Protokoll der Sitzung vom 27.01.2016

Das tun sie nicht nur in Gemeindevertretungen und ihren Ausschüssen.

(Tino Müller, NPD: In welchem Kommunalparlament sitzen Sie denn?)

Ich will beispielsweise sagen, dass wir gestern in diesem Raum eine Anhörung des Innenausschusses gehabt haben –

(Michael Andrejewski, NPD: Da wäre Vorpommern aber froh, wenn das so wäre. – Zuruf von Tino Müller, NPD)

eine öffentliche Anhörung, in der, wie ich fand, in bemerkenswerter Weise vier Mitglieder des Deutschen Bundestags zum Thema NSU auf unsere Fragen geantwortet und uns von sich aus etwas dargestellt haben. Als die Sitzung zu Ende war, haben einige miteinander gesprochen und ich bin aus den Reihen der Bundestagskollegen gefragt worden: Was ist denn eigentlich mit der NPD? Sind die immer so faul?

(Heiterkeit bei Torsten Koplin, DIE LINKE, und Udo Pastörs, NPD)

Selbst bei einer solchen existenziellen Frage kriegt die NPD in Ausschusssitzungen, wenn es um Sachfragen geht, die Zähne nicht auseinander

(David Petereit, NPD: Tun Sie doch nicht so, als ob da irgendwas neu war gestern! Man kann es auch künstlich in die Länge ziehen.)

und ist nicht in der Lage, eine Meinung zu äußern oder eine Frage zu stellen. Und das, meine sehr verehrten Damen und Herren, gilt in kommunalen Vertretungen und in Gemeindeausschüssen genauso.

(David Petereit, NPD: Sie sind doch schon voll im Karneval, oder was?!)

Und wenn Sie so laut schreien da hinten, Herr Petereit –

(David Petereit, NPD: Ja.)

gestern im Ausschuss waren Sie auch stumm wie ein Fisch.

(Heiterkeit bei Stefanie Drese, SPD, und Udo Pastörs, NPD)

Also, meine sehr verehrten Damen und Herren, Herr Köster, wenn Sie meine Rede schon zitieren, dann hätte ich es nett gefunden, wenn Sie diese Passage auch noch zitieren,

(David Petereit, NPD: Tätä!)

denn auch sie entspricht der Wahrheit und auch sie gehört zur Diskussion dazu.

Aber, meine sehr verehrten Damen und Herren, kommen wir zum zentralen Punkt der Diskussion zurück: Es gibt in der Tat in dieser Frage unterschiedliche Meinungen auch unter Demokratinnen und Demokraten, es gibt unterschiedliche Grundpositionen, von denen aus diskutiert wird, und von daher ist dies eine Frage, die in der Tat in der Diskussion ist und bei der es unterschiedliche Meinungen gibt.

(Udo Pastörs, NPD: Sagen Sie bloß?!)

Wir werden uns bei einer zukünftigen Novelle der Kommunalverfassung sicherlich damit auseinandersetzen müssen, aber – Sie sind auch dort interessanterweise wirklich auf des Pudels Kern gekommen –

(Udo Pastörs, NPD: Sagen Sie bloß?!)

wir haben sehr unterschiedliche Auffassungen von dem, was Demokratie ist.

(Michael Andrejewski, NPD: Ja, ein wahres Wort.)

In Ihrer Erwiderung auf meine Rede vom September haben Sie sehr deutlich gemacht,

(Tino Müller, NPD: Da spricht die Einheitspartei.)

dass Sie das, was das Grundgesetz definiert und konstituiert, nicht für eine Demokratie halten, dass Sie es abschaffen und beseitigen wollen.

(Michael Andrejewski, NPD: Das haben Sie doch schon erledigt in der Praxis.)

Wir sagen deshalb sehr konsequent: Kommunale Selbstverwaltung ist für uns ein Teil dessen, was das Grundgesetz an demokratischem Staat konstituiert. Artikel 28 ist für uns einer der wesentlichen Artikel.

(Michael Andrejewski, NPD: Die steht nur auf dem Papier. – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Und von denjenigen, die diese Demokratie abschaffen wollen, lassen wir uns keine „guten“ Ratschläge – „gute“ bitte in Anführungszeichen – geben,

(David Petereit, NPD: Sie tun ja so, als ob es die Kommunalverfassung gar nicht gäbe.)

wie wir diese Demokratie fortentwickeln und vervollkommnen wollen.

(Zuruf von Tino Müller, NPD)

Das diskutieren wir unter uns, aber nicht mit Ihnen!

(Udo Pastörs, NPD: Ohne das Volk diskutieren Sie das.)

Wir werden Ihren Antrag genau wie im September ablehnen. – Herzlichen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat jetzt noch einmal der Abgeordnete Herr Köster für die Fraktion der NPD.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren!

Herr Müller, Sie tun hier so, als ob Sie Kenntnisse von Sachverhalten hätten, von denen Sie allerdings keinen blanken Schimmer haben,

(Zuruf von Patrick Dahlemann, SPD)

denn Sie haben kein kommunalpolitisches Mandat

(Zuruf von David Petereit, NPD)

und können somit aus eigenem Erleben eine Arbeit der NPD gar nicht bewerten.

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD)

Der zweite Punkt ist, die NPD wird grundsätzlich mit Ausnahme, wo es nicht zu verhindern ist, wie zum Beispiel im Kreistag Ostvorpommern-Greifswald,

(Patrick Dahlemann, SPD: Ostvorpommern-Greifswald …?!)

von Ihren angeblich demokratischen Genossen und Freunden aus den Ausschüssen auf kommunaler Ebene ferngehalten. Und wenn man nicht vertreten ist, dann kann man natürlich auch nichts tun. Sie verhindern, dass wir mit Sitz und Stimme in den Ausschüssen Mitglied sind.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Selbst als Sie noch vertreten waren, haben Sie nichts getan im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.)

Ein dritter Punkt: In den Ausschusssitzungen hier im Landtag werden zu 98 Prozent von Ihnen, den Superdemokraten, Fragen gestellt, deren Antworten Sie schon kennen. Sie stellen Fragen, um im Protokoll aufzutauchen, zu erscheinen, aber nicht um irgendwelche Sachverhalte in Erfahrung zu bringen.

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD – Udo Pastörs, NPD: Das ist eine Theateraufführung.)