Protokoll der Sitzung vom 23.04.2015

(Dr. Mignon Schwenke, DIE LINKE: Genau.)

Wir lassen die DDR mal beiseite

(Dr. Mignon Schwenke, DIE LINKE: Ganz genau.)

und kommen zu diesem Tagesordnungspunkt.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Naturschutz in der DDR, den gab es nämlich nicht.)

Naturschutz gab es.

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE)

Also ich möchte jetzt mal kurz auf Herrn Ritter antworten. Ich bin gespannt, ich kenne die Arbeit noch nicht, aber es

gab einen Naturschutz in der DDR. Da gebe ich Herrn Ritter recht.

(Dr. Mignon Schwenke, DIE LINKE: Das war ich.)

Und meiner Meinung …

(Vincent Kokert, CDU: Herr Ritter hat gesagt, es gab keinen.)

Entschuldigung! Frau Dr. Schwenke.

Ich weiß nicht, ob die Arbeit der Fachhochschule Neubrandenburg schon fertig ist, die die Aussagen über den Naturschutz in der DDR treffen sollte, das würde mich wirklich mal interessieren, denn es …

(Martina Tegtmeier, SPD: Vor allem die Düngeflieger waren da sehr aktiv.)

(Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

Frau Tegtmeier, wer das nicht mitgemacht hat … Die meisten Naturschutzgebiete sind übrigens Anfang der 60er-Jahre entstanden. Und es war ein Parteikollege von Ihnen, der die meisten Naturschutzgebiete in der DDR eingerichtet hat. Das war nämlich Herr Grotewohl.

(Patrick Dahlemann, SPD: Der Otto.)

Aber kommen wir jetzt zum heutigen Geschäft.

(Unruhe und Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE)

So, kommen wir mal zu dem Antrag zurück, nachdem ich da ein bisschen aufgeklärt habe über die Zeit.

Sehr geehrte Damen und Herren von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, hinsichtlich Ihres Antrages möchte ich ganz einfach darauf verweisen, dass die finanziellen Voraussetzungen, übrigens nicht durch die Landesregierung, sondern hier im Parlament, dafür geschaffen werden sollten. Meine Fraktion ist der Auffassung, dass die Landesregierung der hohen Verantwortung für den Erhalt der Arten und ihrer Lebensräume in unserem Land nachkommt.

Gleichzeitig sind wir aber auch der Auffassung, dass neben dem Schutz der Arten und der biologischen Vielfalt sowie der Vernetzung von Lebensräumen die Einbeziehung der Bevölkerung zur Erreichung einer breiten Akzeptanz zwingend notwendig ist. Ich kann mich noch erinnern: Als es auf Rügen losging, die FFH-Gebiete einzurichten, lief auch ein Minister über die Insel – nicht Sie, Herr Dr. Backhaus –, der uns versprach, dass es durch die Einrichtung der FFH-Gebiete keine Einschränkungen bei Nutzung der Flächen gibt und es kein Geld kosten wird. Heute – also ungefähr 15/16 Jahre später – stellt sich das doch etwas anders dar.

Der vorliegende Antrag trägt weder zum Schutz der Arten und der biologischen Vielfalt noch zur Vernetzung der Lebensräume oder der Verbesserung der Akzeptanz von Artenschutzmaßnahmen in der Bevölkerung bei. Zielfüh

render wäre es hier, auf die Bundesregierung einzuwirken, um eine Verlängerung der Frist oder eine Abwendung des Vertragsverletzungsverfahrens gegen die Bundesregierung zu erreichen. Aus diesem Grund werden wir den Antrag ablehnen. – Danke.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU – Harry Glawe, CDU: Sehr gut, Burkhard.)

Das Wort hat jetzt für die Fraktion DIE LINKE die Abgeordnete Frau Dr. Schwenke.

(Vincent Kokert, CDU: Kommt jetzt was zum Naturschutz in der DDR?)

Das mache ich bestimmt nicht, Herr Kokert.

(Vincent Kokert, CDU: Warum nicht?)

Verehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es geht ja jetzt um einen konkreten Antrag. Da steht von „Naturschutz in der DDR“ nichts drin, auch nichts von Grotewohl.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Und auch nicht vom Elbebiber.)

Zunächst eine Bemerkung zu dem, was Herr Lenz gesagt hat: Wenn die CDU sagt, das EU-Naturschutzrecht muss überprüft werden, da gehen bei mir die Alarmglocken los. Das muss ich wirklich so sagen.

(Burkhard Lenz, CDU: Dann lesen Sie sich bitte die Rügener Erklärung mal durch!)

Ihr Beitrag hat das eigentlich auch bestätigt, wenn auch nur indirekt. Dann geht es also eigentlich um Verschlechterung. Da müssen wir zumindest ganz genau hingucken.

Und noch eine Frage: Sie haben vorher gesagt, ehe Sie angefangen haben, Herr Lenz, dass der Minister eigentlich schon alles gesagt hat. Aber wollten Sie das dann sozusagen noch anhängen, was der Minister gesagt hat?

(Vincent Kokert, CDU: Sonst hätten Sie die Geschichte vom Elbebiber nicht gehört.)

Denn die Reden waren überhaupt nicht in Übereistimmung zu bringen.

(Heiterkeit bei Peter Ritter, DIE LINKE)

Zumindest habe ich gedacht,

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Burkhard Lenz, CDU: Ich habe doch wohl noch was anderes gesagt.)

das ist etwas völlig anderes, was Sie hier erzählen.

Aber kommen wir zum Antrag zurück. MecklenburgVorpommern rühmt sich seiner ursprünglichen und weithin unberührten Natur.

(Harry Glawe, CDU: Herr Lenz hat sehr überzeugend vorgetragen.)

Auf der Webseite „auf-nach-mv.de“, verantwortet vom Landestourismusverband,

(Zuruf von Burkhard Lenz, CDU)

steht die Überschrift: „Urige Wälder, wildromantische Küstenabschnitte,“

(Harry Glawe, CDU: Ja.)

„ruhige Seen und eine artenreiche, heimische Flora und Fauna – “

(Vincent Kokert, CDU: Die Wälder sind ja von Menschenhand geschaffen. – Zuruf von Burkhard Lenz, CDU)