(allgemeine Unruhe – Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Zuruf von Vincent Kokert, CDU – Glocke der Vizepräsidentin)
Und noch heute ist es die gleiche CDU, die sich immer gegen auskömmliche Löhne wehrt. Erinnert sei nur an die Weigerung, eine Bundesratsinitiative für einen Mindestlohn auf den Weg zu bringen.
Und auch deshalb ist es schon scheinheilig von der CDU, davon zu sprechen, dass kein Kind zurückgelassen werden darf,
denn es war und ist die CDU, die mit einer unerträglichen Beharrlichkeit ein Bildungssystem verteidigt, das Kinder frühzeitig aussortiert und ausgrenzt.
Darüber hinaus spielt die CDU die staatlichen Schulen gegen private aus und sortiert hier auch schon kräftig.
Also, meine Damen und Herren, der Redner hat hier vorne das Wort und muss noch zu verstehen sein. Bitte beschränken Sie Ihre Zwischenrufe auf kurze Zwischenrufe und lassen Sie bitte zu, dass der Redner und auch die Rednerin hier vorn die Rede vortragen kann.
um die Kinder wirklich unterstützen zu können und sie eben nicht zurückzulassen, wie das die CDU angeblich fordert. Das Chaos in der sogenannten Selbstständigen Schule ist doch längst kein Geheimnis mehr und wird uns auch auf dieser Landtagssitzung beschäftigen.
Wir haben in Mecklenburg-Vorpommern die höchste Schul- und Ausbildungsabbrecherquote, meine Damen und Herren von der CDU. Es werden ständig Kinder
(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Sie haben jetzt zum vierten Mal „scheinheilig“ gesagt. Ist das nicht ein bisschen fett?)
weil sie nicht bereit ist, sich von dem althergebrachten Familien- und Frauenbild zu verabschieden. Im Bund wie im Land wirbt sie für eine Herdprämie, mit der Frauen mit ihren Kindern zu Hause bleiben sollen, statt einen KitaPlatz zu beanspruchen.
Das Problem in unserem Land sind nicht zu wenige KitaPlätze. Das Problem ist das fehlende qualifizierte Betreuungspersonal. Dies führt dazu, dass wir bundesweit den schlechtesten Betreuungsschlüssel in den Einrichtungen haben.
(allgemeine Unruhe – Vincent Kokert, CDU: Wer hat Ihnen das denn aufgeschrieben? – Zurufe von Egbert Liskow, CDU, und Torsten Renz, CDU – Glocke der Vizepräsidentin)
Sie haben nicht die Zeit, die Kinder zu fördern, was aber notwendig wäre, will man kein Kind zurücklassen, wie Sie es, meine Damen und Herren von der CDU, heute fordern.
Statt jedoch an dieser Stelle zu beginnen, gewähren Sie gegen den ausdrücklichen Rat aller Fachleute einen Zuschuss zu den Elternbeiträgen im letzten Jahr vor der Einschulung. Dieser Zuschuss hat den Einrichtungen einen Wust an Bürokratie beschert, sie aber inhaltlich und personell keinen Schritt weitergebracht.
Und natürlich ist die Kostenreduzierung für Eltern im KitaBereich in der Sache positiv zu bewerten. Damit wird aber wieder mal der zweite vor dem ersten Schritt gemacht. Den zweiten Schritt vor dem ersten machen Sie wieder, wenn Sie die Beiträge für die Krippe ab dem nächsten Schuljahr um 100 Euro absenken.
(Vincent Kokert, CDU: Wir senken doch den Betreuungsschlüssel. Das hätten Sie doch wenigstens mal nachlesen können im Koalitionsvertrag!)