Die Landesregierung offenbart vielmehr vor aller Augen, dass sie unfähig ist, die Theaterreform zu einem wirklichen Erfolg zu führen.
(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Vincent Kokert, CDU: Herr Koplin, Sie waren auf so einem guten Weg! Jetzt reißen Sie alles wieder ein!)
In Regierungserklärungen von Ihnen, Herr Ministerpräsident, postulierten Sie Ihren Einsatz für gute Arbeit. Geblieben davon sind Hunderte gestrichene Stellen und in Aussicht stehender Abbau ganzer Sparten. Mit dem METRUM-Gutachten verhieß die Landesregierung Zukunft für alle Theaterstandorte.
(Zurufe von Torsten Renz, CDU, Regine Lück, DIE LINKE, und Johannes Saalfeld, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Geblieben sind zumindest bis heute permanente Zukunftsängste und latente Insolvenzgefahren. Und es liegt nicht am Geld. Sage mir keiner mehr, es läge am Geld! Unmittelbar vor dem Abschluss der Beratungen zum Doppelhaushalt 2016/2017 schieben die Koalitionäre Einzelprojekte in Millionenhöhe, auch Kulturprojekte, in den Haushalt und zeigen deutlich, es ist Geld da, wenn man will.
(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Ist das nicht großartig? – Vincent Kokert, CDU: Ja. – Heiterkeit bei Udo Pastörs, NPD)
(Beifall vonseiten der Fraktionen DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Vincent Kokert, CDU: Eu, jeu, jeu, jeu! – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Es lebe der Klassenkampf!)
(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Regine Lück, DIE LINKE: Völlig richtig. – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das stimmt doch nicht!)
Von einer solchen Kulturpolitik distanzieren wir uns. Wir wollen den Paradigmenwechsel. Den Theater tragenden Kommunen, den Künstlern,
den Kulturakteuren, den Künstlergewerkschaften, den Fördervereinen der Theater und Orchester unterbreiten wir von dieser Stelle ein 5-Punkte-Programm unter dem Titel „Perspektive 2025 – Sicherung und Entwicklung der Theaterlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern“.
Erstens: Ein augenblicklicher Stopp der kulturfeindlichen erpresserischen Theaterpolitik der jetzigen Landesregierung,
Ziel ist es, gemeinsam zu einer Iststandsbewertung zu kommen, und Ziel ist es, gemeinsam Handlungsvorschläge zu erarbeiten.
… Bereitstellung der erforderlichen Förderung der Theater und Orchester unter Berücksichtigung einer raschen Angleichung an den Branchentarif, und selbstverständlich sind alle Beteiligten dann auch in der Pflicht.
Drittens: Maßnahmen zur Stärkung der kulturellen Bildung, insbesondere zur Theaterpädagogik. Einen Punkt hatten Sie angesprochen, dabei können wir allein aber nicht stehenbleiben.
(Vincent Kokert, CDU: Gibt es das Programm auch schriftlich, Herr Koplin? Das kann ich mir nicht alles merken.)
Und fünftens: Kulturschutz durch Einbettung der Theater und Orchester in ein zukünftiges Kulturfördergesetz des Landes Mecklenburg-Vorpommern.