Protokoll der Sitzung vom 11.12.2013

(Helmut Holter, DIE LINKE: Ich werde nicht nervös. – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Na klar. – Heiterkeit bei Regine Lück, DIE LINKE: Sie waren doch erst mal nervös.)

Herr Kollege Holter, Sie waren sehr nervös hier vorn am Podium, das müssen Sie sich einfach mal zugestehen. Wenn nicht, dann unterstelle ich Ihnen das böswillig.

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion der NPD – Helmut Holter, DIE LINKE: Ich bin nicht nervös.)

Sie waren sehr nervös und Sie werden jetzt umso nervöser, weil es jetzt gilt, Entscheidungen zu treffen.

(Zuruf von Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Und zukünftig wird der Finanzausschuss gefragt: Wie ist denn nun das Votum?

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Tja, ja.)

Sollen wir eine neue Bürgschaft ausstellen oder nicht? Und dann werden Sie Farbe bekennen müssen.

(Zuruf von Regine Lück, DIE LINKE)

Und je nachdem, was Sie tun, einmal haben Sie die von Ihnen viel gelobten Gewerkschaften auf dem Hals, einmal stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werften vor der Tür.

(Regine Lück, DIE LINKE: Fehlentscheidung nennt man das.)

Und anders herum, wenn Sie dafür stimmen, werden Sie hinterher für das, was sich vielleicht wirtschaftlich anders entwickelt, auch geradestehen. Das ist der einzige Grund, warum Sie damit vor das Landesverfassungsgericht ziehen,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Genau.)

nicht, weil Sie den deutschen Parlamentarismus hochhalten wollen,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Nee, weil sie Angst haben. Die Büx ist voll.)

das haben Sie ja hier eindrucksvoll bewiesen, sondern Sie wollen damit Klamauk machen und sich aus der Verantwortung stehlen.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Dr. Norbert Nieszery, SPD: So ist es.)

Und das, Herr Kollege Holter, werden wir Ihnen garantiert nicht durchgehen lassen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das sind richtige Politiker hier.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, um einfach zum Thema zu kommen, weil wir reden ja heute über den

Haushalt, also die Königsdisziplin des Parlamentes, die Leitlinien für die nächsten zwei Jahre für dieses Land.

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Helmut Holter, DIE LINKE: Die habe ich von der Regierung noch nicht gehört.)

Das können Sie als GRÜNE ruhig lächerlich finden. Ich sage Ihnen, die Kritik, die ich eben an den LINKEN geäußert habe, die gilt für Sie genauso.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU – Zurufe vonseiten der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Auch Sie haben hier eine Riesenflut von wirklich haarsträubenden Anträgen vorgelegt, wo man sich wirklich fragt: Wovon,

(Zuruf von Johannes Saalfeld, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

wovon, Herr Kollege Saalfeld – nein bei Ihnen will ich das nicht wissen –, wovon träumen Sie nachts? Wovon träumen Sie wirklich nachts?

(Ulrike Berger, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Deswegen haben Sie die auch kopiert und als eigene Anträge eingereicht. – Zurufe von Tilo Gundlack, SPD, und Jürgen Suhr, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Und fragen Sie sich, fragen Sie sich doch mal …

(Zuruf von Regine Lück, DIE LINKE)

Also, liebe Frau Kollegin Lück,

(Regine Lück, DIE LINKE: Die gelebte Demokratie muss ausgehalten werden. – Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Tilo Gundlack, SPD: Hoh, das haben wir ja gerade bei Herrn Holter erlebt.)

liebe Frau Kollegin Lück, Kritik in der Sache, Kritik in der Sache und das Auseinandersetzen, das kritische Auseinandersetzen,

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

wie es sich für eine ordentliche Opposition gehört,

(Zurufe von Regine Lück, DIE LINKE, und Johannes Saalfeld, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

mit diesem Landeshaushalt, das hätten wir nicht nur erwartet, sondern dazu sind Sie laut Landesverfassung auch verpflichtet.

(Egbert Liskow, CDU: Genau.)

Und insofern hinterfragen Sie doch einfach mal in den Weihnachtstagen unterm Weihnachtsbaum, war diese Strategie – nette Geschichten aufschreiben, ein biss- chen Popanz machen, Verzweiflungstaten hier zu erzählen –,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Dramatische Versuche sind das.)

war das wirklich die richtige Strategie,

(Regine Lück, DIE LINKE: Ist das eine sachliche Auseinandersetzung, die Sie jetzt führen?)

um Ihrem verfassungsgemäßen Auftrag als Opposition, dass Sie tatsächlich Alternativen zum Regierungshandeln auf den Tisch legen,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Nix, Fehlanzeige. – Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Niemals, niemals.)

wird das diesem Grundsatz wirklich gerecht?

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Das wissen wir schon jetzt, da müssen Sie gar nicht mehr unter den Weihnachtsbaum.)

Und da sage ich Ihnen, da muss ich heute feststellen: Nein. Da können Sie dazwischenbrüllen, wie Sie wollen. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

Heute liegt ein Werk – der Landeshaushalt – auf dem Tisch und damit ist der in Zahlen gegossene politische Wille dieser Koalition für die nächsten zwei Jahre besiegelt.

(Stefan Köster, NPD: Und Ihr Klamauk auch.)

Und gucken Sie sich das an! Ich glaube, da kann man mit vielen Sachen, die man auch vielleicht kritisch hinterfragen kann, durchaus gut leben. Es ist ja nicht von ganz ungefähr, dass es in vielen Ministerien, in Teilhaushalten von Ihnen überhaupt keine Anträge gegeben hat. Erklären Sie mir das doch mal! Sie tun heute so, als wenn dieser …