Im Ältestenrat wurde eine verbundene Aussprache mit einer Dauer von bis zu 90 Minuten vereinbart. Ich sehe und höre keinen Widerspruch, dann ist das so beschlossen. Ich eröffne die Aussprache.
Als Erster hat das Wort der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Herr Backhaus.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich bin natürlich auch sehr dankbar dafür, dass ich heute einfach mal, Herr Schütt, die Eiweißstrategie der Landesregierung vorstellen kann und darf und dieses Thema auch in der Zukunft sicher von größter, allergrößter Bedeutung ist.
Wenn Sie sich anschauen, und ich glaube, wir dürfen es nicht nur verkürzen auf das Thema der Landwirtschaft, sondern insgesamt das Leben auf dieser Erde betrachten, dann ist Eiweiß die entscheidende Komponente, um pflanzliches, tierisches und vor allen Dingen das Menschenleben überhaupt zu gewährleisten.
Leider ist es so, dass viele es gar nicht wissen, welche Bedeutung die Proteine für den menschlichen Organismus eigentlich haben. Zum Glück ist es der Wissenschaft gelungen, in den letzten Jahrzehnten, Jahrhunderten die 21 Proteine zu entschlüsseln und letzten Endes auch deutlich zu machen – und da beginnt es, Herr Schütt –, tatsächlich herauszuarbeiten, dass der Mensch und ein Großteil der Lebewesen auf dieser
Erde nicht in der Lage sind, bestimmtes Eiweiß selber zu produzieren. Der Mensch im Übrigen ist daran mit acht Aminosäuren beteiligt.
Und deswegen, glaube ich, ist es wichtig, deutlich zu machen, dass es hier kein Problem von MecklenburgVorpommern darstellt, auch kein Problem Deutschlands, sondern wir haben ein internationales Problem in Europa und weltweit, was die Eiweißproduktion anbetrifft.
Jawohl, in gröblichster Fahrlässigkeit, in gröblichster Fahrlässigkeit ist in den letzten Jahrzehnten die Eiweißforschung in Europa nicht umgesetzt worden, und dazu gehört auch Deutschland. Und wenn Sie sich einmal bei Ihrer Bundesministerin, Herr Schütt, erkundigt hätten, dann hätten Sie auch erfahren, dass auf meine Initiative hin die Bundesregierung, da bin ich dankbar, jetzt eine Eiweißstrategie der Bundesregierung aufgesetzt hat. Das ist im Übrigen die Grundlage, die ich Frau Aigner an die Hand gegeben habe, und ich wünsche mir sehr, dass in Kürze Mittel bereitgestellt werden, um MecklenburgVorpommern für den Norden Deutschlands zum Eiweißkompetenzzentrum zu machen.
Wenn Sie dann so andeuten, hier wäre angeblich in den letzten Jahren nichts gemacht worden, dann schauen Sie sich einfach mal die Blaue Lupine an. Herr Professor Tack hat die Gelbe angesprochen, aber die Blaue Lupine ist in Mecklenburg-Vorpommern entwickelt worden. Sie hat den Siegeszug mittlerweile nach Bayern genommen. Leider ist es so, dass diese Produkte heute dort verarbeitet und vermarktet werden. Ich glaube – und das ist die entscheidende Aussage, die bitte ich Sie auch zu berücksichtigen –, Deutschland und Europa sind nur zu 30 Prozent zur Eigenversorgung tatsächlich beteiligt an der Eiweißproduktion.
Das heißt unterm Strich, man hat sich darauf verlassen, dass 70 Prozent der Eiweißproduktion aus anderen Regionen dieser Erde nach Deutschland, nach Europa eingeführt werden. Und deswegen predige ich wirklich seit Jahren, dass wir eine gesamtdeutsche Strategie, eine gesamteuropäische Strategie zum Eiweißanbau benötigen.
Herr Professor Tack ist absolut richtigerweise darauf eingegangen. Wenn Sie sich das einfach mal anschauen, heute die Preise, die Preisentwicklung, dann ist es so, dass der Anbau von Eiweißpflanzen zurzeit in Europa nicht wirtschaftlich ist. Wenn Sie sich die Erträge beim Weizen mit 100 Doppelzentnern anschauen und beim Qualitätsweizen von 27 Euro pro Doppelzentner oder 270 Euro pro Tonne ausgehen und das vergleichen mit der Lupine, dann ist eins klar: dass die Lupine aufgrund der nicht stattgefundenen Forschung und Entwicklung, auch der Züchterhäuser in Deutschland und Europa, nicht wettbewerbsfähig ist. Da liegt das Problem.
