Protokoll der Sitzung vom 01.06.2018

(Zuruf von Karsten Kolbe, DIE LINKE)

Sie haben Einzelanträge zu Einzelfördermaßnahmen gestellt

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Ja, wollen Sie uns parlamentarische Rechte absprechen oder was ist los?!)

und wollten im Parlament dafür eine Mehrheit bekommen.

(Peter Ritter, DIE LINKE: In der Haushaltsdebatte allerdings! Das dürfen wir ja wohl noch, oder?! – Jeannine Rösler, DIE LINKE: Ganz normal im Haushalt!)

Frau Rösler hat hier in Abrede gestellt, dass es redlich und berechtigt, moralisch berechtigt ist, wenn das Parlament einzelne Vorhaben fördert und wenn einzelne Abgeordnete,

(Eva-Maria Kröger, DIE LINKE: Das Parlament! Das Parlament!)

weil sie fleißig sind, aus ihren Wahlkreisen,

(Zuruf von Karsten Kolbe, DIE LINKE)

aus Wahlkreisen Programme oder Vorhaben mitbringen, um sie entsprechend beschließen zu lassen.

(Karsten Kolbe, DIE LINKE: Das Parlament!)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, selbst, wenn ich mich beim Zukunftsfonds geirrt haben sollte, was ich nicht hoffe, können wir Ihnen gerne aus den Haushaltsberatungen Dutzende Ihrer Anträge zeigen,

(Jeannine Rösler, DIE LINKE: Das ist ja in Ordnung! – Dr. Mignon Schwenke, DIE LINKE: Im Rahmen des Haushaltes unter einem bestimmten Titel ist das ja völlig klar!)

in denen Sie sich, was Ihr völliges Recht ist,

(Zuruf von Jeannine Rösler, DIE LINKE)

für einzelne konkrete Projekte eingesetzt haben.

(Jeannine Rösler, DIE LINKE: Sehr enttäuschend.)

Ich würde sogar umgekehrt sagen, es ist Ihre Pflicht oder unser aller Pflicht als Abgeordnete,

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Genau! Da haben wir es doch!)

dass wir in diesem Lande schauen, wo liegen Probleme, Probleme aufgreifen und ins Parlament tragen. Die Koalitionsfraktionen und auch andere Abgeordnete haben das im Finanzausschuss mit dem Strategiefonds getan.

(Rainer Albrecht, SPD: Sehr richtig!)

Wir sehen Ihrer Klage mit Interesse, aber einem ruhigen Interesse entgegen. Falls es dort Konsequenzen gibt, werden wir dem nachkommen. Aber wir werden ihn dann so ausgestalten, dass wir weiter für die Menschen im Land vernünftige Dinge auf den Weg bringen können, und wenn Sie da nicht zustimmen wollen, dann nur mit den Stimmen von SPD, CDU und allen anderen. – Insofern bedanke ich mich für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche der Debatte einen produktiven Verlauf.

(lang anhaltender Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

Das Wort hat jetzt für die Fraktion der AfD der Abgeordnete Herr Lerche.

(Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Torsten Renz, CDU: Das ist nicht Chefsache, ne?!)

Sehr geehrte Präsidentin! Werte Abgeordnete! Liebe Landsleute! Zweiter Auftritt: Strategiefonds des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

(Vizepräsidentin Dr. Mignon Schwenke übernimmt den Vorsitz.)

Am 13.12.2017 hatten wir die Haushaltsdebatte.

(Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

Ich sprach damals vom „Gipfel des Unseriösen und Intransparenten“, den „der sogenannte Strategiefonds“ für uns als AfD-Fraktion darstellt.

(Thomas Krüger, SPD: Was war denn nicht transparent?)

Er verstößt nach unserem Verständnis gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz.

(Egbert Liskow, CDU: Sie gehören doch auch dazu, Herr Lerche! – Torsten Renz, CDU: Lag Ihnen die Beschlussvorlage nicht vor?)

Was rief damals Herr Krüger von der SPD dazwischen? „Na dann klagen Sie doch mal!“ Das waren Ihre Worte.

(Egbert Liskow, CDU: Können Sie doch!)

Und er wiederholte sich: „Sie können uns doch verklagen!“

(Elisabeth Aßmann, SPD: Machen Sie aber nicht.)

Jetzt werden wir bald eine Klage haben, vorbildlich eingereicht von der LINKEN, und der Herr Krüger war der Ideengeber.

(Thomas Krüger, SPD: Ja, gerne.)

Bei den meisten uns damals benannten Projekten

(Tilo Gundlack, SPD: Ich glaube nicht, dass DIE LINKE das braucht.)

konnten wir keinen Bezug zum generierten Mehrwert für das Bundesland erkennen.

(Andreas Butzki, SPD: Haben Sie dem Minister zugehört, Herr Lerche?)

Ich weiß. Ich komme noch im Einzelnen darauf.

Und wenn ich jetzt meinen Namen in der Zeitung im Zusammenhang mit der Finanzausschusssitzung am 17. Mai dieses Jahres lese, auf der ich die Sinnhaftigkeit so mancher Projekte hinterfragt habe beziehungsweise, warum in diesem Ort und nicht in jenem, dann kann ich ja hier im Parlament noch einmal ein bezeichnendes Beispiel bringen.

(Egbert Liskow, CDU: Bringen Sie doch mal von Ihren Anträgen die Beispiele, die Sie dann zurückgezogen haben!)

Richtig.

Die Gemeinden Burow, Faulenrost, Admannshagen, Wittenförden bekommen für Kinderspielplätze Mittel zwischen 10.000 und 26.000 Euro.

(Egbert Liskow, CDU: Sind die nicht wichtig? – Zuruf aus dem Plenum: Da freuen sich die Kinder jetzt.)

Ich finde es löblich, dass Sie an unsere Kinder im Land denken.