Protokoll der Sitzung vom 25.10.2018

(Heiterkeit bei Tilo Gundlack, SPD, und Peter Ritter, DIE LINKE)

geht es ohne Registrierung weiter nach Deutschland. Gemäß dem Königsteiner Schlüssel landet man in der

Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Was ist das Ergebnis dieser Reise? Der Asylantrag wird als offensichtlich unbegründet abgelehnt. Ohne Papiere und ohne Sprachkenntnisse befindet man sich in einem Land mit ausdifferenzierter Arbeitswelt, in das sich ein junger ausgewachsener Mann aus Afrika nur äußerst schwer integrieren kann.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Den Herr Kramer gern als „Neger“ bezeichnet. – Heiterkeit bei Manfred Dachner, SPD)

Den Herr Kramer gern als „Neger“ bezeichnet, genau richtig.

Der junge Mann, also dieser Neger,

(Elisabeth Aßmann, SPD: Merken Sie eigentlich, wie primitiv Sie sind, Herr Kramer? Merken Sie das eigentlich noch? Mein Gott! – Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

kann anschließend aufgrund fehlender Reisedokumente jahrelang nicht abgeschoben werden. In diesem Stadium gefangen, profitiert er vom sozialen Netz. Die Familie vertraut fest auf regelmäßige Überweisungen.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Millionen und Abermillionen überweist er jeden Monat.)

Am Küchentisch in Ghana wird beschlossen, den nächsten Sohn auf die gefährliche Reise zu schicken.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Wie viel überweist er denn jeden Monat? Sagen Sie doch mal eine Zahl!)

Anstatt im Heimatland nun dafür zu sorgen, dass nachhaltige Bildungs- und Wirtschaftsstrukturen entstehen sowie eine vorausschauende Bevölkerungspolitik umgesetzt wird,

(Zuruf von Dirk Friedriszik, SPD)

schauen die Nachbarn der gesamten Familie auf die regelmäßig sprudelnden Geldbeiträge aus Deutschland.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Wie hoch sind die denn? Sagen Sie doch mal die Summe!)

Auch sie entschließen sich, ihre Söhne nach Europa zu entsenden.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Wie hoch ist die Summe, die er jeden Monat überweist?)

Und genau aus diesem Grund, liebe Vertreter der LINKEN, genau aus diesem Grund, Herr Ritter,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Wie hoch ist die Summe, die er jeden Monat überweist?)

ist es Frau Wagenknecht hoch anzurechnen,

(Dr. Ralph Weber, AfD: 50 Euro, und das entspricht dem Jahreseinkommen.)

dass sie sich mit ihrer Lageanalyse der AfD mittlerweile angenähert hat.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Peter Ritter, DIE LINKE: Und wovon träumen Sie nachts?)

Sie betont immer wieder, dass offene Grenzen weltfremd sind.

(Zuruf vonseiten der Fraktion der AfD: Ja. – Thomas de Jesus Fernandes, AfD: Die hat wenigstens noch was in der Birne.)

Sie sind weltfremd, weil den Ärmsten der Armen damit eben genau nicht geholfen wird.

Ein jüngst von UN-Organisationen veröffentlichter Bericht verdeutlicht dies dramatisch. Ich zitiere ein letztes Mal: „Die Zahl der Hungernden befindet sich nun wieder auf dem Niveau von vor einem Jahrzehnt“, also vor der Migrationskrise. Allein dieser Zustand verdeutlicht den ganzen Irrsinn der No-Border-no-Nations-Vertreter,

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

die auch in diesem Parlament nur zu gerne den pseudomoralischen Zeigefinger erheben. Wir sehen, dass sich die globale Lage trotz der viel zu lange laufenden Willkommensarie im Spätakt des Stückes „MerkelDämmerung“ alles andere als verbessert hat.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Unser Antrag und auch das Ansinnen des Bundesinnenministers, eine Regelbedarfsstufe einzuführen, haben ihre Berechtigung. Sie selbst haben heute in der Fragestunde ausgeführt, dass die Ausgabe von Geld- und Sachleistungen in den Landkreisen und kreisfreien Städten alles andere als einheitlich geregelt ist. Eine Regelbedarfsstufe schafft auch hier eine neue Gerechtigkeit und vor allem Eindeutigkeit. – Herzlichen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD und Holger Arppe, AfD)

Für die Fraktion der AfD hat ums Wort gebeten der Abgeordnete Förster.

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die Diskussion hat jedenfalls eins ganz klargestellt: wo hier die Grenzen sind. Frau Larisch hat noch mal rund um sich geschlagen und klargemacht, wofür DIE LINKE steht, nämlich letztlich für ein Bleiberecht für alle. Wenn man die Problematik der Migration nochmals hier anpackt, dann nicht, weil wir ständig darüber diskutieren wollen, weil sie einfach nachhaltig ist und sie uns alle nicht loslassen wird.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Was ist die Grundsituation auch in puncto verfassungsrechtlicher Bedenken? Es sind inzwischen seit 2015 über 1,5 Millionen Menschen ins Land geströmt. Mit dem Zau

berwort „Asyl“ war das möglich. Das Beispiel aus Ghana gilt nach wie vor. Die meisten davon haben kein Bleiberecht und sind nicht asylberechtigt, trotzdem bleiben sie faktisch hier. Wir haben längst ein faktisches Bleiberecht, wie der Bundestagspräsident Schäuble kürzlich auch im Grunde in aller Klarheit gesagt hat.

(Zuruf von Martina Tegtmeier, SPD)

Nun sind wir bei dem Problem. Die meisten sind also nicht berechtigt hierzubleiben, und sie sind trotzdem hier.

(Elisabeth Aßmann, SPD: Wo haben Sie denn die Zahlen her, wenn das die meisten sind, Herr Förster? Wie viele sind das denn genau?)

Und sie müssen nach der verfassungsgerichtlichen Rechtsprechung auch rundum versorgt werden.

(Zuruf von Martina Tegtmeier, SPD)

Nun sehen Sie das doch von der rechtsstaatlichen Seite her! Sie müssten abgeschoben werden oder ausreisen, sie bleiben aber hier und unser Staat ist nicht in der Lage, diese Ausreisepflicht durchzusetzen.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Weil er sich an Regeln zu halten hat, weil er sich an rechtsstaatliche Regeln zu halten hat.)

Nun erklären Sie das mal einem Bürger!

(Zuruf von Martina Tegtmeier, SPD)

Dann machen Sie sich klar, welche sozialen Spannungen das nach sich zieht!

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Ein Arbeiter wird nach 20/30 Jahren arbeitsunfähig und rutscht in die Hartz-IV-Falle.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Der Ausländer kriegt mehr als Hartz IV?!)