Protokoll der Sitzung vom 24.01.2018

(Zuruf von Tilo Gundlack, SPD)

Jetzt rede ich.

(Der Abgeordnete Andreas Butzki bittet um das Wort für eine Anfrage.)

… dass man sie auch wenigstens noch verstehen kann. Das war ja ein Tumult jetzt eben.

Frau Abgeordnete, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten? (keine Zustimmung)

(Andreas Butzki, SPD: Ach nee, guck mal an!)

Herr Butzki, ich glaube, Sie haben noch genug Redezeit als SPDFraktion bei den knappen Worten, dass Sie hier vorkommen können und noch was sagen können zu meinen Worten.

(Andreas Butzki, SPD: Haben Sie nicht zugehört?)

Kommen wir zu Punkt vier, Frau Schwesig, wo Sie den Erziehern gedankt haben.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Sprechen wir doch mal von den Kitas, die geschlossen werden sollen!)

Ich glaube,

(allgemeine Unruhe – Tilo Gundlack, SPD: Nicht ablenken! Nicht ablenken!)

man kann den Erziehern in den Kindertageseinrichtungen nicht …

Einen Moment, Frau Abgeordnete!

Also, meine sehr geehrten Damen und Herren, wenn Sie jetzt nicht wirklich die Stimmen etwas dämpfen, dann unterbreche ich die Sitzung, weil das geht so nicht.

(Thomas de Jesus Fernandes, AfD: Das würde ich mir mal bei mir wünschen.)

Den Dank an die Erzieher zu richten, das machen wir als Linksfraktion auch. Wir sehen, wenn wir die Kitas besuchen und die Kindertagespflegen, was für eine großartige Leistung einfach in den Kindertageseinrichtungen vollbracht wird, mit wie viel Herzblut wirklich die Erzieher/-innen dabei sind. Was ich im Rahmen dessen aber wirklich unredlich finde – ich komme gar nicht aus dem „unredlich“ bei Ihnen raus –, ist, dass Sie es verpasst haben, durch eine Ausbildungsplatzplanung, gerade bei den Erziehern, für Fachkräftenachwuchs zu sorgen.

Herr Waldmüller, Sie sitzen doch mit bei uns im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Wie heißt die Kitabedarfsplanung? Wir stehen vor einem riesengroßen Fachkräfteproblem bei den Erzieherinnen und Erziehern. Wir haben schöne Bauten, die wir durch die Bundesinvestitionsprogramme durchführen konnten,

(Andreas Butzki, SPD: Das war Abteilung Wahlkampf.)

aber uns gelingt es immer weniger, Erzieherinnen und Erzieher zu werben.

(Zuruf von Marc Reinhardt, CDU)

Insofern sind kaum noch Erzieher da, und dann hier dafür den Erziehern zu danken,

(Zuruf von Marc Reinhardt, CDU)

aber auf der anderen Seite nicht Ihren Verpflichtungen nachzukommen, für Nachwuchs zu sorgen, für Entlastung zu sorgen, das halte ich wirklich für unredlich und kann das überhaupt nicht nachvollziehen.

(Andreas Butzki, SPD: Wir haben eine neue Kitaausbildung beschlossen. Schon vergessen?)

Fünftens sagten Sie, mit dem Finanzierungssystem derzeit wollen Sie steuern. Da haben Sie wohl nicht den Kommunalen Finanzbericht des Landesrechnungshofes im letzten Jahr gelesen. Da heißt es, dass die Landesregierung ihrer Kostenbeobachtungspflicht im Bereich Kita überhaupt nicht nachkommt. Was wollen Sie denn hier steuern, wenn Sie noch nicht mal wissen, wofür die Kosten der Kita überhaupt eingesetzt werden? Und dann kommen Sie hier und sagen, wir wollen mit dem Finanzierungssystem steuern. Was wollen Sie denn da noch steuern, wenn Sie es überhaupt nicht beachten?! Das

kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, da kann ich einfach nur den Kopf schütteln.

(Andreas Butzki, SPD: Ach deswegen! Das kommt vom Kopfschütteln.)

Dann wurde uns vorgeworfen, was Sie schon seit Längerem machen: Ja, unter Rot-Rot haben Sie es auch nicht geschafft. Ich erinnere mich mal kurz, bis wann wir regiert hatten in Mecklenburg-Vorpommern.

(Zuruf von Tilo Gundlack, SPD)

Ja, es war 2006, das ist zwölf Jahre her.

(Zuruf von Marc Reinhardt, CDU)

Hier sich nach zwölf Jahren herzustellen und zu sagen, Sie haben es ja damals auch nicht geschafft, und das als stärkster Partner in der Koalition, ist wirklich einfach nur …

(Andreas Butzki, SPD: Man kann ruhig die Augen aufmachen.)

Ich komme aus dem Kopfschütteln überhaupt nicht mehr raus.

(Tilo Gundlack, SPD: das macht Ihre Rede aber auch nicht besser.)

Wenn es Ihnen damals schon so wichtig gewesen wäre, Frau Schwesig und liebe Damen und Herren von der SPD,

(Zuruf von Andreas Butzki, SPD)

hätten Sie als stärkster Koalitionspartner auch das schon damals umgesetzt.

(Zuruf von Marc Reinhardt, CDU)

Insofern, wenn es Ihnen so wichtig gewesen wäre, hätten Sie mittlerweile zwölf Jahre Zeit gehabt in der Landesregierung, das umzusetzen. Es ist nicht passiert. Ich hatte das vorhin alles schon dargestellt, dass mehrere Jahre ins Land gegangen sind und wir eine Elternbeitragsentlastung nach der nächsten haben.

(Andreas Butzki, SPD: Das kommt doch alles in Ihr Wahlprogramm in zwei Monaten. – Zuruf von Martina Tegtmeier, SPD)

Sehr geehrte …

(Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

Und dann möchte ich doch noch mal auf die Ausschusssitzung eingehen und ein paar Argumente von da. So warf uns letzte Woche im Sozialausschuss Herr Kollege Heydorn mit Blick auf unsere Forderung zur Kita mangelnde Seriosität vor.

(Andreas Butzki, SPD: Ja.)

Unseriös sind aus Ihrer Sicht also eine tatsächliche Elternentlastung, die schrittweise Einführung der beitragsfreien Kita und die Umstellung des Finanzierungssys

tems, frage ich Sie. Das erklärt natürlich einiges, zumindest, warum Sie selbst bei dem Thema nicht anpacken. Unseriös, Herr Heydorn, ist Ihre Politik der leeren Versprechungen, der Wählertäuschung und des Stimmenfangs auf Kosten der Familien und insbesondere der Kinder im Land.

(Andreas Butzki, SPD: Ho, ho, ho, ho!)

Das ist unredlich und es wird Ihnen über kurz oder lang den politischen Boden unter den Füßen wegziehen, wenn Sie nicht endlich von Ihrem hohen Ross runterkommen. Insofern wäre vielleicht auf Bundesebene mal eine Oppositionsrolle tatsächlich angesagt gewesen.