Und wissen Sie, Sie haben von der Null-Bock-Mentalität geredet, Herr Schneider. Ich muss Ihnen sagen, meine Fraktion, und ich glaube, ich spreche auch im Namen der anderen, wir haben wirklich keinen Bock auf diese Polemik, wo am Ende kein bisschen ein Lösungsvorschlag von Ihnen kommt.
Bevor ich den nächsten Redner aufrufe, möchte ich auf der Besuchertribüne Schülerinnen und Schüler der Regionalen Schule ErnstMoritz-Arndt aus Greifswald begrüßen. Falls Sie es aus der Debatte noch nicht entnommen haben, wir diskutieren übers Schulschwänzen.
Also das, was Frau Oldenburg hier gerade noch mal am Ende versucht hat von sich zu geben, das ist wieder nicht zielführend gewesen,
denn die Zahlen haben wir uns nicht ausgedacht, liebe Frau Oldenburg, die Zahlen haben wir einer Statistik entnommen. Also das ist nicht so, dass wir uns das wünschen, ganz im Gegenteil.
(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Und da steht drin, seitdem die Migranten hier sind, hat die Zahl der Schulschwänzer zugenommen?)
Wir diskutieren über Schulschwänzen und legen hier eine Disziplin an den Tag, die hoffentlich kein Lehrer an seiner Schule haben will. Von daher bitte ich doch wirklich,
Und wenn Sie richtig zugehört hätten, Frau Oldenburg, dann hätten Sie gemerkt an der Fragestellung, ob das ein Zufall ist, ob es möglicherweise soziale Gründe hat. Wir haben nicht darauf abgestellt, dass es ausschließlich mit der Herkunft der Schülerinnen und Schüler zu tun hat, sondern wir haben die Frage aufgeworfen. Wir wollten es erklärt wissen. Wir haben nichts festgestellt! Das ist eine voreilige Feststellung von Ihnen, um uns was zu unterstellen.
Das Nächste ist, liebe Frau Hesse und auch liebe Frau Oldenburg, ich habe Ihnen versucht zu erklären, dass es Möglichkeiten gab, und ich habe nicht gesagt, dass das niederschwellig für alle ist, sondern ich habe es als niederschwellig empfunden, um eben die Schüler nicht vorzuführen, um die es dabei ging. Und am Ende des Tages geht es auch darum, wir haben ja gemeinsam jetzt eine Ursachenanalyse betrieben. Warum ist es dann nicht möglich gewesen, genau dem, was wir in Teil 1 unseres Antrages beschrieben haben, Folge zu leisten? Ich kann Ihnen sagen, warum das so ist: Weil der Antrag von uns kommt.
(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Zurufe von Andreas Butzki, SPD, Tilo Gundlack, SPD, und Eva-Maria Kröger, DIE LINKE)
Sie haben überhaupt kein Interesse daran, in irgendeiner Form irgendwelchen Anträgen von uns zuzustimmen, auch wenn Sie erkannt haben – und das ist ja wohl aus den Redebeiträgen …
(Peter Ritter, DIE LINKE: Nein, bin ich nicht. Wenn Sie da so einen Unsinn erzählen, kann ich nicht leise sein.)
Sie haben einfach erkannt, das ist ein großes Problem. Und wir haben gestern darüber erzählt, was wir machen, um den Fachkräftemangel zu beheben. Fangen wir einfach bei unseren Kindern an, fangen wir bei unseren Jugendlichen an
und kümmern wir uns darum, dass in den Schulen mit ausreichend Lehrern die Möglichkeiten gegeben sind, dass eben diese Schulaversion keine Folgen und keine Formen annimmt,
Und ja, manchmal ist es auch geboten, am Ende des Tages mal zu sagen: So nicht, liebe Schülerinnen und Schüler, es gibt eine Schulpflicht und hier kann eben nicht jeder machen, was er will.
Dieses Gefühl wird leider an unseren Schulen viel zu oft vermittelt. Die Versäumnisse bei den, ich sage mal, eher sozial Benachteiligten, wo sich dann bestimmte Biografien verfestigt haben, das aufzubrechen, das ist natürlich auch ein Teil dieses Ansatzes. Das funktioniert aber nicht mit dieser Laissez-faire-Politik, dass hier jeder machen kann, was er will, und es überhaupt in den seltensten Fällen wirklich mal Konsequenzen nach sich zieht. Und jetzt wollen Sie aus der Schulgesetznovelle auch noch den schriftlichen Verweis herausnehmen, um den Lehrern noch eine Möglichkeit zu nehmen, auf irgendwas zu reagieren. Wie das funktionieren soll, weiß ich nicht. Dann hätten wir die geeignetsten Maßnahmen postulieren können, das hätte Sie auch nicht interessiert. Das hätten Sie auch abgelehnt, weil es ja von uns kommt.