit diese Herren hier in MecklenburgVorpommern uns nicht beschmutzen! Wir wollen friedlich mit unseren Nachbarn zusammenleben.
Ich habe mich gefreut, als ich hier auch im Schloss polnische Jugendliche begrüßen konnte, die hier ein wunderbares kulturelles Programm gegeben haben. Herr Dankert, Sie waren dabei.
Deshalb, meine Damen und Herren, lassen Sie uns nicht diesen Weg gehen, der von dieser Seite hier immer
wieder kommt. Wir wollen gemeinsam dafür sorgen, dass Mecklenburg-Vorpommern weltoffen und tolerant bleibt. Und deshalb lassen Sie uns diesen europäischen Weg gehen. Wir kämpfen dafür gemeinsam und deshalb bin ich Ihnen allen dankbar, dass Sie mit uns diese Entschließung unterstützen. – Danke schön, meine Damen und Herren.
Wir kommen zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion der SPD, der CDU, DIE LINKE und der FDP auf Drucksache 5/2793. Wer diesem Antrag zuzustimmen wünscht, den bitte ich um sein Handzeichen. – Danke schön. Die Gegenprobe. – Danke schön. Stimmenthaltungen? – Das ist nicht der Fall. Damit ist der Antrag der Fraktionen der SPD, CDU, der Fraktion DIE LINKE und der Fraktion der FDP auf Drucksache 5/2793 bei Zustimmung durch die Fraktion der SPD, der CDU, der Fraktion DIE LINKE und der Fraktion der FDP und Gegenstimmen von der Fraktion der NPD angenommen.
Meine Damen und Herren, gemäß Paragraf 88 der Geschäftsordnung des Landtages hat der Abgeordnete und Fraktionsvorsitzende Pastörs zu einer persönlichen Erklärung das Wort. Bitte, Herr Abgeordneter.
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Halbwahrheiten werden durch noch so betroffenes Vortragen nicht zur Wahrheit. Und Sie, Herr Glawe,
und dann ist Ihnen doch das Gebot geläufig: Du sollst kein falsches Zeugnis geben wider deinen Nächsten.
(Heinz Müller, SPD: Das ist gelegentlich offenkundig, was abstrus ist: Ihre Ausführungen. – Wolf-Dieter Ringguth, CDU: In dem Fall mache ich das gern.)