Protokoll der Sitzung vom 24.05.2012

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Genau. – Stefan Köster, NPD: Wie platt sind Sie eigentlich? – Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

Tino Müller hat eine Unterschriftenliste gegen ein Asylbewerberheim initiiert und er machte auch in der „Heimattreuen Deutschen Jugend“ mit,

(Michael Andrejewski, NPD: Was hat das mit Feuer zu tun?)

die vor drei Jahren als offen rechtsextremistisch verboten wurde. Auch auf der Propaganda-CD der „Heimattreuen Deutschen Jugend“ finden sich wie zufällig Volkslieder voller Feuer- und Brandmetaphern,

(Michael Andrejewski, NPD: Das ist die blödeste Rede seit sechs Jahren.)

die den perfekten Soundtrack für die nächsten Anschläge abgeben.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Wenn es etwa in dem Lied „Roter Brand glühe auf“ heißt – singen Sie bitte nicht mit –, „Glüht es nieder, brennt zusammen, was uns krank und elend macht“, dann hört der Neonazi dies sicher nicht wegen seiner feingeistigen Lyrik.

(Stefan Köster, NPD: Für diese Rede kriegen Sie die goldene Dummheit. – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Dann schauen Sie mal in den Spiegel, Herr Köster!)

David Petereit hatte mutmaßlich eine Verbindung zur NSU.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Nicht nur mutmaßlich.)

Petereit ist ehemaliger Herausgeber

(Stefan Köster, NPD: Sie haben offenbar keine Verbindung zu Ihrer Rede.)

der Neonazi-Zeitschrift „Der Weisse Wolf“. Im „Weissen Wolf“ ist unter anderem zu lesen: „Vielen Dank an den NSU, es hat Früchte getragen“.

(Michael Andrejewski, NPD: Das bedeutet doch gar nichts.)

Es ist unerträglich, derartige Brandstifter weiterhin im Landtag sitzen zu haben.

(lang anhaltender Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vor diesem Hintergrund, meine Damen und Herren, ist es geradezu lächerlich,

(Stefan Köster, NPD: Was für eine Therapiestunde hier!)

dass die NPD so tut, als ob sie sich für den Brandschutz in unserem Bundesland einsetzen würde.

(Udo Pastörs, NPD: Ha, ha, ha!)

In ihren Augen können die Feuer doch nicht hoch genug schlagen.

(Gelächter vonseiten der Fraktion der NPD – Stefan Köster, NPD: Ist Ihnen vielleicht die Sicherung durchgeknallt?!)

Das ist wieder diese typische, geradezu kümmerliche Scheinkompetenz. Sie geben vor, den Menschen helfen zu wollen, haben aber nur Zerstörung im Kopf

(Stefan Köster, NPD: Oh mein Gott, sind Sie armselig, Frau Gerkan, sind Sie armselig! – Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

und verfolgen damit genau das Gegenteil. – Danke.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Danke, Frau Gerkan.

Herrn Köster spreche ich einen Ordnungsruf aus für die Beleidigung der Abgeordneten.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Pastörs von der Fraktion der NPD.

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren!

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Viel Rauch um nichts.)

Was soll man dazu sagen?

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Na? Am besten gar nichts. Gleich wieder hinsetzen.)

Ich würde sagen, wir haben hier gerade den Rauchmelder Gerkan erlebt, die mit zittriger Stimme ihren eigenen Wahnvorstellungen zum Opfer gefallen zu sein scheint.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Besser als mit so einem Gekeife, wie Sie das hier machen. – Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

Und ich möchte Ihnen entgegnen, dass wir eben nicht den Kontrollstaat anstreben, sondern in meinem Antrag ganz deutlich zum Ausdruck gekommen ist, dass in diesem Fall auf eine technische Kontrolle aus Fürsorgepflichtsgründen nicht zu verzichten ist. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das Argument, das einzigste, was auf unseren Antrag einging,

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Einzige! Einzige kann man nicht steigern. – Peter Ritter, DIE LINKE: Deutsch für Nazis.)

dass da nun wirklich die Opfer mit Ihnen übereinstimmen würden,

(Detlef Müller, SPD: Das einzige. Nicht mal Deutsch kann er. – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Aber andere Leute maßregeln.)

die dann feststellen, Sie appellierten ja an die Vernunft, wenn sie schwer verletzt sind, dass die Vernunft beim Eigentümer, der die Pflicht gehabt hätte, die Warnanlagen in Ordnung zu halten, dieses Pflichtgefühl bei ihm nicht vorhanden war. Das kann man in solchen gefährlichen Bereichen, wo es sich wirklich um lebensgefährdende Unfälle handelt,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das mit den Brandmeldern glaubt Ihnen doch keiner.)

ganz einfach nicht machen, dass man sagt, also wir vertrauen auf die Vernunft. Ich vertraue auch nicht auf die Vernunft irgendeines Kernkraftbetreibers,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist ja wohl was anderes als ein Rauchmelder, oder?)

dass er alle technischen Möglichkeiten richtig anwendet, damit es zu keinem GAU kommt.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Und jetzt vielleicht noch ein, zwei Entgegnungen zu Ihren Fieberfantasien. Ich weiß nicht, wo Sie das alles hernehmen. Ich weiß nur eins, dass Ihnen, ganz besonders den LINKEN und den GRÜNEN, ich glaube, der kleine tapfere Ritter kommt gleich noch hier zu Wort,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Sie haben das System immer noch nicht begriffen, dass nur einer redet. Wie lange brauchen Sie denn noch?!)

dass die LINKEN, besonders die LINKEN und die GRÜNEN gegen die sachliche Argumentation der NPD

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Was haben Sie denn hier für eine sachliche Argumentation vorgetragen?)

ganz einfach nur dann ankommen, wenn Sie irgendwelche Räuberpistolen hier zum Besten geben, weil Sie ganz einfach stört,