Wir können gerne, wenn das Protokoll da ist, vergleichen, was tatsächlich von Wikipedia stammt. Ich finde das bloß immer so schade, wir verlieren uns hier ins Klein-Klein. Ich würde mir wünschen, dass wir einfach da etwas grundsätzlicher rangehen.
Ich habe gesagt, wir müssen uns darauf verständigen, wie wir Glyphosat oder Totalherbizide einsetzen wollen.
Für mich und für meine Fraktion ist ganz klar – und das sieht auch die Bundestagsfraktion so –, dass wir zur Sikkation, zur Abreife, dieses Mittel nicht brauchen. Das sehen im Übrigen auch viele Landwirte so. Wir sind uns darüber einig, dass Opa Meier, der das unverdünnt in seiner Spritze in seinem Garten ausbringt, dass auch das nicht sein darf.
Und wir sind uns darüber einig, dass genau geguckt werden muss im kommunalen Bereich. Es gibt andere Möglichkeiten, Gehwege freizuhalten. Da müssen wir einfach sagen, es gibt Alternativen, und diese Alternativen müssen auch genutzt werden.
Der Grundsatzantrag war, Herr Dr. Weiß, ob denn das Vorsorgeprinzip hier tatsächlich nicht gegriffen hat. Ich gehe davon aus, dass wir unserem Bundesinstitut für Risikoforschung vertrauen können – dafür haben wir dieses Institut –, dass bei fachkundiger Anwendung von diesem Wirkstoff nach momentaner Wissenslage keine Gefahr ausgeht. Nichtsdestotrotz müssen wir uns darauf verständigen, dass eben nur in Ausnahmefällen, an ganz speziellen Punkten dieses oder generell ein solches Totalherbizid angewendet werden darf. Ich denke, darüber gibt es auch im Bundestag breite Einigkeit. Das muss man auch so diskutieren, wie das am Ende sein kann.
Ich weiß, dass viele Landwirte offen sind, diesen Weg mit uns gemeinsam zu gehen, das zu diskutieren, und ich weiß auch, dass ein totales Verbot an heutiger Stelle nicht zielführend ist für eine Landwirtschaft, die sich weiter ökologisiert, denn die Alternative wäre mehr Pflanzenschutz im Bestand, das heißt mehr Pflanzenschutz dort, wo das Lebensmittel schon vom Acker weg ist, und nicht dort, wo das Lebensmittel noch gar nicht auf dem Acker steht. Von daher müssen wir da schauen. Es ist nicht immer alles schwarz und weiß, das haben wir bei vielen anderen Stellen auch. Wir müssen stärker begrenzen, aber im Moment sehe ich das noch nicht, dass ein Totalverbot möglich ist. – Herzlichen Dank.
(Peter Ritter, DIE LINKE: Deswegen! Ich habe mich schon gewundert. Jetzt ist alles klar. – Zuruf von Andreas Butzki, SPD)
… weil es sind noch ein paar Sachen hier nicht zur Sprache gekommen. Durch den Einsatz von reinem Glyphosat verhindert man eine starke Bodenbearbeitung, das wurde schon gesagt, kein Pflugeinsatz,
man stört die Bodenstruktur nicht so stark und lässt mehr Bodenlebewesen am Leben. Aber – jetzt kommt es – es wird Treibstoff eingespart und man verringert dadurch die krebserregenden Abgase und Stickoxide. Die in Deutschland im Jahr 2015 aufgewendeten 5.300 Tonnen Glyphosat haben circa 200.000 Tonnen Diesel eingespart.
Dann Glyphosat, warum wurde etwas im menschlichen Körper gefunden? Jetzt gibt es ja ganz viele, die sich – Oh Schreck, oh Schreck! – schnell Tests besorgen und so weiter, und auch dazu möchte ich kurz was sagen. „Gly-“ steht für Glycin und ist die einfachste Aminosäure, die es gibt, mit circa vier bis fünf Prozent in unserem Körper ganz normal vorhanden. Glyphosat ist ein Salz, ein Derivat der Phosphonsäure H3PO3, und kann schnell,
(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Es ist eigentlich gesund. Wenn man es ganz genau nimmt, ist es gesund.)
aber auch fälschlicherweise über den Nachweis der Aminosäure nachgewiesen werden. Phosphonate werden heute in der Industrie, Wirtschaft und jedem Haushalt verwendet, im Geschirrspül- und Waschmittel, in Seifen und so weiter. Darum ist es auch überall zu finden. Und wenn man schon mit so etwas Kontakt hat und man hat vielleicht auch mal mit dem Geschirrspülmittel Kontakt gehabt, kann so etwas in den Körper gelangen.
Und jetzt noch mal zu den Insekten. Sicherlich haben Insekten auf einem mit Glyphosat behandelten Feld keine Blumen.
Dann können wir nämlich auch die Mähdrescher verbieten, die die Umwelt mit ihren krebserregenden Abgasen belasten, und wir mähen die Felder wieder per Hand. – Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
(Heiterkeit vonseiten der Fraktion der SPD – Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Henning Foerster, DIE LINKE: Ja, da freut er sich.)
(Andreas Butzki, SPD: Frau Schwenke, das können Sie jetzt nicht mehr toppen. – Heiterkeit vonseiten der Fraktion der SPD)
Ich wollte eigentlich so einen Stapel Papier mit nach vorne bringen, einfach nur um die Angst zu verbreiten...