Protokoll der Sitzung vom 14.03.2018

(Peter Ritter, DIE LINKE: Weil sie die letzte Stunde nicht geschwänzt haben. – Heiterkeit bei Nikolaus Kramer, AfD)

So, und...

(Andreas Butzki, SPD: Aber, Herr Kröger, nun kommen Sie doch mal zum Kern des Antrages! Sie erzählen und erzählen.)

Ja, komme ich ja, komme ich ja.

(Thomas Krüger, SPD: Sagen Sie doch mal Ja oder Nein! – Heiterkeit bei Simone Oldenburg, DIE LINKE: Das müsst ihr gerade sagen, ihr mit eurem Vielleicht als SPD!)

Wer die Berufsausbildung mit Abitur kombinieren möchte, verfügt bereits jetzt über schnelle Wege,

(Zuruf von Jochen Schulte, SPD)

indem er nach dem Abitur oder Facharbeiter eine verkürzte Berufsausbildung absolviert.

(Thomas Krüger, SPD: Und hier sagen wir Ja. – Simone Oldenburg, DIE LINKE: Sogar ich auch.)

Auch existieren verschiedene Möglichkeiten, ein Studium ohne Abitur aufzunehmen. Gemäß Paragraf 18 Absatz 1 Landeshochschulgesetz M-V und zweitens der Qualifikationsverordnung M-V berechtigen bestandene Meisterprüfungen und gewisse ihr gleichgestellte Fortbildungsprüfungen zur Aufnahme eines, und zwar jedes Studiums ohne Abitur.

Eine fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung kann laut Paragraf 19 Absatz 1 und 2 Landeshochschulgesetz M-V nach einer zweijährigen fachverwandten Berufsausbildung und dreijährigen fachverwandten Berufserfahrung durch eine Hochschulzugangsprüfung erworben werden.

(Torsten Renz, CDU: Darf man eine Frage stellen?)

Gemäß Paragraf 19 Absatz 4 Landeshochschulgesetz kann durch eine Zusatzprüfung

(Torsten Renz, CDU: Soll ich mal eine Frage stellen?)

die fachgebundene allgemeine Hochschulzugangsberechtigung umgewandelt werden. Es gibt schon jede Menge Möglichkeiten. Es mangelt also nicht daran.

(Torsten Renz, CDU: Ich höre gar nichts, tut mir leid. Liegt das am Mikro? – Zuruf von Andreas Butzki, SPD)

Nein, das liegt nicht am Mikro. Ich habe mal Luft geholt, wenn es erlaubt ist.

(Zurufe von Andreas Butzki, SPD, und Torsten Renz, CDU)

(Heiterkeit bei Simone Oldenburg, DIE LINKE: Erste Hilfe ist erst morgen dran. – Heiterkeit vonseiten der Fraktion der SPD und Bernhard Wildt, BMV)

In letzter Konsequenz bedeutet das, dass diese zusätzliche konkurrierende Ausbildungsmöglichkeit, die hier zu den bestehenden Gymnasien und Fachgymnasien geschaffen wird, das Ausbildungssystem weiter zerreißt und zersplittert.

(Andreas Butzki, SPD: Reicht!)

Es werden mehr Möglichkeiten geschaffen, aber wir haben nicht mehr Leute.

(Torsten Renz, CDU: Andreas, das hättet ihr auch mal ein bisschen klarer formulieren können. – Simone Oldenburg, DIE LINKE: Den Antrag? – Torsten Renz, CDU: Ja.)

Es wäre nach unserer Auffassung auf jeden Fall sinnvoll, dass wir mehr für die Familienpolitik tun, dass sich mehr junge Leute für Kinder entscheiden.

(Andreas Butzki, SPD: Hatten Sie denn eine gute Ausbildung, Herr Kröger? Hatten Sie denn eine gute Ausbildung?)

Ich hatte eine solide Ausbildung, das ist richtig.

(Andreas Butzki, SPD: Haben Sie es geschafft?)

Natürlich. Ich habe,

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Darüber möchte er nicht reden.)

ich habe meine Ausbildung geschafft,

(Andreas Butzki, SPD: Und Sie trauen das unserem Nachwuchs nicht zu?! Das ist aber eine schwache Nummer.)

und ich habe mein Studium geschafft, Herr Butzki. Ich bin kein Lehrer geworden, Herr Butzki.

(Zurufe von Torsten Renz, CDU, und Simone Oldenburg, DIE LINKE)

Da wir das Risiko sehen, dass wir hier einen konkurrierenden Zweig mit einer weiteren Zersplitterung des Ausbildungssystems aufbauen, werden wir uns zu diesem Antrag enthalten. Eine Zustimmung zur Überweisung in den Ausschuss würden wir dann erteilen, wenn sie beantragt würde.

(Torsten Renz, CDU: Das hat aber gar keiner beantragt.)

Nein, hat keiner beantragt. Wenn sie beantragt würde!

(Heiterkeit bei Torsten Renz, CDU: Nee, hat ja keiner beantragt, also brauchen Sie sich auch nicht zu enthalten.)

Wir sehen aber zu viele Risiken, die hier in diesem System versteckt sind.

(Andreas Butzki, SPD: Na, dann sagt, ihr lehnt ab, und dann ist es gut! – Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Ich hoffe, das habe ich zum Ausdruck gebracht, will Sie jetzt auch nicht länger durch Luftholen

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Zuruf von Simone Oldenburg, DIE LINKE)

vom Rest des Tages abhalten und verabschiede mich hier. – Danke schön.

(Beifall vonseiten der Faktion der AfD)

Für die Fraktion der CDU hat jetzt das Wort der Abgeordnete Reinhardt.

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Auch der CDUFraktion liegt die Stärkung der beruflichen Ausbildung sehr am Herzen. Deshalb haben wir mit unserem Koalitionspartner gerne die Nummer 247 des Koalitionsvertrages abgearbeitet und diesen Antrag mit auf den Weg gebracht.

(Andreas Butzki, SPD: Hast du dir aufgeschrieben, ne?!)

Wir haben ja schon sehr viel zum Inhalt gehört. Es ist ein erster Schritt. Wir haben von der Ministerin und auch von Herrn Butzki gehört, dass wir bereits den einen oder anderen Modellversuch gehabt haben, der leider nicht ganz so Erfolg versprechend gelaufen ist, wie wir uns das erhofft haben. Wir alle – das haben wir eben auch von Herrn Kröger, zumindest zu Beginn gehört – kennen das Vorbild der Berufsausbildung mit Abitur aus DDRZeiten. Auch mein geschätzter Kollege Renz hat diese Ausbildung durchlaufen und könnte dazu die eine oder andere Anekdote erzählen.

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Ei, jei, jei! – Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Ich habe ihn aber darum gebeten, heute darauf zu verzichten.