Protokoll der Sitzung vom 25.04.2013

Und das muss, es muss erlaubt sein...

Einen kleinen Moment, Herr Holter.

Ich möchte nur den Hinweis geben,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Sie lügen!)

jede Fraktion hat hier noch die Möglichkeit, am Rednerpult darauf zu reagieren, was der Redner sagt. Ich bitte doch...

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Er darf aber nicht lügen.)

Ich bitte doch darum...

(Peter Ritter, DIE LINKE: Das

legen Sie fest, was die Wahrheit ist! –

Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD –

Vizepräsidentin Beate Schlupp

spricht bei abgeschaltetem Mikrofon. –

So ist Ihre Art.

Sie legen fest, was die Wahrheit ist. – Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, also...

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ich habe Herrn Holter ausdrücklich angeboten, dass die Gestaltungsmöglichkeit des Landtages besteht.)

Ich unterbreche die Sitzung kurz und bitte die Parlamentarischen Geschäftsführer nach vorne.

Unterbrechung: 10.14 Uhr

__________

Wiederbeginn: 10.15 Uhr

Ich eröffne die unterbrochene Sitzung.

Herr Holter, Sie haben das Wort.

Meine Damen und Herren, in der Tat haben wir am vergangenen Donnerstag – ich kann auch sagen, wer dabei war: Herr Nieszery, Herr Jaeger und ich – über diese Fragen gesprochen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja, Herr Holter, das stimmt.)

Ich will das hier klarstellen. Ich habe die Frage gestellt, ob es Änderungsmöglichkeiten zu dem Entschließungsantrag der Koalition gibt. Nein, wurde mir gesagt, der ist unveränderbar, der ist nicht verhandelbar. Sie haben gesagt, Herr Nieszery, weil Sie mir vorwerfen, ich lüge, man kann über die Ausgestaltung dessen, was im Landtag passiert, reden.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Selbstverständlich.)

Natürlich, wir haben eine Geschäftsordnung, wir haben dafür Grundlagen, selbstverständlich,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Genau das.)

aber es muss doch erlaubt sein – und die Fragen habe ich Ihnen in diesem Gespräch gestellt –, ein paar Fragen zu stellen. Und Herr Jaeger hat auch Fragen gestellt, die ja dann in dem Antrag der GRÜNEN zum Ausdruck kommen,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja.)

was denn im Einzelnen mit dem Unterausschuss tatsächlich verbunden sein soll. Sie haben die Fragen nicht beantwortet.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das heißt aber nicht …)

Sie haben gesagt, das ist ausgestaltbar. Was heißt, das ist ausgestaltbar?

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist ein Angebot an Sie, später darüber zu verhandeln und konkrete Schritte einzuleiten.)

Wir haben eine Geschäftsordnung und nach dieser Geschäftsordnung müssen wir auch ganz konkret arbeiten. Sie waren nicht bereit, über Ihren Entschließungsantrag zu verhandeln.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Hören Sie auf zu lügen, Herr Holter!)

Das ist die Wahrheit.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Wir hätten darüber reden können. Das habe ich Ihnen angeboten.)

Sie waren nicht bereit, über Inhalte des Antrages zu verhandeln.

Meine Damen und Herren, ich will zu dem Antrag der GRÜNEN kommen. Die GRÜNEN hoffen auf eine Zunahme an Transparenz. Doch das wird es nicht geben. Der Unterausschuss, so steht es ja in dem Antrag, über den wir hier gerade streiten, wird nicht öffentlich tagen. Wenn wir dann noch das ganz große Glück haben, wird sich das VS – also „vertrauliche Verschlusssache“ ist damit gemeint –, wird sich das VS-vertrauliche Kuddelmuddel der Finanzausschusssitzung vom 14. März dieses Jahres wiederholen, und zwar ständig wiederholen. Vielleicht hat die Landesregierung aber auch dazugelernt und wird VS-vertrauliche Unterlagen nicht als normale Ausschussdrucksache einen Tag vorher verteilen.

Für die Öffentlichkeit ändert sich aber kein Deut. Diese bleibt nämlich ausgeschlossen. Und wo, bitte schön, soll dann plötzlich die Kompetenz der Ausschussmitglieder herkommen, die über diese Bürgschaftsanträge entscheiden sollen? In Ihrem Antrag steht, dass der Unterausschuss auf der Basis von Vorlagen aus der Lenkungsgruppe – das sind Staatssekretäre der Landesregierung, die einen Vorschlag erarbeiten – entscheiden soll. Super! Es soll also eine Vorlage abgenickt werden. Welche Möglichkeiten hat denn dieser Unterausschuss, Fragen zu stellen, Prüfungen anzustellen? Welche Zeit hat er eigentlich?

(Johannes Saalfeld, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Gar keine.)

Und das, glaube ich, geht so nicht. Das sind Fragen, die wir haben, und das sind berechtigte Fragen.

(Peter Ritter, DIE LINKE: So ist es. – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Die werden aber nicht mit diesem Antrag gelöst. Also Leute!)

Nun haben die GRÜNEN auch vollständige Akteneinsicht verlangt. Vollkommen richtig, das klingt zunächst einmal gut, doch stellen Sie sich bitte einmal vor, uns erreicht ein 100-seitiges Gutachten zur technischen Machbarkeit eines Spezialschiffes. Ich bin überzeugt, dass hier viele intelligente Menschen versammelt sind, aber wer von Ihnen, meine Damen und Herren, könnte dieses Gutachten technisch hinterfragen oder bewerten? Ergo wird der Unterausschuss, egal, wie man es dreht oder wendet, ein Abnickgremium.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Unmöglich!)

Meine Damen und Herren der Koalition,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Unmöglich!)

zuletzt müssen Sie sich auch darüber im Klaren sein,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Wie haben wir es denn bisher gemacht?)

wer den Vorsitz in einem weiteren ständigen Ausschuss bekäme, Herr Nieszery, und das können Sie nun wirklich nicht wollen.