Nahezu lächerlich ist in diesem Zusammenhang auch die Aussage von Herrn Heilmann, Kurdirektor der Usedomer Kaiserbäder, dass nicht zu befürchten sei, dass „die Flüchtlinge aus den Ballungszentren … nach Usedom kommen“. Die sind schon längst hier. „Allerdings habe man mit den Rettungsschwimmern vereinbart, … auch einen Blick in die Dünen zu werfen“
Meine sehr verehrten Damen und Herren, es geht nicht darum, Badegästen eine trügerische Sicherheit zu suggerieren durch Flugblattverteilung, auf denen zu lesen ist, dass es in Deutschland verboten ist, sexuell zu nötigen oder zu vergewaltigen.
Meine Damen und Herren, es geht um eine maximale Sicherheit für unsere Badegäste und die ist sicherzustellen durch knallharten Einsatz der Sicherheitskräfte ….
(Der Abgeordnete Udo Pastörs beendet seine Rede bei abgeschaltetem Mikrofon. – Beifall vonseiten der Fraktion der NPD – Heiterkeit bei Jochen Schulte, SPD: Herr Köster darf auch nicht an den Strand, ne?! – Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordnete! Und das soll also nun die mutmaßlich letzte Aktuelle Stunde der NPD in diesem Hause sein.
Wie immer haben Sie sich auch diesmal nicht sonderlich Mühe gegeben, Hauptsache provozieren, hetzen.
Ich stelle mir gerade vor, wie die NPD in ihrer Fraktion zusammensaß und in Ermangelung eines landespolitisch wirklich wichtigen Themas sinnierte,
(David Petereit, NPD: Damit werden wir Sie zitieren, wenn es so weit ist. Damit werden wir Sie zitieren.)
was denn immer als Thema so geht – Ausländer und am besten noch kriminelle dazu. Und was haben Sie bislang überhaupt nicht in den letzten beiden Legislaturen behandelt? Tourismus!
(Unruhe vonseiten der Fraktion der NPD – David Petereit, NPD: Damit werden wir Sie zitieren. – Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)
Und was liegt uns besonders am Herzen – nicht uns, sondern den Nazis? Frauen! Also irgendwas mit kriminellen Ausländern, am besten noch Gewalt als Zündstoff,
Und dann das Stöhnen von Stefan Köster, der bei dem Thema „Gewalt gegen Frauen“ in gewisser Weise ja eine Fachkraft ist,
da er zusammen mit zwei weiteren Männern bei einer Demonstration eine auf dem Boden liegende Frau schlug, eintrat und dafür auch entsprechend verurteilt wurde.
(Stefan Köster, NPD: Das waren Attentäter auf einer politischen Versammlung. Das waren Gewalttäter. Das waren kriminelle Verbrecher.)
Und nun? Natürlich muss die deutsche Frau als Opfer von angeblicher Gewalt von Migranten herhalten. Das, meine sehr geehrten Damen und Herren, passt ins Frauenbild der NPD.
(David Petereit, NPD: Lesen Sie mal den Polizeibericht von gestern aus Neubrandenburg! – Peter Ritter, DIE LINKE: Dass Sie der Polizei vertrauen, ist ja was ganz Neues. – Zuruf von Stefan Köster, NPD)
Aber ich möchte, meine Damen und Herren, gern ein Beispiel nennen, und zwar in einer Rede von Tino Müller am 14. Mai 2009 sagte dieser, und hier zitiere ich, dass „jedes Geschlecht … seine Aufgabe im Dasein eines Volkes“ habe, „und dieser Rolle gilt es gerecht zu werden“,
und dass wir, liebe Abgeordnete, endlich, ich zitiere wieder, „die deutsche Frau als Mutter und Hüterin der Familie“ zu fördern hätten.
Dass gerade wir Frauen in unserer aufgeklärten und gleichberechtigen Gesellschaft das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben haben, kommt den Herren der Fensterfront überhaupt nicht in den Sinn.
Aus dieser verqueren Ansicht resultiert auch dieses Mal dieses unsinnige Thema der Aktuellen Stunde.
(Udo Pastörs, NPD: Es geht um die Sicherheit unserer Frauen in der Badesaison. Kapieren Sie das nicht?! Aktuelle Stunde!)
Hat sich die NPD schon einmal mit der Frage von Gewalttätigkeiten deutscher Männer gegen deutsche Frauen beschäftigt?
(Udo Pastörs, NPD: Das reicht aber auch in Deutschland. Da brauchen wir uns nicht noch Ausländer dazuzuholen.)
Geschweige denn, kann sie hierzu Zahlen vorlegen oder hat sie dieses Thema in den letzten Jahren in einen Antrag umgemünzt? Nein, Fehlanzeige und totgeschwiegen.
Dabei ist die häusliche und sexualisierte Gewalt immer noch sehr hoch und wird häufig aus Scham und Angst vor Ausgrenzung und sozialem Abstieg nicht angezeigt.
Menschen mit Migrationshintergrund, insbesondere aus mehrheitlich muslimisch geprägten Ländern, wird oft pauschal Frauenfeindlichkeit unterstellt,