(Thomas Krüger, SPD: Dann erklären Sie doch mal, wie! Das Wie ist doch interessant. – Zuruf von Wolfgang Waldmüller, CDU)
Nur so können wir den ohnehin schon viel schlechtergestellten tariflichen Bedingungen entgegenwirken. Wir haben schon jetzt eine enorme Fluktuation im Pflegebereich. Ich zitiere mal Herrn Glawe von gestern: Mit den Methoden der Vergangenheit schaffen wir es nicht.
wie lange wollen Sie noch warten, diese Methoden zu ändern? Zumindest ist es mal eine tolle Erkenntnis. Ergebnis ist allerdings: Sechs, setzen!
Sie sprechen weiterhin von der Digitalisierung. Ich sage Ihnen, in der Pflege wird diese nur bedingt eine Rolle spielen, wir brauchen Menschen in unserem Land. Und genau diese Menschen haben menschenwürdige Arbeitsbedingungen sowie eine angemessene Vergütung verdient. Unser Antrag ist zukunftsorientiert. Wir wollen, dass die Landesregierung die Würde der Patienten achtet und schützt. Dieses geht nur mit ausreichend Personal. Wir wollen eine Bedarfsanalyse, eine höhere Attraktivität für dieses Berufsfeld sowie eine einheitliche Bezahlung nach Tarifvertrag.
Und dazu – und danke auch an Herrn Glawe, das sind nämlich seine Worte von gestern – brauchen wir auch, um neue Stellen in der Pflege zu generieren, eine Image- und Marketingkampagne, Herr Krüger. Schauen Sie in unseren Antrag unter Punkt 3, genau das ist nämlich unsere Forderung. Da haben Sie es mal, eine Forderung von uns.
Den Alten, Kranken, den zu Pflegenden ist es egal, mit welchem Parteibuch ihnen geholfen wird, meine Damen und Herren, Hauptsache, es wird ihnen endlich besser geholfen.
Machen Sie mit der AfD die Pflege zukunftsfest! Dafür ist unser Antrag geeignet. Ich gehe davon aus, dass Sie ihn gelesen haben. Nee, es hörte sich jetzt so an, als ob Sie ihn nicht gelesen haben, weil da steht das nämlich alles drin.
Das ist auch ein Armutszeugnis der Altparteien, wenn ich das so sagen darf. – Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Ums Wort hat zunächst für die Landesregierung gebeten die Ministerin für Soziales, Integration und Gleichstellung. Frau Drese, Sie haben das Wort.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Die Pflege zukunftsfest zu gestalten, ist Anspruch und Herausforderung für unsere Gesellschaft, für die Politik, für die Landesregierung. Unser Ziel ist es, „in Mecklenburg-Vorpommern eine leistungsfähige, zahlenmäßig ausreichende und wirtschaftliche pflegerische Versorgungsstruktur vorzuhalten und bedarfsgerecht weiterzuentwickeln, die am Wohle der Pflegebedürftigen, der Pflegenden und an den Grundsätzen der Pflegequalität ausgerichtet ist“. So steht es in Paragraf 1 Absatz 1 unseres Landespflegegesetzes.
Dieser Auftrag gewinnt mit Blick auf den demografischen Wandel sowie den Bedürfnissen der maßgeblichen Personen,
also den pflegebedürftigen Menschen, ihren Angehörigen und den Pflegenden enorm an Bedeutung. Wir werden immer älter, der Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung steigt immer weiter und damit steigt auch die Zahl der Pflegebedürftigen.
Über den Jahreswechsel erreichte mein Ministerium vom Statistischen Landesamt eine Zahl, die mich berührte. Zum Stichtag 15. Dezember 2017 gab es in unserem Land bei gleichbleibend 1,6 Millionen Einwohnern nun etwa 91.000 pflegebedürftige Menschen und damit circa 12.000 mehr als noch zwei Jahre zuvor. Der Anteil pflegebedürftiger Menschen beträgt nunmehr 5,6 Prozent der Gesamtbevölkerung. Das ist ein Spitzenwert in der Bundesrepublik.
Die Pflege in Mecklenburg-Vorpommern, aber auch bundesweit findet dabei ganz überwiegend in der eigenen Häuslichkeit statt. Pflegebedürftige Menschen wollen so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung bleiben. Es ist nicht nur unser großes Ziel, diesem nur allzu verständlichen Wunsch so weit wie irgend möglich zu entsprechen, sondern er folgt auch unserem sozialpolitischen Grundsatz „Ambulant vor stationär“.