Protokoll der Sitzung vom 09.06.2010

Seitens der Bundesregierung wurden mit dem Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität und mit ihrem klaren Bekenntnis im Koalitionsvertrag zur Elektromobilität die Weichen für eine nachhaltige Verkehrspolitik gestellt. Ziel ist es, bis zum Jahre 2020 – und das wurde hier schon mehrmals gesagt – eine Million Elektrofahrzeuge auf die deutschen Straßen zu bringen.

(Hans Kreher, FDP: Und was machen wir auf dem Wasser?)

Ziel ist es, den Verkehrssektor von fossilen Energieträgern abzukoppeln, um gleichzeitig zur Verbesserung der Klimabilanz beizutragen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, mit dem nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität der Bundesregierung ist der schrittweise Übergang zu neuen Effizienztechnologien vollzogen.

(Udo Pastörs, NPD: Ha, ha! Da müssen wir erst mal Batterien produzieren.)

Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, müssen neue Wege beschritten werden, um Deutschland zum Leitmarkt der Elektromobilität zu machen.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Ziel ist es, die Forschung und Entwicklung, die Marktvorbereitung, und die Markteinführung für Batterien elektrisch betriebener Fahrzeuge in Deutschland voranzutreiben.

(Udo Pastörs, NPD: Ja, ja.)

Die Technologien für elektrische Antriebe, Energiespeicher, Netzinfrastruktur sind in ihren Grundlagen entwickelt. Dennoch bestehen zahlreiche Stellen der Wertschöpfung zum Forschungs-, Optimierungs- und Vernetzungsbedarf.

Vor diesem Hintergrund ist es notwendig, dass die Landesregierung die Potenziale der Elektromobilität für Mecklenburg-Vorpommern herausarbeitet und dem Landtag einen Bericht vorlegt.

(Der Abgeordnete Hans Kreher bittet um das Wort für eine Anfrage.)

Jetzt nicht, Herr Kreher.

Auf Grundlage dieses Berichtes sollen in einem zweiten Schritt geeignete Maßnahmen ergriffen werden,

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

um die Schaffung eines Zukunftsbündnisses Elektromobilität von Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Verbrauchern zu gründen.

Herr Abgeordneter, gestatten Sie eine Zwischenfrage?

Nein. Ich hatte das schon gesagt.

Gleichzeitig wollen wir mit dem Punkt 3 des Antrages die Bundesregierung dahin gehend unterstützen, dass Förderinstrumentarien entwickelt werden, die eine breite Einführung von Elektrofahrzeugen in den kommenden Jahren ermöglichen. Hierzu zählt meines Erachtens auch die Unterstützung der Region Fischland Darß/Zingst, die sich mit einer Interessenbekundung an der Ausschreibung als Modellregion Elektromobilität beworben hat.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Für Rügen wäre das auch gut.)

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die langfristige Sicherung der Mobilität Alternativen zu herkömmlichen Verbrennungsmotoren fordert. Daher ist Elektromobilität ein Thema von hoher strategischer Bedeutung für Deutschland, aber auch für Mecklenburg-Vorpommern, das in Verbindung mit der Energieversorgung und erneuerbaren Quellen einen wichtigen Beitrag für Energiesicherheit und Klimaschutz leistet.

Nicht vergessen möchte ich aber, darauf hinzuweisen, dass bei der gewünschten Zunahme von Elektrofahrzeugen im Straßenverkehr neue Sicherheitskonzepte notwendig werden. Durch die deutlich verminderte Geräuschkulisse der Elektrofahrzeuge erhöht sich das Unfallrisiko nicht nur für Fußgänger und Radfahrer. Wo Fahrzeuge immer leiser werden, wird dies nicht nur für seh- und hörbehinderte Menschen, sondern auch für Kinder und ältere Menschen zum Problem.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Die fahren alle mit Integralhelm.)

Es zeigt sich, dass die meisten Autohersteller das Problem erkannt haben und damit experimentieren, wie Elektrofahrzeuge für Außenstehende akustisch wahrnehmbar werden. Im Moment gibt es aber keine wirklichen Lösungen. Damit Deutschland tatsächlich zum Leitmarkt für Elektromobilität werden kann, muss ein neues Verkehrssicherheitskonzept erarbeitet werden.

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Laute Autos!)

Aber auch aus diesem Grunde, glaube ich, werden nicht nur die Koalitionsfraktionen dem Antrag zustimmen. Und wie ich vom Wirtschaftsminister gehört habe, möchte er gern den 31.12. als Berichtstermin haben. Ich denke mal, die Koalitionsfraktionen werden dieses entsprechend hier in dem Antrag ändern, damit wir noch bessere Informationen kriegen.