Herr Schütt, wenn Sie sich das mal in Ruhe anschauen, was heute die Entwicklung einer Sorte kostet, dann liegen Sie schnell bei deutlich über 100 Millionen Euro. Jetzt dem Land Mecklenburg-Vorpommern aufzutragen, dass ich Eiweißsorten zu entwickeln habe, das greift, glaube ich, zur kurz, sondern wir brauchen wirklich eine konzertierte Aktion. Das beginnt bei der Grundlagenforschung, bei der angewandten Forschung, bei der Übertragung, das dann auch im Rahmen der Anbaustrategie in Deutschland, in Europa, und es hört letzten Endes auf bei einer Anreizkomponente, und daran arbeite ich inten
Und ich bitte auch um Verständnis, die Zahlen, die Herr Professor Tack hier genannt hat, die sind grundsätzlich richtig, aber hier handelt es sich ausschließlich um die Körnerleguminosen, die in diesem Lande angebaut werden. Sehr wohl werden in diesem Lande noch andere Eiweißpflanzen angebaut, ob das das Kleegras ist oder die Luzerne. Insofern muss man auch deutlich machen, dass sehr wohl ein Anbau von Leguminosen – zum Glück – in diesem Lande stattfindet.
Und eins ist mir auch ganz wichtig, auch das findet leider keine Berücksichtigung: Weltweit stieg der Fleisch- konsum in den letzten zehn Jahren tatsächlich von 23 auf 42 Kilogramm. Das meiste Fleisch wird in Amerika gegessen, nämlich im Durchschnitt 120 Kilogramm, und dass dazu Eiweiß notwendig ist, glaube ich, muss ich hier hoffentlich nicht näher erläutern. Eigentlich müsste in Europa im großen Umfang tatsächlich der Eiweißanbau von Eiweißpflanzen erfolgen, sofern die Eigenversorgung angestrebt würde. Darauf muss die Strategie eigentlich hinauslaufen.
Dies ist angesichts der weltweiten Warenströme unrealistisch. Dennoch ist es aus meiner Sicht nicht akzeptabel, dass wir uns in Europa bei unserer Tierhaltung oder auch der Versorgung mit pflanzlichem Eiweiß der Menschen in einem derart hohen Umfange auf Übersee stützen. Und jawohl, es ist richtig, ich habe die Zahlen ja auch angedeutet, wenn man die sich wirklich auf der Zunge zergehen lässt: Nach Europa sind im letzten Jahr 40, wenn man insgesamt die Leguminosen anschaut, 40 Millionen oder exakt 45,2 Millionen Tonnen eingeführt worden und nach Deutschland sind es 7,7 Millionen Tonnen an Eiweißpflanzen, die von Übersee nach Deutschland eingeführt worden sind. Dem genau wollen wir entgegenwirken, weil wir in Deutschland und damit für Mecklenburg-Vorpommern eine eigene Eiweißstrategie umsetzen wollen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir haben Handelsabkommen, die zwischen der EU und weltweit gelten, und da ist die Einfuhr eben auch von Eiweißpflanzen und Ölsaaten in der Europäischen Union durch die WTO-Gespräche, -verhandlungen und -verträge gesichert. Und hier gibt es eine Divergenz aus meiner Sicht, nämlich insofern, dass andere Regionen der Welt Eiweißpflanzen kostengünstiger produzieren können und damit die Wettbewerbsfähigkeit natürlich auch bei uns infrage stellen.
Ich stelle auch die Frage, was wäre, wenn. Die lässt sich ganz leicht beantworten, nämlich aus meiner Sicht konkurriert – und ich habe das angedeutet – der Winterweizen mit dem züchterischen Fortschritt, durch den wir in den letzten auch über 20 Jahren in Mecklenburg-Vorpommern zu einer Verdopplung der Erträge gekommen sind, mit dem konkurriert heute die Lupine, eben um die besten Jahre im Sortenversuch.
