Protokoll der Sitzung vom 22.10.2015

Eines möchte ich aber noch sagen, bevor der Redebeitrag der NPD-Fraktion zu hören sein wird.

(Heinz Müller, SPD: Das bleibt uns ja nicht erspart. – Udo Pastörs, NPD: Warnung.)

Man kann es, denke ich, nicht oft genug betonen: Wir als SPD-Fraktion lehnen Ihre menschenfeindliche Weltsicht ab. Für den von Ihnen geschürten Rassismus, für den von Ihnen geschürten Hass, für die von Ihnen gesäte Falschinformation ist …

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Nicht nur die SPD.)

… in diesem Parlament und in diesem Bundesland kein Platz.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Stefan Köster, NPD: Das sind wieder Phrasen, die Sie da von sich geben. Sie sind doch mit Ihrem Latein am Ende.)

Dass in Mecklenburg-Vorpommern geplante Unterkünfte für Menschen brennen, daran haben Sie mindestens als geistige Brandstifter großen Anteil.

(Stefan Köster, NPD: Das ist die Politik, die Sie machen, die daran schuld ist.)

Und, meine Herren, ganz ehrlich, oft,

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD – Heiterkeit bei Stefan Köster, NPD)

oft tun Sie mir leid, wenn ich mir vorstelle,

(Tino Müller, NPD: Sie nerven einfach nur.)

wenn ich mir vorstelle, mit welcher verfestigten Angst Sie jeden Abend nach Hause gehen müssen.

(Heiterkeit bei Udo Pastörs, NPD)

Das hindert Sie sicherlich daran, in unserem,

(Udo Pastörs, NPD: In Ihren Köpfen spukt da einiges rum an Blödsinn.)

in unserem schönen Bundesland ein zufriedenes Leben zu führen.

(Udo Pastörs, NPD: Übernachten Sie eine Woche lang in Neukölln und nicht im Luxushotel!)

Das bedaure ich, wenn ich mir sicher wäre, dass das, was Sie hier veranstalten, tatsächlich ehrlich wäre. – Danke schön.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU und DIE LINKE)

Das Wort hat der Abgeordnete Herr Müller von der NPD-Fraktion.

(Heiterkeit bei Dr. Norbert Nieszery, SPD: Der Scheitel-Müller wieder! Der Mann mit dem strammen Scheitel.)

Sie haben doch ein Ding am Dach, Herr Nieszery.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren!

(David Petereit, NPD: Aufgewacht!)

Zu den Tatsachen: „Drogenhandel, Diebstahl, Körperverletzung“, ja, Sie hören richtig, Herr Nieszery.

(Heinz Müller, SPD: NPD-Parteitag, oder was?!)

„Wenn aus unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen un- berechenbare minderjährige Täter werden“ – das ist nicht von uns, das entstammt Ihren Systemmedien. So lautete der beiläufige Kommentar einer „Spiegel-TV“-Reportage.

„Gewalttätig, kriminell, mit einer geringen Frustrationstoleranz und ebenso wenig Empathie“ und „einem Überlebensinstinkt, der erschreckend kompromisslos ist“ – auch diese deutliche Bewertung stammt nicht von uns, sondern befindet sich in internen Unterlagen einer Hamburger Sozialbehörde, die mit der Betreuung von minderjährigen Asylanten betraut ist. Diese Einschätzung bezieht sich im Übrigen nicht auf einen Einzelfall, sondern gilt für die gesamte 15-köpfige Belegschaft einer Unterkunft. In Hamburg geht der Wahnsinn mittlerweile so weit, dass sich die deutschen Bewohner in der näheren Umgebung eines Heimes für minderjährige Asylanten nicht mehr sicher fühlen.

(Martina Tegtmeier, SPD: Da waren Sie wohl auch schon, was?!)

Sie trauen sich nachts nicht mehr auf die Straße.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Da haben Sie wieder brandgestiftet.)

Das ist kein Quatsch, Herr Nieszery.

Die selbsternannten Jugendlichen treten gegen fahrende Autos,

(Heiterkeit und Zurufe vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE)

belästigen weibliche Passanten und brechen in Häuser ein.

(Heinz Müller, SPD: In Wahrheit handelt es sich um Senioren. – Heiterkeit vonseiten der Fraktion der SPD)

Da komme ich drauf, Herr Müller.

Obwohl die Polizei Dauergast in der Einrichtung ist, will hier niemand offiziell von einem Kriminalitätsschwerpunkt sprechen. Auch hierzulande sind wir mit solchen Wahrnehmungsstörungen, wie wir ja hier vorne sehen, bestens vertraut.

„Hohes Aggressionspotenzial“ und „geringe Akzeptanz von staatlichen Maßnahmen“, so lautet die Einschätzung einer Bremer Sonderermittlungsgruppe, die sich mit Straftaten von minderjährigen Unbegleiteten beschäftigt. Sechs Fahnder bearbeiten rund 300 Verfahren. Allein die Straftatenerfassung ist eine kaum zu bewältigende Mammutaufgabe.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Mammutaufgabe.)

Es bleibt also festzustellen, dass ein nicht unerhebliches Maß von denjenigen, die Sie hier verharmlosend als minderjährig und unbegleitet bezeichnen, zu den Intensivtätern von morgen wird.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Oi, joi, joi, da hat aber einer die Hosen voll! – Zuruf von Heinz Müller, SPD)

Ein weiterer wesentlicher Aspekt wurde von Ihnen während der gesamten Debatte, Herr Müller, oder, besser gesagt, während der gesamten Propagandashows, die Sie hier abgezogen haben, verschwiegen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: So ein Quatsch!)

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum der Zustrom von Unbegleiteten erst in den vergangenen zwei Jahren so massiv zugenommen hat? Anhand einiger Zahlen lässt sich das anschaulich darstellen. 2008 stellten im gesamten Bundesgebiet 763 unbegleitete Minderjährige einen Asylantrag. In diesem Jahr erwartet man alleine in Berlin rund 4.000 unbegleitete Minderjährige.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

In München werden es voraussichtlich 12.500 sein. Übrigens: Nur fünf Prozent von ihnen sind weiblich. Bundesweit, so die aktuelle Prognose, und diese wird erfahrungsgemäß noch mehrmals nach oben korrigiert, werden in diesem Jahr mehr als 30.000 angeblich minderjähri- ge Asylanten erwartet. Und „angeblich“ sage ich, Herr Nieszery, weil sich bereits in der ersten Prüfphase herausstellt, dass die Hälfte der Personen weit über 18 Jahre alt ist.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das sind ja keine Jugendlichen mehr.)

Würde man die Prüfung konsequent weiterverfolgen, würde sich die Betreuungsmasche beziehungsweise die Betrugsmasche von selbst erledigen.