Protokoll der Sitzung vom 10.03.2010

geplanten Parlamentswahlen unterstützt werden.

Meine Damen und Herren, Deutschland ist an vielen Friedensmissionen in der Welt beteiligt.

(Udo Pastörs, NPD: So kann man das auch nennen.)

Ja, so kann man das nennen, Herr Pastörs,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist so.)

Sie können es ja anders nennen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist so. – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Wir sind in zehn Friedensmissionen auf der Welt beteiligt: Einsätzen in Afghanistan, auf dem Balkan, im Mittelmeer, vor der libanesischen Küste,

(Udo Pastörs, NPD: Ist das nicht toll?)

am Horn von Afrika und im Sudan.

Und ein Wort auch an Soldatinnen und Soldaten hier aus Mecklenburg-Vorpommern. Sie sind an Einsätzen im Balkan, im Libanon, im Sudan und am Horn von Afrika beteiligt.

(Udo Pastörs, NPD: Wer hätte das gedacht nach Stalingrad?!)

Wir sollten ihnen hier den Rücken stärken

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist unglaublich, was der erzählt. – Zuruf von Gino Leonhard, FDP)

und nicht über sie herfallen, also wenn es Leute sind, die nicht zur Deutschen Bundeswehr gehören, die im NATOAuftrag handeln, und Sie haben die Unterstützung hier aller demokratischen Fraktionen – in diesem Falle natürlich unter Ausschluss der LINKEN.

Meine Damen und Herren, wir haben festzustellen, dass wir verhindern müssen, dass Afghanistan ein Moloch von Touristen und Mördern wird und bleibt. Deswegen ist die Mission richtig.

(Udo Pastörs, NPD: Wo sind denn da die Touristen? Besatzungstruppen sind da.)

Und deswegen, …

Terroristen, meine Herren.

(Udo Pastörs, NPD: Dann sagen Sie das auch!)

... und deswegen sind wir dafür,

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

dass dieser Einsatz bis zum Jahre 2014 fortgesetzt wird. Wir lehnen den Antrag der LINKEN natürlich ab.

(Raimund Frank Borrmann, NPD: Der größte Terrorist ist die USA.)

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU)

Danke schön, Herr Abgeordneter Glawe.

Herr Abgeordneter Leonhard, für den Zwischenruf erteile ich Ihnen einen Ordnungsruf.

Es hat jetzt das Wort für die Fraktion der NPD der Fraktionsvorsitzende Herr Pastörs. Bitte, Herr Abgeordneter.

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die LINKEN haben ein Problem. Ihre Krawallbrüder auf den Straßen sind gegen Krieg und Gewalt, während sie alles kurz und klein schlagen – wie jüngst in Dresden, Herr Ritter. Sie schwadronieren von Völkerverständigung,

(Zuruf von Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE)

während sie „Bomber-Harris, do it again!“ skandieren. „Frieden den Hütten, Krieg den Palästen“, auch das ist ein Spruch der rotlackierten Faschisten,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Was?)

der hinlänglich bekannt sein dürfte. Und Sie, Herr Ritter, bedienen mit Ihrem Antrag ganz bewusst auch diese Klientel hier heute.

Was mir an Ihrem Antrag sofort ins Auge sprang, war jedoch, dass Sie auf der einen Seite den Abzug der Bundeswehrtruppen aus Afghanistan fordern und auf der anderen Seite ein stärkeres Engagement beim zivilen Aufbau des Landes einfordern. Nun erklären Sie uns doch einmal, wie Sie das praktisch umsetzen wollen! Erklären Sie uns, wie Sie sicherstellen können,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das verstehen Sie sowieso nicht.)

dass der bis auf die Knochen korrupte Karsai-Clan in Kabul,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Beleidigen Sie hier gerade einen Staatspräsidenten, oder was? Oh, oh!)

der ja auch nachweislich der Hauptheroinhändler in dieser Region geworden ist, die notwendige äußere und innere Sicherheit herstellen kann, unter dem dann ein Zivilaufbau, den dann die deutschen Steuerzahler bezahlen sollen, überhaupt möglich sein wird! Erklären Sie uns auch einmal, mit welchen Argumenten die Bundeskanzlerin und Friedenstaube Merkel

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Sie hatten doch einen Antrag „Keine Bundeswehr im Ausland“!)

den amerikanischen Oberbefehlshabern, Herr Dr. Methling, beibringen kann, dass sie,

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Keine Bundeswehr im Ausland, haben Sie gesagt.)

dass sie Befehle zukünftig von den Amis nicht mehr befolgen werde!

Die LINKEN wissen ganz genau, dass wir es in Afghanistan mit einem Gebräu aus militärstrategischen Interessen der Vereinigten Staaten von Nordamerika sowie geschäftlichen Partikularinteressen der unterschiedlichsten Stämme in der Region zu tun haben. Es geht nicht, wie immer wieder beteuert, um die Verteidigung der Demokratie des Westens am Hindukusch und es geht auch gar nicht darum, einem Land aus Mildtätigkeit auf die Beine zu helfen, denn deren gibt es Hunderte auf unserem Globus, die dieselbe Bedürftigkeit hätten.

Es ist ein Wahnwitz, die Öffentlichkeit damit zu täuschen, man wolle dem afghanischen Volk, was es ja ethnisch gar nicht gibt, Freiheit und Demokratie bringen, wie es ebenso wahnwitzig ist anzunehmen, dass man durch das Ausrotten des Volksstammes der Paschtunen, die man bewusst fälschlicherweise als Taliban bezeichnet, diesen Teil der Erde im Sinne westlicher Dekadenz umgestalten könnte.

Von Alexander dem Großen bis heute hat es keine Macht vermocht, sich an dieser Stelle Asiens langfristig festzusetzen. Und während Sie, meine Herrschaften der LINKEN, von blühenden Landschaften in Afghanistan träumen, wenn dort nur die Bundeswehr abziehen würde,

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Kein Auslandseinsatz der Bundeswehr, haben Sie gefordert.)

scheitert das NATO-Kriegsverbrecherkartell, wie auf Spruchbändern der LINKEN zutreffenderweise zu lesen ist, unter der Leitung der USA gerade grandios mit ihrer neuen Strategie „Muschtarak“, was so viel heißt wie „gemeinsam“. Und Gemeinsamkeiten gibt es zwischen der Zivilbevölkerung in Afghanistan und den Besatzungstruppen, die Sie dort hingeschickt haben, naturgemäß gar keine.

Über 15.000 ISAF-Soldaten sind im Moment dabei, hauptsächlich die Zivilbevölkerung zu massakrieren.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ach, das ist doch gar nicht wahr. Das ist doch alles Quatsch!)