Und auch – Herr Schütt, das bitte ich Sie zu berücksichtigen – in Mecklenburg-Vorpommern finden verschiedene Sortenversuche statt, Sie können nicht so tun, als ob hier nicht geforscht und entwickelt wird. Wir haben Spitzenerträge von 50, 52 Doppelzentnern, aber wenn man dann bedenkt, dass wir beim Weizen bei 103 Doppelzentnern in den Sortenversuchen stabil sind, im Durchschnitt der
letzten Jahre, dann wird deutlich, dass die Lupine oder die Erbse oder die Ackerbohne in Mecklenburg-Vorpommern so nicht wettbewerbsfähig ist, weil sie züchterisch nicht mehr bearbeitet worden ist. Da muss gearbeitet werden.
Und ich glaube auch, dass deutlich wird, der dramatische Rückgang des Eiweißpflanzenanbaus bedarf einer kritischen und auch ungeschönten Analyse und bedarf Aktivitäten, um den Anbau einheimischer Eiweißpflanzen wieder zu erhöhen. Genau daran arbeite ich – nicht nur, um einen höheren Anteil der Eiweißversorgung in Europa abzusichern, sondern auch um die Bodenfruchtbarkeit, das ist angeklungen hier, und die Bodengesundheit, das ist bisher nicht gesagt worden, die Bodengesundheit sowie die Biodiversität, das heißt, die Artenvielfalt damit zu stabilisieren und zu erhöhen.
Bereits im Frühjahr dieses Jahres habe ich mit Frau Aigner als Bundesministerin die Problematik besprochen und auch in der Agrarministerkonferenz unser Konzept vorgestellt und wir sind uns zum Glück mit der Bundesregierung einig, gemeinsam das Thema des Leguminosenanbaus in Deutschland, in Europa aktiv voranzutreiben. Ich begrüße deshalb ausdrücklich, dass das Bundesministerium die bundesweite Erarbeitung einer
Auch habe ich bereits im Frühjahr und bei der Vorstellung des Entwurfs der Eiweißstrategie des Bundes angekündigt, dass Mecklenburg-Vorpommern sich insbesondere beim Lupinenanbau, aber auch anderer Fruchtarten in Zusammenhang mit Leguminosen besonders stark engagieren wird. Hierzu gehören insbesondere Landessortenversuche und ihre überregionale Auswertung von Erbsen, Lupine und Bohne, Ermittlung und Bewertung der Nebeneffekte des Lupinenanbaus in einer viergliedrigen Fruchtfolge, die Fruchtfolgen sind hier angedeutet worden, oder auch der Leguminosenartenvergleich Lupine, Erbse, Sojabohne – im Übrigen, Herr Schütt, weise ich ausdrücklich darauf hin, dass es in Mecklenburg-Vorpommern auch den Sojaanbau mittlerweile gibt, und zwar mit gar nicht so schlechtem Anfangserfolg –, aber auch, die Anbauversuche zur Optimierung des Leguminosenanbaus in MecklenburgVorpommern und im Norden Deutschlands zu verstetigen.
Und dann sind wir auch dabei, mit der Landesforschung, und zwar auch mit der universitären und übergreifenden Forschung, die Wirkung von Erbsen und Lupinen im ökologischen Anbau zu überwachen und zu überprüfen.
Im Übrigen hatte ich dem Bauernverband schon vor drei, vier Jahren das Angebot unterbreitet, doch den Einstieg des Leguminosenanbaus im ökologischen Anbau zu honorieren und damit zusätzlich auch zu Anbauflächen zu kommen. Leider ist es damals durch den Bauernverband so nicht unterstützt worden.
Oder auch die Untersuchungen zur Aminosäurenverdaulichkeit von Lupine bei Schweinen, auch da läuft ein Forschungsprogramm in Mecklenburg-Vorpommern, im Übrigen gar nicht weit weg von Ihnen, Herr Schütt, in Dummerstorf.
Aber auch die Untersuchungen zu spezifischen Inhaltsstoffen bei Lupine, Fütterungsversuche bei Mastläm
mern, Mastbullen mit unterschiedlichen Eiweißkomponenten sind in Mecklenburg-Vorpommern entwickelt und aufgesetzt worden. Wenn Sie da noch mehr Informationen wünschen, werde ich diese auch im Rahmen der Darstellung im Ausschuss vorstellen.
