Protokoll der Sitzung vom 12.09.2018

Richtig, und deswegen werden wir auch

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Die haben nämlich keine Grundschullehrer.)

die Sache relativ kurzfristig in Angriff nehmen.

Und Simone, deine Äußerung mit den Seiteneinsteigern, die werden nachher genauso bezahlt wie die Grundschullehrer:

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Ja, selbstverständlich.)

Die werden jetzt genauso bezahlt mit E11

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Ja, genau.)

und die werden dann genauso bezahlt nachher nach A13. Also das ist doch kein Argument, was du vorhin gebracht hast.

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Dass die Grundschullehrer dann weniger verdienen als die Seiteneinsteiger, ist kein Argument?)

Wenn die Seiteneinsteiger ihre Qualifikation und ihre Anerkennung bekommen haben, kriegen sie genauso

viel Geld wie die ausgebildeten Lehrer. Bei der Polizei ist das eigentlich so üblich.

(Marc Reinhardt, CDU: Gleiches Geld für gleiche Arbeit!)

Wenn da Seiteneinsteiger drin sind, die kriegen, glaube ich,

(Zuruf von Manfred Dachner, SPD)

nach fünf oder sieben Jahren genauso das gleiche Geld und die gleiche Anerkennung. Das hat die Bildung in der Hinsicht eigentlich nur so nachgeholt.

Die verantwortungsvolle Politik sieht eben so aus, dass man eine Gesamtstrategie braucht.

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Ja, die fehlt aber.)

Wenn ich dann immer höre, 14 Millionen sind aus dem letzten Jahr da irgendwie übriggeblieben, die kann man da irgendwie reinstecken – irgend so eine Äußerung war ja auch mal in irgendeiner Zeitung zu lesen –,

(Zuruf von Manfred Dachner, SPD)

ja, einmal ist die Summe da, aber die kann dann auch nur einmal ausgegeben werden.

Aber ich will es kurz machen. Wir werden uns letztendlich dort nicht verschließen können, es wird in meinen Augen relativ zeitnah, aber spätestens, denke ich auch, mit dem nächsten Doppelhaushalt kommen. Wir haben natürlich auch einen Koalitionspartner, mit dem muss man darüber verhandeln, das ist doch ganz klar.

(Marc Reinhardt, CDU: Na, der ist ja schon weiter vorne. – Torsten Renz, CDU: Das ist doch jetzt nicht dein Ernst, oder was?!)

Da bin ich erst mal gespannt, wie das nachher aussieht bei den ganzen Gesprächen.

(Zuruf von Beate Schlupp, CDU)

Ich hatte vor Kurzem auch eine Diskussion mit jungen Gymnasiallehrern, und als wir über diese Angleichung gesprochen haben, das war hochinteressant. Die haben auch gleich gesagt, na, wenn die die E13 oder A13 kriegen, dann wollen wir alle sofort die A14 haben.

Also es ist da auch noch viel Arbeit zu bewerkstelligen. Es gibt viele Punkte, die eindeutig dafürsprechen – ich sage mal bloß Umsetzung der Inklusion –, die das absolut rechtfertigen, dass die Grundschullehrer diese Angleichung bekommen. Von der Ausbildung her wird es alles geben. Es ist in diesem Doppelhaushalt nicht abgebildet, das muss man ganz deutlich so sagen. Wir haben große Investitionen im Haushalt und demzufolge werden wir heute den Antrag ablehnen, aber ich bin auch fest davon überzeugt, dass es in näherer Zukunft dort zu einer Angleichung kommen wird.

(Beifall vonseiten der Fraktion der SPD)

Für die Fraktion der AfD hat jetzt das Wort der Abgeordnete Förster.

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Abgeordnete! Wir erleben hier heute aus meiner Sicht eine Sternstunde des Populismus.

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Torsten Renz, CDU: Siehste!)

Das heißt, man redet einer gewissen Gruppe nach dem Munde, obwohl man im Grunde weiß, dass es nicht richtig ist. Natürlich gönnt jeder den Grundschullehrern ein gutes oder auch besseres Gehalt.

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Das ist ja gar keine Frage.

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Sie ja nicht!)

Aber dass Sie das Abstandsgebot nicht einfach verletzen können, dazu kein vernünftiges Wort.

(Torsten Renz, CDU: Wie lösen sie das denn in Brandenburg? – Simone Oldenburg, DIE LINKE: Genau.)

Dass jetzt im Grunde die Spirale der Maßstab sein soll, wenn ein Land etwas Unsinniges tut, dann reicht das offensichtlich aus, nach Kassenlage auch hier,

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Es ist unsinnig, Grundschullehrer gerecht zu vergüten?!)

auch hier zu besolden.

(Zuruf von Simone Oldenburg, DIE LINKE)

Das Besoldungssystem ist ein Gesamtkomplex. Da sind Abstände einzuhalten, Herr Butzki hat es ja erwähnt. Das ist völlig klar. Kein Wort dazu! Kein Wort dazu, ob auch ein Abstandsproblem entsteht zwischen den Seiteneinsteigern und den Grundschullehrern mit voller Ausbildung! Kein Wort dazu, dass da natürlich die Gymnasiallehrer sofort kommen und auch mehr haben wollen! Auf Ihrem Wege werden Sie als nächsten Schritt die Erzieherinnen und Erzieher genauso besolden und dann ist für Sie die Welt in Ordnung, denn diese Gruppe ist natürlich größer und da hoffen Sie, mehr Stimmen zu bekommen als von den wenigen Gymnasiallehrern. – Danke.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Peter Ritter, DIE LINKE: Sie haben wieder mal den Beweis erbracht, dass Sie keine Ahnung haben, Herr Kollege!)

Für die Fraktion DIE LINKE hat noch einmal das Wort die Fraktionsvorsitzende Frau Oldenburg.

Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Ministerin Hesse hatte im April gegenüber dem „Nordmagazin“ sich so ähnlich geäußert wie heute. Damals hat sie gesagt, und das hat schon für viel Entsetzen gesorgt, sie könne sich auch nicht alles kaufen. Heute war es dann das fehlende Fahrrad, was sich die Tochter nicht leisten kann.

Ich glaube, Sie verwechseln hier etwas. Es geht nicht darum, die Grundschullehrer zu kaufen. Es geht darum, die Grundschullehrer gerecht zu vergüten,

(Beifall vonseiten der Fraktionen DIE LINKE und BMV)

und das sind zwei verschiedene Dinge.

(Zuruf von Manfred Dachner, SPD)

Und dieser Doppelhaushalt, der ist doch nicht in Stein gemeißelt. Sie können doch durchaus einen Änderungsantrag stellen, wir können ihn stellen, dann wird das Geld eingestellt.

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

Herr Butzki sagte das so nebenbei, 10 Millionen dafür, 20 Millionen dafür. Alleine 2017 sind über 30 Millionen – nur aus dem Bildungshaushalt! –