Protokoll der Sitzung vom 21.11.2018

(Torsten Renz, CDU: Doch ein Aber.)

Ja, es gibt ein Aber, und das besteht darin,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Das ist unsere Aufgabe, nach dem Aber zu suchen.)

wir als Linksfraktion haben im April –

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Sie können in der Parlamentsdatenbank nachschauen –, im April 2017 …

(Peter Ritter, DIE LINKE: Gucken Sie mal in der Landesverfassung nach! – Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Herr Renz interessiert sich sehr dafür. Ich würde also gern die Antwort geben.

Im April 2017 haben wir einen Antrag vorgelegt, in dem es darum ging, den öffentlichen Gesundheitsdienst insgesamt zu stärken, und wir haben Überlegungen angestellt, was müsste man alles tun. Ein Punkt davon war, dieser Akademie beizutreten. So, dreimal können Sie raten, wie Sie reagiert hatten, meine Damen und Herren.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Warte mal! Lass mich mal überlegen! Zugestimmt! Zugestimmt!)

Nein, nicht zugestimmt.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Nee? Ach!)

Da wurde gesagt, das ist nicht notwendig, wir werden auch dieses und jenes tun und so weiter. Wir haben – und das ist das Ärgernis –

(Torsten Renz, CDU: Musste also noch geprüft werden, oder was?!)

für eine vernünftige Sache anderthalb Jahre verloren,

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Anderthalb Jahre!)

anderthalb Jahre verloren!

(Torsten Renz, CDU: Jetzt haben wir eine neue Position, nachdem wir geprüft haben.)

Und das ist schade drum, denn wir haben vor anderthalb Jahren schon gewusst, dass wir personelle Engpässe haben, dass es notwendig ist, den öffentlichen Gesund

heitsdienst zu stärken. Nun machen wir es an dieser Stelle.

Wissen Sie, wir reden allesamt oft davon, dass wir Gesundheitsland Nummer eins werden wollen,

(Beifall Dirk Lerche, AfD)

da müssen wir aber eine größere Schlagzahl entwickeln.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

Da müssen wir an der Stelle auch ein bisschen rudern und nicht schludern, denn wir haben …

(Heiterkeit bei Andreas Butzki, SPD: Oh Gott, oh Gott! – Heiterkeit und Zuruf von Torsten Renz, CDU)

… an der Stelle zu verzeichnen, dass wir anderthalb Jahre verloren haben.

Wir werden uns im Dezember über das Psychischkrankengesetz verständigen müssen. Da haben wir als LINKE im Februar 2017 das erste Mal ein Begehren vorgetragen, dieses Gesetz zu ändern, weil es in Teilen untauglich ist. Im Dezember werden wir es behandeln – auch ein und ein Dreivierteljahr verloren. Das kann nicht sein. Ich möchte daran appellieren, dass wir in Zukunft schneller arbeiten.

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE und Dr. Ralph Weber, AfD)

Das Wort hat jetzt für die Fraktion der CDU der Abgeordnete Herr Ehlers.

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich wollte mir den heutigen Tag ja fast schon markieren in meinem Kalender mit einem dicken roten Stift: Herr Kollege Koplin lobt die Landesregierung. Aber natürlich hat er am Ende seiner Rede noch einmal reichlich Kritik geübt.

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Fakten genannt. – Zuruf von Torsten Koplin, DIE LINKE)

Es sei ihm an der Stelle gegönnt. Es hätte mich jetzt auch gewundert, wenn wir ohne Kritik durch diesen Tagesordnungspunkt kommen. Wir haben heute die Erste Lesung „Errichtung und Finanzierung der Akademie für öffentliches Gesundheitswesen“.

(Henning Foerster, DIE LINKE: Wir mussten Sie ja schon ein bisschen zum Jagen tragen.)

Ja, Herr Kollege Foerster, Links wirkt, das haben wir ja schon mehrfach hier heute gehört.

(Zuruf von Henning Foerster, DIE LINKE – Heiterkeit vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

Der Minister hat alle entscheidenden Punkte angesprochen. Die Akademie ist wichtig. Sie wissen, dass wir im öffentlichen Sektor gerade beim Thema Fachkräfte den Konkurrenzdruck natürlich enorm verspüren, da es auch im privaten Sektor lukrative Alternativen gibt. Deswegen wollen wir uns für die Aus- und Fortbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ÖGD für Verbesserungen einsetzen. Die Akademie ist dafür ein wichtiger und unverzichtbarer Bestandteil, denn bisher konnten vereinzelt Teilnehmer aus unserem Bundesland an Maßnahmen der Akademie teilnehmen.

Zukünftig wird das aufgrund von fehlenden Kapazitäten nicht mehr möglich sein. Durch Beitritte anderer Bundesländer ist das nicht mehr möglich. Deswegen wird das nur durch den Beitritt und auch die anteilige Finanzierung unseres Bundeslandes künftig möglich sein. Die beteiligten Länder werden finanziell dazu herangezogen. Wir haben ja im Haushalt bereits dazu Vorsorge getroffen. Von daher ist der Vorschlag also auch gegenfinanziert.

Wir haben heute die Erste Lesung. Ich möchte es dabei belassen. Ich freue mich auf die Debatte im zuständigen Ausschuss und dann hoffentlich auf breite Zustimmung in der Zweiten Lesung. – Vielen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU)

Weitere Wortmeldungen liegen mir nicht vor. Ich schließe …

(Minister Harry Glawe: Doch, doch, doch! Ich möchte noch mal reden.)

Ums Wort gebeten hat noch einmal der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit, Herr Glawe.

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich will zumindest noch eine Klarstellung nachschieben.

Ich glaube, Herr Koplin, Sie wissen das auch, dass wir im Jahre 2017 verhandelt haben und den Beitritt in Aussicht gestellt haben. Daraufhin hat die Akademie schon alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zur Fort- und Weiterbildung nach Düsseldorf gegangen sind, akzeptiert, da das Land Mecklenburg-Vorpommern beitritt – von daher läuft die Fort- und Weiterbildung schon das ganze Jahr 2018.

Ich hatte Ihnen vorhin mitgeteilt, dass 174 Mitarbeiter diese Fort- und Weiterbildung schon wahrnehmen und daher weise ich zumindest darauf hin, dass nicht anderthalb Jahre verloren sind. Wir haben 2017 verhandelt und daraufhin 2018 schon die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Fort- und Weiterbildung nach Düsseldorf geschickt. Von daher würde ich Sie bitten, das zur Kenntnis zu nehmen und die anderthalb Jahre zu korrigieren. – Danke.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU)

Weitere Wortmeldungen liegen mir nicht vor. Ich schließe die Aussprache.