Protokoll der Sitzung vom 12.03.2010

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

All das vor Augen, möchte ich auch an dieser Stelle noch einmal betonen,

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

dass die ganze Landesregierung den Innenminister bei seinen Bemühungen unterstützt, ein Verbotsverfahren gegen die NPD durchzuführen.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU und DIE LINKE – Stefan Köster, NPD: Jawoll!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

(Stefan Köster, NPD: Weil keiner ’ne Meinung mehr hat, verbietet man.)

Demokratie lässt sich nicht verordnen, Demokratie müssen wir leben. Die Landesregierung setzt deshalb auf demokratisches Verhalten, sie setzt auf bürgerschaftliches Engagement,

(Udo Pastörs, NPD: Auf Gehirnwäsche. – Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

sie setzt auf die Förderung von Toleranz und Weltoffenheit.

(Raimund Frank Borrmann, NPD: Genau. – Stefan Köster, NPD: Und auf Korruption.)

Und darum haben wir ein institutionelles Beratungsnetzwerk geschaffen.

(Udo Pastörs, NPD: Jawohl.)

Mit unseren fünf Regionalzentren sind wir in Mecklenburg-Vorpommern einzigartig in Deutschland.

(Udo Pastörs, NPD: Haben wir besucht. Das war schrecklich, was da rumhing.)

Was haben wir erreicht? Das gesellschaftliche Interesse für das Themenfeld „Stärkung von Demokratie und Toleranz“ wurde deutlich erhöht. Die Zusammenarbeit zwischen staatlichen und nicht staatlichen Einrichtungen wurde im Berichtszeitraum vorangetrieben und verbessert. Die öffentlichen Positionierungen für demokratische Werte haben vonseiten verschiedenster gesellschaftlicher Gruppierungen deutlich zugenommen. Innerhalb der Landesregierung hat sich die Koordinierung und Abstimmung der auf die Stärkung von Demokratie und Toleranz gerichteten Aktivitäten durch die Einrichtung der Landeskoordinierungsstelle, der IMAG und des Vergaberates verbessert. Die Bundesprogramme wurden konsequent genutzt und mit den Schwerpunktsetzungen des Landesprogramms verknüpft.

Ende dieses Jahres schließt die laufende Förderperiode der Bundesprogramme ab. Derzeit wird an den Vorbereitungen zu ihrer Weiterführung gearbeitet. Dazu habe ich am 12. März 2010 die Bundestagsabgeordneten – parteiübergreifend – unseres Bundeslandes eingeladen.

(Udo Pastörs, NPD: Gut.)

Wir werden darstellen, welche positiven Wirkungen die Bundesprogramme in Mecklenburg-Vorpommern haben und wo wir weiteren Handlungsbedarf sehen.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Aus Sicht der Landesregierung kann es an dieser Stelle keine Kürzung geben.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Das wäre ein fatales Signal. Das werde ich auch mit Bundesministerin Schröder persönlich besprechen.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE – Heinz Müller, SPD: Sehr gut.)

Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete, lassen Sie mich an dieser Stelle noch einmal an alle politischen und staatlichen Verantwortlichen appellieren. Bekennen Sie Farbe,

(Michael Andrejewski, NPD: Aber nicht braun!)

stellen Sie sich den Bürgerinnen und Bürgern, zeigen Sie Flagge für eine lebendige Demokratie! Diskutieren Sie, suchen Sie Verbündete, finden Sie Mehrheiten, versuchen Sie, widerstreitende Interessen auszugleichen,

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

auch wenn das bedeutet, dass man gelegentlich Zumutungen, wie sie hier in diesem Parlament stattfinden, aushalten muss.

(Raimund Frank Borrmann, NPD: Das schaffen Sie schon.)

Und an dieser Stelle darf ich mir eine ganz persönliche Anmerkung erlauben:

(Udo Pastörs, NPD: Nehmen Sie Ihr Gehalt als Schmerzensgeld, dann stimmt die Rechnung!)

Seit Oktober 2008 darf ich als Mitglied der Landesregierung an diesen Landtagssitzungen teilnehmen und ich habe sehr viel Respekt und Hochachtung davor, wie alle Abgeordneten aller demokratischen Parteien sich hier der NPD stellen.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und FDP)

An dieser Stelle, sage ich, bin ich sehr stolz auf meinen Landtag.

Schauen wir deshalb gemeinsam weiterhin genau hin, was die Feinde der Demokratie treiben! Wir brauchen eine Kultur des Hinschauens in unserer Gesellschaft, meine Damen und Herren Abgeordnete. Zur Auseinandersetzung mit den Feinden der Demokratie gibt es keine Alternative.

(Stefan Köster, NPD: Jawoll!)

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und FDP)

Danke, Frau Ministerin.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Ritter von der Fraktion DIE LINKE.

(Raimund Frank Borrmann, NPD: Wird der Adel gerittert, ach nee, der Ritter geadelt. – Stefan Köster, NPD: Aber ich liebe euch doch alle. – Zuruf von Raimund Frank Borrmann, NPD – Udo Pastörs, NPD: Der Koplin ist nicht da, der drückt sich wahrscheinlich oder hat’n Auftrag.)

Bist du fertig?

(Udo Pastörs, NPD: Wir können noch ein bisschen weitermachen. – Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Machen Sie mal weiter, das interessiert sowieso keinen, Herr Pastörs!

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin!

(Stefan Köster, NPD: Liebe Demokraten!)

Passend zu unserem Antrag, die Unterrichtung der Landesregierung heute hier im Plenum zu behandeln, präsentierte der Gründer und Vorsitzende des Vereins „Gesicht Zeigen!“, der ehemalige Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye,

(Udo Pastörs, NPD: Sagen Sie das mal den verschleierten Damen in Berlin und Rostock! – Zuruf von Stefan Köster, NPD)

am Montag aus Anlass des zehnjährigen Bestehens dieses Vereins eine erschütternde Bilanz. Statistisch gesehen passiert in Deutschland alle 26 Minuten eine rechtsextrem motivierte Straftat. 2008 waren es rund 20.000 und für 2009 werden ähnliche Zahlen erwartet, Zahlen, die uns auf- und wachrütteln müssen, liebe Kolleginnen und Kollegen.

(Udo Pastörs, NPD: Schaffen Sie die Meinungsdiktatur ab, dann gehen die Delikte runter!)