Protokoll der Sitzung vom 12.03.2010

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Reinhardt für die Fraktion der CDU.

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

Zu Beginn, Herr Pastörs, möchte ich auf Sie kurz eingehen. Es hat mal wieder Ihre Rede gezeigt, wes Geistes Kind Sie sind. Ich rate Ihnen, sich vielleicht erst mal ein wenig mit Ihren Parteifinanzen zu beschäftigen, da ist genug im Argen, bevor Sie sich hier zu solchen Themen äußern.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU – Zurufe von Michael Andrejewski, NPD, und Stefan Köster, NPD)

Ich möchte etwas zur Ausschussvorsitzenden Frau …

(Stefan Köster, NPD: Sie können ja noch nicht mal lesen und schreiben.)

Ja, das hilft nicht weiter, was Sie da sagen, Herr Köster.

(Udo Pastörs, NPD: Ja, das ist aber eine Tatsache.)

Frau Schwebs, Sie haben gesagt, man kann eigentlich nur sagen,

(Udo Pastörs, NPD: Sie sind ein Analphabet und blasen sich hier auf.)

Sie sind schon da, wir kommen zu spät.

Einen Moment mal, Herr Reinhardt.

Herr Pastörs, ich erteile Ihnen einen Ordnungsruf und fordere Sie auf, Diffamierungen der Abgeordneten des Hohen Hauses zu unterlassen.

(Zuruf von Minister Dr. Till Backhaus)

Danke schön.

Wir sind schon da. Es scheint Sie etwas überrascht zu haben und Sie haben es dann vielleicht auch mit einem eigenen Antrag etwas verschlafen.

(Birgit Schwebs, DIE LINKE: Nee, auf der Bundesebene an der richtigen Stelle waren wir schon.)

Da kann auch Ihr Änderungsantrag als Gewissensfeigenblatt nicht darüber hinwegtäuschen.

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE – Birgit Schwebs, DIE LINKE: Und bloß mal auf ’ne Bundesratsinitiative aufspringen, das kann jeder, Herr Reinhardt.)

Frau Reese,

(Zuruf von Wolfgang Griese, DIE LINKE)

Frau Reese, dass Sie das überrascht hat, das überrascht mich in der Tat. Wer so die Äußerungen der letzten Wochen von Frau Merkel und auch von Herrn Schäuble mitbekommen hat, für den ist das heute eigentlich nur eine logische Folge, der Antrag hier, und auch durchaus, dass wir als CDU da vorne stehen.

Wir haben das heute alles schon gehört: Nach der Finanz- und Wirtschaftskrise hat sich gezeigt, dass die Politik hier in der Tat handeln muss. Ich denke, da sind wir uns auch in der Regel alle einig.

(Birgit Schwebs, DIE LINKE: Genau. Und da reicht kein Prüfauftrag. – Stefan Köster, NPD: Das ist doch nur ein Feigenblatt.)

Aber wir allein hier in Mecklenburg-Vorpommern, in Deutschland, ich will auch sagen, wir allein in Europa, können das Problem nicht lösen.

(Zurufe von Stefan Köster, NPD, und Udo Pastörs, NPD)

Das haben wir heute mehrfach gehört. Auch da, denke ich, besteht Einigkeit.

(Zuruf von Birgit Schwebs, DIE LINKE)

Hier muss man in allen bedeutenden Wirtschafts- und Finanzräumen der Welt zusammenarbeiten.

(Birgit Schwebs, DIE LINKE: Die G20 diskutieren wir. Wir sind nicht mehr alleine.)

Jawohl, auch die G20 allein sind da vielleicht noch zu wenig, da gibt es durchaus noch mehr Akteure, die mit an den Tisch gehören.

(Birgit Schwebs, DIE LINKE: Aber da sind die Stärksten. – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Es ist gut, dass die Bundesregierung – wir haben das heute im Unterton schon gehört – hier unter Führung von Angela Merkel und dem Finanzminister Wolfgang Schäuble sehr aktiv ist und auch handelt.

(Birgit Schwebs, DIE LINKE: Prüfen! Die Prüfung hat sie abgelehnt, die Bundesregierung.)

Wir haben in unserem Papier drei Instrumente vorgeschlagen: Eine Finanztransaktionssteuer, die international wirkt, kann zu einer deutlichen Entlastung der öffentlichen Haushalte führen und Spekulationen deutlich eindämmen. Da, denke ich, gibt es keinen Dissens.

(Udo Pastörs, NPD: Wenn es international wirken soll, müssen alle mitmachen.)

Richtig, das haben Sie gut erkannt, Herr Pastörs.

(Udo Pastörs, NPD: Sehr gut. – Stefan Köster, NPD: Ja, toll.)

Auch das Austrocknen von zahlreichen Steueroasen ist diesem Ziel dienlich. Bonuszahlungen bei Finanzgeschäften sollten auf langfristige und wirtschaftlich nachvollziehbare Unternehmenserfolge ausgerichtet werden. Hier gab und, ich will auch sagen, hier gibt es sicherlich Auswüchse, die keiner von uns nachvollziehen kann. Insofern ist unser Antrag richtig.

(Birgit Schwebs, DIE LINKE: Ein Wattebällchenantrag ist das.)

Ich möchte noch kurz zu Ihrem Änderungsantrag kommen. Absatz 1, glaube ich, würde zu viel suggerieren, als ob wir hier allein handeln können. Ich denke, unsere Formulierung ist da wesentlich besser und zeigt auch, dass wir sehr viele Akteure zusammen brauchen, um hier zu handeln.

(Birgit Schwebs, DIE LINKE: Schön weich ist Ihre Formulierung.)

Und in Punkt 2 kann ich bei beiden Punkten keine qualitative Verbesserung feststellen, Frau Schwebs.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Das kann aber auch an Ihnen liegen, Herr Reinhardt.)

Deshalb lehnen wir als Koalition Ihren Änderungsantrag ab, bitten Sie aber trotzdem inständig um Zustimmung

zu unserem Antrag. – Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU – Zuruf von Birgit Schwebs, DIE LINKE)

Vielen Dank, Herr Reinhardt.

Ums Wort gebeten hat noch einmal der Abgeordnete Herr Borchert für die Fraktion der SPD.