nen- und Erzieherausbildung lichterloh. Da fehlen Ausbildungskapazitäten, um den sich abzeichnenden Fachkräftebedarf zu decken, da gibt es eine enorme Bugwelle von Absolventinnen und Absolventen privater Bildungsträger, die auf eine Prüfung warten und die deshalb ihre Arbeit an den Einrichtungen nicht aufnehmen können, weil sie keinen Abschluss vorweisen können. Es wäre nötig, Ausbildungszeit zu straffen und die Praktikumsanteile auszuweiten. Da gibt es eine erhebliche Diskrepanz zwischen den stetig steigenden Ausbildungsangeboten von freien Trägern und den zurückgehenden Kapazitäten an den staatlichen Schulen. Das führt doch im Kern dazu, dass Bildung immer weiter privatisiert wird, weil Angebote freier Träger für die Schülerinnen und Schüler im Gegensatz zu staatlichen Schulen kostenpflichtig sind. Aber da die Erzieherausbildung als Vollzeitlehrgang konzipiert ist, ist sie wegen des Lehrkräfteeinsatzes auch extrem teuer. Wenn man diese Ausbildung freien Trägern überlässt, spart das Land Geld – Geld, das dann die Schülerinnen und Schüler bezahlen müssen.
Es gibt also jeden Anlass, schnell zu handeln. Das Konzept liegt vor und muss unverzüglich umgesetzt werden. Erforderlich ist aus unserer Sicht eine Modifizierung. Es gibt eine Ausbildungsplatzplanung für Erzieherinnen und Erzieher in Mecklenburg-Vorpommern, die von der Landesregierung im November 2010 dem Bildungs- und Sozialausschuss übergeben wurde.
Und, Frau Dr. Seemann, weil Sie meinen, sie muss nicht nach anderthalb Jahren schon wieder angepasst werden, da sind wir anderer Meinung. In der Zwischenzeit gab es Notwendigkeiten, zum Beispiel, dass Sie in dem Koalitionsvertrag die Absenkung der Fachkraft-Kind-Relation vorsehen, dass zum Beispiel Erzieherinnen abwandern. Dem muss man sich doch stellen! Deshalb muss die Ausbildungsplatzplanung aktualisiert werden.
Der Bildungsausschuss hat sie am 04.11.2010 beraten, der Sozialausschuss nicht, obwohl sie auch dahin überwiesen wurde. Der Landesjugendhilfeausschuss hat am 21. Juni 2012 die „Analyse zum Fachkräftebedarf in Kindertageseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern und Maßnahmen zur Sicherung des Bedarfs“ vorgelegt. Beide Dokumente enthalten Planungsdaten, die für die Kapazitäten der Ausbildung wichtig sind, und insoweit wäre das Konzept auf die Anforderungen hin, die sich daraus ergeben, zu überprüfen und anzupassen.
(Dr. Margret Seemann, SPD: Das macht das Ministerium doch. Meinen Sie, das schmeißen die in den Papierkorb, oder was?)
Da habe ich noch kein endgültiges Datum bekommen, bis wann uns das vorliegen soll. Da habe ich mehrmals nachgefragt.
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! An dieser Stelle muss ich allerdings auch noch eine Kritik am Antrag der BÜNDNIS-90/DIE-GRÜNEN-Fraktion loswerden.
Die unter Punkt 2. a) genannte, ich zitiere: „Einführung der Möglichkeit einer dualen Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern“ kann nicht wirklich Ihr Ernst sein. Im europäischen Raum ist eine akademische Ausbildung für diesen Sektor allgemein üblich. Da sind wir mit unserer Fachschulausbildung weit abgeschlagen. Nun wollen Sie allen Ernstes das Niveau noch weiter absenken, wie Sie es nannten, auf Altenpflegerniveau. Nichts gegen Altenpfleger, die machen engagierte Arbeit. Wenn man jedoch Bildung ganzheitlich betrachtet und in ihr die vorschulische Bildung als einen wesentlichen Bestandteil, dann muss man die Qualifikation der Beschäftigten erhöhen und nicht noch weiter vermindern.
Ihr Vorschlag würde zudem Türen öffnen, die andere Bildungsbereiche schädigen können. Wollen Sie dann, dass bei dem zu erwartenden Lehrkräftemangel auch die Qualifikation vermindert wird, um den Bedarf zu decken? Wohl eher nicht! Sie würden der Bildung einen wirklichen Bärendienst erweisen.
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Mit unserem Änderungsantrag haben wir versucht, das Anliegen der Kolleginnen und Kollegen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN etwas stringenter zu fassen
Es wäre nur dann ein neuer Antrag, wenn es den Wesensgehalt ändern würde, und das ist mitnichten der Fall, sondern es ist eine Anpassung des Antrages und mittlerweile ist er auch durch die Landtagsverwaltung durchgegangen und wurde für gültig befunden.
Ich hoffe zudem, dass Sie dem zustimmen können, obwohl Sie bereits signalisiert haben, dass er Ihnen in Punkt 2. a) und b) nicht weit genug geht. Die Gründe, wo
An die Landesregierung und die Koalitionsfraktionen kann ich nur die Aufforderung richten, nun endlich die Reform in Angriff zu nehmen. Bitte stehen Sie zu Ihrem Koalitionsvertrag kontinuierlich und setzen Sie diesen um. Wir haben nicht noch einmal eine Legislaturperiode Zeit, um die dringend erforderliche Änderung vorzunehmen. Holen Sie Ihre Konzepte endlich aus der Versenkung in der untersten Schublade, legen Sie sie auf den Schreibtisch und arbeiten Sie daran! – Danke.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Was ist ein intelligenter Fehlwurf? Als intelligenter Fehlwurf wird bezeichnet, wenn man zum Beispiel kaputtes Plastikspielzeug in die gelbe Tonne oder den gelben Sack wirft, denn Plastikspielzeug trägt nämlich in der Regel nicht den Grünen Punkt und muss daher anders entsorgt werden, obwohl der Abfall vom Verbraucher gewissermaßen intelligent zugeordnet wurde.
Ihr Antrag, sehr geehrte Damen und Herren von der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist so ein intelligenter Fehlwurf. Sie haben sich durchaus Mühe gegeben, leider ist das Ergebnis unbrauchbar.
Zunächst zu Ihrer Feststellung, dass die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher der Reform bedarf: Es wird Sie überraschen, das sehe ich genauso. Allerdings hat der Landtag dies schon vor fünf Jahren festgestellt. Daraufhin ist die Landesregierung tätig geworden …
Und weil Sie diesen Bericht auch aufmerksam gelesen haben, wissen Sie, dass Mecklenburg-Vorpommern nicht das einzigste Bundesland ist,
… und dass dies im Wesentlichen auf der Ebene der KMK erfolgt. Zudem hat das Land bereits erste Schritte unternommen. Ab dem Schuljahr 2012/2013 beginnt in Mecklenburg-Vorpommern der Einstieg in die zweijährige Fachschulausbildung. Das ist, finde ich, eine gute Nachricht und auch diese sollten Sie zur Kenntnis nehmen, meine Damen und Herren von den Bündnisgrünen.
Und was Ihre Forderung nach der dualen Ausbildung angeht, so stelle ich fest, dies ist erklärter Wunsch der Großen Koalition. Ich glaube, ich kann es mir sparen, den Koalitionsvertrag noch mal vorzulesen, das hat Frau Dr. Seemann schon getan.
Meine Damen und Herren, ich gehe natürlich davon aus, dass Sie den Koalitionsvertrag auch gelesen haben, insofern wundert mich natürlich Ihre Forderung sehr,