Protokoll der Sitzung vom 20.06.2013

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Gott sei Dank!)

einen Generalstab zu gründen.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Das war auch gut so.)

Dennoch haben wir in der Bundeswehr Soldaten im Generalstab, Oberste im Generalstab, ich kenne einen, ehemaliger Militärattaché in Asien,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Sie kennen einen? Das ist ja toll!)

das ist ein Anachronismus, eine Armee aufzustellen, eine Forderung aufzustellen im Grundgesetz, eine Armee aufstellen zu müssen zur Landesverteidigung, und dieser Armee dann zu verweigern, sich so zu strukturieren – und dazu gehört nun mal ein Generalstab –,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Geht auch ohne.)

dass sie ihre Aufgabe als Verteidiger des Vaterlandes auch effektiv wahrnehmen kann.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Es geht auch ohne.)

Das übersehen Sie geflissentlich.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Haben wir gesehen, über so viele Jahre gehts auch ohne, Herr Pastörs.)

Der nächste Punkt ist, wieder …

(Zuruf von Dr. Margret Seemann, SPD)

Der nächste Punkt ist: tapfere Haltung von Soldaten als Vorbild auch der deutschen Streitkräfte heute. Wenn Sie den Soldaten die Aufgabe mehr oder weniger aufzwingen, in der Wehrpflicht bis vor wenigen Jahren, dass sie das Vaterland – und ich zitiere jetzt aus dem feierlichen Gelöbnis, das ich auch abgelegt habe –, „das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“, dann wiederhole ich hier etwas, ja, was ich auch in meiner Rede gesagt habe, aber das ist offizieller Fahneneid oder feierliches Gelöbnis der Soldaten bis heute, meine sehr verehrten Damen und Herren.

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Ich verstehe die Aufregung des Herrn Ritter nicht.

(Zuruf von Tino Müller, NPD)

Das gehört zum Selbstverständnis eines Soldaten, bereit zu sein, sein Leben für sein Vaterland einzusetzen.

(Zuruf von Dr. Margret Seemann, SPD)

Das habe ich auch geschworen, dafür hab ich geradegestanden und das tun auch heute viele Soldaten, die missbraucht werden in Afghanistan, weil sie dort versuchen, tapfer zu kämpfen, und ihr Leben verlieren und dann hier so niedergemacht werden

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Von wem?)

in einer primitiven Art und Weise, wie Sie das gerade getan haben, Herr Ritter.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das hat er gar nicht gemacht. Erzählen Sie nicht so was! – Dr. Margret Seemann, SPD: Das ist ’ne Lüge.)

Nächster Punkt, tapfere Haltung Vorbild der Soldaten der Deutschen Wehrmacht und der Waffen-SS als europäische Armee. Nicht ich sage das, sondern ein jüdischer Militärhistoriker von Rang und Namen, nämlich Liddell Hart. Lesen Sie bitte mal nach, Liddell Hart hat eine wissenschaftliche Arbeit abgeliefert vor acht oder zehn Jahren, die alle Armeen, die im Zweiten Weltkrieg involviert waren, untersucht hat nach Fairness, Tapferkeit, Kreativität, Schlagkraft.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Todesopfern, Ermordungen.)

Und wissen Sie, was dieser jüdische Historiker da zu Papier gebracht hat? Die deutsche Armee

(Peter Ritter, DIE LINKE: War die sauberste.)

war die kreativste,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Die kreativste, ja.)

die tapferste,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Im Umbringen von Menschen!)

die ehrenvollste im Vergleich der Armeen, die untersucht worden sind,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Oh Gott!)

und darunter befanden sich auch die Armeen der Sowjetunion, der Engländer und der Amerikaner, meine sehr verehrten Damen und Herren.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Oh Gott!)

Insofern schließe ich mich natürlich diesem Urteil dieses international renommierten Historikers, Militärhistorikers an.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das haben Sie mit Sicherheit verkürzt wiedergegeben, Herr Pastörs.)

Rathenow, meine Rede.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Mit Sicherheit sehr verkürzt wiedergegeben. – Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Ich habe in Rathenow gesagt, wir brauchen eine moderne, schlagkräftige, gut ausgerüstete Armee. Und ich habe auch gesagt, die kann dann meinetwegen auch Wehrmacht heißen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Oh, das Zitat kenne ich auch.)

Und ich habe auch gesagt, dass diese Armee nur eingesetzt werden darf –

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

das haben Sie hier wieder einmal weggelassen und dadurch lügen Sie –, und ich habe gesagt, dass diese Armee nur einen Auftrag hat,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Den politischen Gegner zu unterdrücken.)

und zwar die Sicherstellung der Souveränität des deutschen Staates und des deutschen Volkes –

(Peter Ritter, DIE LINKE: Wenn Sie über den deutschen Staat reden, weiß man nicht, welchen Staat Sie meinen.)

also genau das, was heute noch im Fahneneid jeder Soldat bei der Bundeswehr schwören muss beziehungsweise geloben muss.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Wo sind denn die Grenzen des deutschen Staates? Welche Grenzen meinen Sie denn?)

Und wenn Sie versuchen,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Sagen Sie mal, welche Grenzen Sie meinen!)