Protokoll der Sitzung vom 23.11.2018

Ich möchte meinen Beitrag heute darauf beschränken, einfach mal Danke zu sagen, Danke an die Frauen und Mütter, die einen unschätzbaren Beitrag in unserer Gesellschaft leisten, wenn man bedenkt – und da gucke ich mal Richtung AfD, Ihr Frauenbild ist ein ganz anderes, das ist Ihr gutes Recht –, dass Frauen den Haushalt machen, dass die Frauen die Kinder erziehen und dass Frauen dann noch beruflich tätig sind, auch im Ehrenamt. Ich kenne viele Frauen, die ehrenamtlich tätig sind. Zum Beispiel gibt es ganz tolle Feuerwehrfrauen – Ralf, das kannst du mir bestätigen –, die ihren Mann stehen

(Karen Larisch, DIE LINKE: Ihre Frau stehen.)

und zum Teil besser stehen als Männer.

(Unruhe vonseiten der Fraktion der CDU – Karen Larisch, DIE LINKE: Ihre Frau stehen.)

Und ich möchte schließen mit: Die Frauen sind die wahren Heldinnen des Alltages.

(Jochen Schulte, SPD: Er hat das extra in Anführungszeichen gesetzt.)

Danke schön.

(Beifall vonseiten der Fraktion der SPD – Dr. Ralph Weber, AfD: Alles richtig, nur „Mütter“ statt „Frauen“. – Ministerin Stefanie Drese: Von wem? – Ann Christin von Allwörden, CDU: Ich finde es merkwürdig, dass nur eine Frau zum Thema spricht.)

Jetzt hat das Wort,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Nein, zwei. Die Ministerin und Ihre Kollegin. – Heiterkeit auf der Regierungsbank)

jetzt hat das Wort der fraktionslose Abgeordnete Herr Arppe.

Werte Präsidentin! Damen und Herren Abgeordnete! Besonders fasziniert an diesem Antrag hat mich der Begriff „Gender Budgeting“. Gender Budgeting ist ja nichts anderes als die Implementierung von Gender-Mainstreaming in der Haushaltspolitik.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Mensch, dass Sie das begriffen haben, Herr …!)

Gender-Mainstreaming ist wiederum die Nivellierung, die Einebnung,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Zwei Reden im Monat halten und 5.000 Glocken kassieren!)

die Einebnung der geschlechterspezifischen Eigenschaften von Männern und Frauen, die den Verfechtern der Genderpolitik als soziale Konstrukte und als solche wiederum als Erfindung des Patriarchats gelten.

(Zuruf von Dirk Lerche, AfD)

Gender-Mainstreaming tauchte auf der politischen Bühne so ziemlich das erste Mal auf im Rahmen der Vierten UNO-Frauenkonferenz 1995 in Peking. Ich habe mir mal die Beschlüsse dieser Veranstaltung angeschaut

(Zuruf von Andreas Butzki, SPD)

und fand es ganz interessant, dass sich diese Papiere vom Duktus her so ziemlich gleich lesen wie der UNMigrationspakt, über den wir gestern gesprochen haben.

(Zuruf vonseiten der Fraktion der CDU: Vorgestern. – Peter Ritter, DIE LINKE: Das ist ja beides Teufelszeug für Sie, ne?!)

Auch diese Beschlüsse der UN-Frauenkonferenz

(Peter Ritter, DIE LINKE: Teufelszeug für Herrn Arppe.)

galten seinerzeit als nicht verbindlich und enthielten genauso häufig die Wörter „verpflichtend“, „Verpflichtung“

und so weiter. Trotzdem durchwuchert das GenderMainstreaming heutzutage die Gesellschaften überall in Europa.

(Thomas Krüger, SPD: Das ist auch gut so.)

Es gibt über 140 Lehrstühle für sogenannte GenderForschung und neuerdings soll diese pseudowissenschaftliche Ideologie auch noch Eingang finden in Gesetzestexte, in Haushaltspolitik oder gar in Verfassungen.

(Thomas Krüger, SPD: Gut, ne?!)

Wir erkennen also daran –

(Peter Ritter, DIE LINKE: Wer ist „wir“?)

und das ist,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Wer ist „wir“, Herr Arppe?)

und das ist mein Punkt –,

(Dr. Ralph Weber, AfD: Viele.)

wir erkennen an Ihrem Antrag,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Wer ist denn „wir“?)

wir erkennen an Ihrem Antrag heute,

(Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

an Ihrem Antrag heute,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Sie gehören nicht mehr zu dieser Fraktion. Wer ist denn „wir“? Die haben Sie rausgeschmissen.)

was uns bevorsteht, wenn die Bundesrepublik Deutschland den UN-Migrationspakt unterschreibt, denn genauso

(Zuruf von Karen Larisch, DIE LINKE)

hat nämlich auch das Gender-Mainstreaming vor 20 Jahren in Peking seinen politischen Anfang genommen

(Thomas Krüger, SPD: Gender- Mainstreaming ist was Richtiges.)

und ist heute geltendes Recht.

(Zuruf von Horst Förster, AfD)

Und so wird auch der UN-Migrationspakt als unverbindlich verkaufte Willenserklärung seinen Anfang nehmen und in 10/20 Jahren wird es dann genau solche Diskussionen – oder wahrscheinlich schon eher – darüber geben wie über das Gender-Mainstreaming. Insofern ein Antrag, der doch sehr erhellend, wenn nicht sogar entlarvend ist.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Karsten Kolbe, DIE LINKE: Der Volks- verhetzer spricht und die AfD jubelt. – Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Für die Fraktion der AfD hat noch einmal das Wort der Abgeordnete Förster.