(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Castor? Da liegen sie alle auf den Schienen davor, da ketten sie sich an. – Zuruf von Jürgen Suhr, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
… war im 18. Jahrhundert in Deutschland fast ausgerottet. Im Bereich Mittlere Elbe verblieb eine kleine Population, wie mehrfach schon vorgetragen wurde.
Heute können wir in Mecklenburg-Vorpommern folgende Vorkommensgebiete ausmachen: Peene-Einzugsgebiet, Havel-Einzugsgebiet, Feldberger Seen, Warnow-Einzugs- gebiet, Elbe-Einzugsgebiet, wie auch schon erwähnt wurde.
Im Jahr 2015 konnte ein Bestand von 1.800 Tieren statistisch berechnet werden. Das heißt für das Land Mecklenburg-Vorpommern, dass die Hälfte der Landesfläche vom Biber besiedelt wird.
Für den Erhalt der Art ist auch positiv zu verzeichnen, dass mit einem weiteren Anstieg der Gesamtpopulation zu rechnen ist.
Dies kann ohne Frage als ein Erfolg für den Naturschutz und für den Einsatz der Artenvielfalt in unserem Bundesland angesehen werden, wenn sich ein fast ausgestorbenes Lebewesen wieder in einem guten Artenzustand befindet. Für den Naturschutz erfüllt der Biber wichtige Aufgaben als Landschaftsgestalter – aktive Wasserregulierung, Gehölzauslichtung, Graben-Biber-Sukzession.
Und genau hier fängt der Konflikt mit den Menschen an. Aufgrund eines erhöhten Bestandes des Bibers in einigen Regionen rufen die natürlichen Aktivitäten des Bibers Schäden an öffentlichen Gütern der Daseinsfürsorge hervor. So kann es zu Überstau im Grünland kommen, zu Vernässung beziehungsweise Überstau von Waldstandorten, Fraßschäden an Forstkulturen, kleinflächiger Vernässung von Äckern, staubedingter Vernässung, Schädigung von Infrastruktur, Straßen, Bahndämmen, Torfdämmen an Gewässern, Gefährdung und Schädigung von Deichen beziehungsweise Dämmen bei Extremereignissen durch Anlage von Notbauten. Das zeigt, dass es durch den Anstieg der Gesamtpopulation in Mecklenburg-Vorpommern zu einer größeren Zahl von Landnutzungskonflikten kommen kann.
Der Abschuss des Bibers ist unter engen Voraussetzungen im Einzelfall möglich, ist aber wegen zeitnaher Wiederbesiedlung selten nachhaltig. Eine solche Maßnahme scheint also nicht der Königsweg zu sein. Dennoch brauchen wir Instrumente, um in Extremsituationen reagieren zu können.
Daher setzen wir uns als SPD-Landtagsfraktion dafür ein, dass die nationalen artenschutzrechtlichen Vorschriften dahin gehend geprüft werden sollen, damit künftig ein praxistauglicher Umgang zur Abwehr von Schäden und Gefahren ermöglicht werden kann, ohne hierbei den günstigen Erhaltungszustand geschützter Tiere zu gefährden.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Nach den Reden, die wir jetzt hier gehört haben, vor allem durch die in meinen Augen gute Rede von Frau Dr. Schwenke, fällt es mir schwer, noch neue Aspekte in die Debatte zu werfen.
(Vincent Kokert, CDU: Na dann lassen Sie es doch einfach! Wir haben nichts dagegen. Sie können sich einfach wieder hinsetzen.)
Das eine ist, das möchte ich gleich voranstellen: Sowohl nach der Rede von Minister Backhaus als auch jetzt nach der Rede von Kollegin Feike würde ich Ihnen von CDU und SPD vorschlagen,
(Vincent Kokert, CDU: Ja, warum sollen wir denn das tun? – Zuruf von Jürgen Suhr, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Das wäre wirklich konsequent angesichts der Fakten, die völlig im Konträren stehen zu den Forderungen Ihres Antrags.
Selbst den Castor fiber hat mir die Kollegin Feike schon vorweggenommen, deshalb überspringe ich den guten Castor fiber.
Zum Beispiel finde ich es ganz spannend, dass im Naturpark Sternberger Seenlandschaft durch Bibermonitoring festgestellt wurde, dass sich die Population dort eingepegelt hat. Es kommen neue Burgen hinzu,
mehr Burgen verschwinden, es ist ein Gleichgewicht entstanden. Es sind immer, wie auch schon gesagt wurde, rund 2.100 Biber im Land. Frau Dr. Schwenke ging auf 2.300 Biber.
Ich möchte noch ein paar Aspekte des Bibers hier betonen, die noch nicht gesagt wurden. Ich glaube, Sie alle kennen Biberburgen, davon gehe ich aus, und haben vielleicht auch schon einen Biberdamm gesehen. Spannend ist es, dass er durch das Aufstauen zuerst einen Bibersee schafft, der auch Lebensraum ist für ganz viele weitere Tierarten, Wirbellose und Wirbeltiere.
weiterzieht und der Bibersee austrocknet, weil der Biberdamm vom Biber nicht mehr gepflegt wird – er trocknet aus, das Wasser läuft weg –,
dann haben wir eine Biberwiese. Auch diese Biberwiese ist ein ganz spannender und besonderer Lebensraum unserer hiesigen Natur.
(Vincent Kokert, CDU: Jetzt weiß ich, was Sie in Ihren Fraktionssitzungen machen. Über so einen Quatsch unterhalten Sie sich da!)