Diese Forschungsergebnisse bilden jetzt aber auch die Grundlage für die aktuelle Analyse und die Entscheidung für weitere Maßnahmen, der geschilderten kritischen Entwicklung entgegenzusteuern. Wir haben im Moment nur ganz wenige Einrichtungen, die sich in Deutschland mit der Züchtung von Leguminosen auseinandersetzen, und zwar deutschland- und europaweit. Demgegenüber, und das ist hoffentlich auch für Sie nachvollziehbar, demgegenüber konzentriert sich die Züchtungsforschung wieder in den Händen von einzelnen Großkonzernen. Und deswegen konzentriert man sich besonders eben auf Weizen, auf Raps, auf die Kartoffel oder auf die Zuckerrübe und ganz extrem auf den Mais. Das sind vier Züchterhäuser in Europa und weltweit, die sich mit dem Thema auseinandersetzen, und es ist nicht gelungen, dieses Thema breiter aufzustellen.
Und ich sage hier auch voraus, wir müssen alles dafür tun, dass die Bauern, die Landwirte in Deutschland, Europa und in Mecklenburg-Vorpommern sich nicht wieder in eine neue Abhängigkeit begeben. Das ist für mich auch ein wichtiges Signal, diese Eiweißstrategie in Mecklenburg-Vorpommern für den Norden Deutschlands zu entwickeln, um damit auch Perspektiven einer eigenen eiweißstrategischen Ausrichtung in der Landwirtschaft zu verfolgen.
Ackerbaulich ist eine Eingrenzung auf zunehmend weniger Ackerkulturen kritisch zu bewerten, das habe ich im Juli auch immer wieder gesagt. Wir müssen die gesamte Fruchtfolge und das Artenspektrum hier im Blick behalten mit dem Ziel, zu mehrgliedrigeren Fruchtfolgen zu kommen. So ist die Diskussion, auch um die Ausgestaltung der zukünftigen EU-Agrarpolitik nach 2013, auf europäischer Ebene in diesem Bereich von herausragender Bedeutung.
Und, Herr Schütt, ich freue mich darüber, dass Sie jetzt einlenken, auch was das Greening anbetrifft. Ich glaube, dass das Greening eine interessante Entwicklung darstellen kann, nämlich die sogenannten ökologischen Vorrang-, nicht Ausgleichsflächen, sondern Vorrangflächen gerade mit Leguminosen oder mit gesundheitsfördernden Maßnahmen für Natur, Mensch und Umwelt zu besetzen, um damit auch den gesellschaftlichen Beitrag zu leisten, nämlich für öffentliches Geld öffentliche Leistungen auch zu erfüllen, was richtig ist.
Deswegen glaube ich auch, dass die Fruchtfolgegestaltung im Rahmen des Greenings eine Maßnahme sein kann, die dann durch die Landwirtschaft akzeptiert wird. Ich glaube …
Herr Minister, Sie können Ihre Rede fortsetzen. Frau Schlupp geht es nicht gut. Die verlässt jetzt den Saal.
Gut, ich will dann meine Eckpunkte noch mal zusammenfassen. Es ist klar, dass der Leguminosenanbau für Mecklenburg-Vorpommern tatsächlich von größter Bedeutung werden kann und dass das Ertragsniveau, auch das habe ich angedeutet, deutlich zu steigern ist von im Durchschnitt heute 25,7 Doppelzentnern bei der Lupine. Es ist klar, dass der Papst, den wir im eigenen Lande haben, nämlich Norbert Makowski, dem ich auch viel zu verdanken habe, weil er mich betreut hat in wissenschaftlichen Fragen und auch im Hause, recht hat, dass hier wirklich Wissenschaftsarbeit und Forschungsarbeit massiv vorangetrieben werden muss, und ich hoffe, das gelingt uns auch. Aber um eine heute wettbewerbsfähige Sorte zu entwickeln, das habe ich schon angedeutet, bedarf es mitunter mehr als 100 Millionen Euro. Da ist die Wirtschaft gefragt, wir können die Rahmenbedingungen dazu verbessern.
Aber auch das will ich andeuten, dass vor allen Dingen für die Umwelt Gratiseffekte herauskommen, die die Landwirtschaft heute leider zum Teil gar nicht so bewertet. Da sind wir automatisch beim Stickstoff. Es ist angedeutet worden, dass zwischen 30 und 60 Kilogramm Stickstoff pro Hektar dadurch mobilisiert und gespeichert werden können und wir damit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Oder auch die Mobilisierung insbesondere von Phosphor kann dazu beitragen. Und die tiefe Durchwurzelung dieser wunderbaren Pflanzen, die wir auf dieser Erde haben, muss im Blick behalten werden.