(Andreas Bluhm, DIE LINKE: Na, dann machen Sie doch mal einen Änderungsantrag!)

Deswegen werden wir den jetzt so entsprechend beantragen, dass er dann auch so abgestimmt werden kann. Ich glaube, dass auch die Oppositionsparteien so einem hervorragenden Antrag auf jeden Fall zustimmen können.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU – Andreas Bluhm, DIE LINKE: Also dem Datum allemal.)

Ich bedanke mich natürlich bei Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

Und, Herr Griese, auch wenn Sie der Meinung sind, da fließen zu viele Fördergelder rein und wir erreichen

nichts, das kann man eigentlich für jede Zukunftstechnologie sagen, das kann man für Solar sagen, das kann man für Wind sagen. Wenn man nicht investiert, kann man keine Zukunft schaffen. – Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU)

Danke schön, Herr Liskow.

Weitere Wortmeldungen liegen mir nicht vor. Ich schließe die Aussprache.

Meine Damen und Herren Abgeordnete, wir kommen dann zur Abstimmung.

Im Rahmen der Debatte ist beantragt worden, den Antrag der Fraktionen der CDU und SPD auf Drucksache 5/3501 zur federführenden Beratung an den Wirtschaftsausschuss sowie zur Mitberatung an den Verkehrsausschuss zu überweisen. Kann ich davon ausgehen, dass wir den Änderungsantrag der Fraktion der FDP auf Drucksache 5/3540 sowie den mündlich vorgetragenen Änderungsantrag des Abgeordneten Herrn Liskow, wonach das Datum im Antrag „30. November 2010“ durch das Datum „31. Dezember 2010“ zu ändern ist, ebenfalls an die Ausschüsse überweisen?

(Detlef Müller, SPD: Silvester extra herkommen, das finde ich nicht gut.)

Dann bitte ich jetzt diejenigen, die dem Überweisungsvorschlag zuzustimmen wünschen, um das Handzeichen. –

(Peter Ritter, DIE LINKE: Auszählen!)

Danke schön. Gegenstimmen? – Stimmenthaltungen? –

(Peter Ritter, DIE LINKE: Auszählen!)

Damit ist der Überweisungsvorschlag des Antrages und der Änderungsanträge bei Zustimmung der Fraktion DIE LINKE und der Fraktion der FDP, Gegenstimmen der Fraktion der SPD, der Fraktion der CDU und Stimmenthaltung der Fraktion der NPD abgelehnt.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Also kommen wir zur Sache jetzt hier.)

Wir kommen jetzt zur Abstimmung in der Sache.

Seitens der Fraktion der FDP ist beantragt worden, über die Ziffern 1 bis 3 des Antrages der Fraktionen der CDU und SPD einzeln abzustimmen. Ich lasse daher zunächst über den Änderungsantrag der Fraktion der FDP und den mündlich vorgetragenen Änderungsantrag und anschließend über die einzelnen Ziffern des Antrages abstimmen.

(Michael Roolf, FDP: Klasse, Frau Holznagel, Klasse!)

Dann lasse ich jetzt über den Änderungsantrag der Fraktion der FDP auf Drucksache 5/3540 abstimmen. Wer diesem zuzustimmen wünscht, den bitte ich jetzt um das Handzeichen. – Danke. Gegenstimmen? – Danke schön. Stimmenthaltungen? – Danke. Damit ist der Änderungsantrag der Fraktion der FDP auf Drucksache 5/3540 bei Zustimmung der Fraktion der FDP, Gegenstimmen der Fraktion der SPD, der Fraktion der CDU, der Fraktion DIE LINKE und Stimmenthaltung der Fraktion der NPD abgelehnt.

Ich lasse nun über den mündlich vorgetragenen Änderungsantrag des Abgeordneten Herrn Liskow abstim

men, wonach das Datum im Antrag „30. November 2010“ durch das Datum „31.12.2010“ zu ersetzen ist. Wer dem zuzustimmen wünscht, den bitte ich jetzt um das Handzeichen. – Danke schön. Gegenstimmen? – Stimmenthaltungen? – Danke schön. Damit ist der mündlich vorgetragene Änderungsantrag des Abgeordneten Herrn Liskow mit den Stimmen der Fraktion der SPD, der Fraktion der CDU, der Fraktion DIE LINKE, einer Stimmenthaltung der Fraktion DIE LINKE, Stimmenthaltung der Fraktion der FDP und der Fraktion der NPD angenommen.

Wir kommen nun zu den Ziffern.