Und deswegen ist meine Position ganz klar. Die weitere Ausgestaltung der europäischen Agrarpolitik muss dabei Hilfestellung geben, dieses Thema Leguminoseneiweiß in Europa weiter voranzutreiben, um damit auch die ökologischen Vorrangflächen mit umzusetzen. Und ich glaube, dass deutlich wird, dass ich beabsichtige, und das will ich hier auch tun, für die nächste Förderperiode ein Förderprogramm im Rahmen der Agrarumweltmaßnahmen aufzulegen, um Anreize für eine stärkere Diversifizierung im Bereich der Fruchtfolgen zu entwickeln. Ackerbauliche Vorteile und fördernde Rahmenbedingungen für den Leguminosenanbau laufen daher auf vollen Touren in den Vorbereitungen und ich glaube, dass wir da wirklich insgesamt auf einem guten Weg sind.
Man muss aber auch die gesamte Kette bedenken. Ich habe das versucht eingangs zu erläutern. Die Futtermittelindustrie muss daher mitverantwortlich an einen Tisch. Das machen wir in Mecklenburg-Vorpommern. Aber auch die Verwendung im Lebensmittelbereich kann weiterentwickelt werden. Im Übrigen gibt es ja heute viele Menschen, die an einer Laktoseunverträglichkeit leiden und allergisch darauf reagieren. Auch hier kann insbesondere das Pflanzeneiweiß eine wichtige Hilfestellung sein.
Hier im Land Mecklenburg-Vorpommern und in den angrenzenden Regionen, das heißt im Norden Deutschlands, werden wir den Anbauschwerpunkt untersetzen, insbesondere was die Lupine, dann das Kleegras, die Luzerne, aber auch und insbesondere die Ackerbohne, die Erbse anbetrifft. Deshalb liegt es nahe, dass die Akteure im Norden sich weiter vernetzen. Wir sind jetzt aktuell dabei, dieses Kompetenznetzwerk zu präsentie
ren und zu präzisieren. Und über die Rolle der Landesforschungsanstalt in diesem Kontext habe ich, denke ich, einiges gesagt.
Das reicht aber auch nicht aus. Deshalb habe ich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus unserem Ministerium beauftragt, vorbereitende Gespräche zu führen, um die Partner entlang der Produktionslinien, das heißt, von der Forschung, Grundlagenforschung, über die Züchtung bis hin tatsächlich zur Wertschöpfungskette zusammenzuführen. Mein Ziel ist es, dass mit Unterstützung des Bundes – und darauf sind wir angewiesen, und es steht zu erwarten, dass wir in diesem Jahr die Bewilligung, ich habe das angedeutet, von bis zu 1 Million für diesen Anfangsprozess bekommen werden – bereits aktive Partner im Bereich des Leguminosenanbaus gestärkt werden. Damit verspreche ich mir auch umfangreichere Informationen und Beratung und Informationsangebote sowohl an die praktische Landwirtschaft, aber auch und insbesondere an die verarbeitende Industrie in Mecklenburg-Vorpommern.
Wir sehen an diesen unterschiedlichen Aspekten auch die Herausforderung, dass es mit dem Anbaurückgang von Leguminosen im Land Mecklenburg-Vorpommern handfeste und nachvollziehbare Gründe gegeben hat, wegen der Vorzüglichkeit bestimmter anderer Produkte. Deswegen müssen wir dieses ändern und ich bin der festen Überzeugung, dass wir in Mecklenburg-Vorpommern, im norddeutschen Raum sehr gute Chancen haben, um den Leguminosenanbau zum Wohle der Menschheit und zum Wohle auch der Natur weiter voranzutreiben. Herzlichen Dank, dass Sie mir zugehört haben, und ich wünsche Ihnen und uns, im Übrigen ab dem 13., der Hinweis sei mir gestattet, interessante Tage auf der MeLa,
der schönsten, der größten Landwirtschaftsausstellung, die es im norddeutschen Raum gibt. Sie können sich da sicher auch über den Leguminosenanbau und vor allem die Gesamtentwicklung der Land- und Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern informieren. – Herzlichen Dank.