Bisher bin ich immer davon ausgegangen – Sie haben ja auch dieses Thema aufgrund des Todesfalles immer wieder in die Medien automatisch bekommen –, dass es hier um eine wichtige Sache geht, um die Schwimmfähigkeit unserer Kinder.
(Henning Foerster, DIE LINKE: Das ist ja auch wichtig, aber Sie spielen hier wieder den Märchenonkel.)
Ich glaube schon, dass es dann auch angebracht ist, so ein bisschen rückblickend zu betrachten, wie war es vielleicht früher, wie ist es heute. Das ist ja auch Thema
unserer Diskussion. Und da kann ich Ihnen nur sagen, von der Zeit, von der ich gesprochen habe, da stellte sich diese Frage gar nicht,
weil es sozusagen staatlich organisiert war, aber auch gleichzeitig eine Elternverantwortung herrschte, die dieses Thema gar nicht zum Thema werden ließ.
Ich kann mich auch sehr erinnern, wie es mich persönlich betraf, dass Schwimmen nicht unbedingt meine Lieblingssportart war,
und insofern hatte man dann die Eltern an der Seite, die einem halfen, dieses Problem, diese Herausforderung zu lösen. Und es ist jetzt auch schon ein paar Tage her, dass meine Kinder in dem Alter waren, um schwimmen zu lernen, Anfang der 90er-Jahre. Und auch da kann ich mich nicht erinnern, dass es ein Problem war, sondern ich selbst habe Elternverantwortung wahrgenommen und auch die Schule hat ihren Anteil geleistet, dass diese Generation Anfang der 90er-Jahre mit einer Selbstverständlichkeit diese Schwimmfähigkeit erlernt hat.
Heute im Jahre 2019 stehen wir da und diskutieren einen Antrag und auch eine Zustandsbeschreibung, die mich teilweise sprachlos macht. Also wenn Sie jetzt auch wirklich dann unter Ziffer I sich das vergegenwärtigen, die Zustandsbeschreibung, die hier vorgelegt wird und auch durch den Einbringer vorgetragen wird, dass eben die Schwimmfertigkeiten der Grundschüler unzureichend sind, der Schwimmunterricht an den Grundschulen des Landes mangelhaft,
dann kommt im Prinzip als Nächstes die Zustandsbeschreibung, das ist eine Bankrotterklärung, dass nämlich technisch gar nichts läuft, personell sind wir am Ende und finanzielle Aspekte führen dazu bei der Zustandsanalyse, so, wie sie hier niedergeschrieben ist, dass hier gar nichts mehr funktioniert.
Ich glaube nicht, dass das ein Beschlusstext ist, den man so beschließen sollte, weil eine Iststandsanalyse, die zum Beispiel durch die Bildungsministerin vorgenommen wird, aus meiner Sicht viel, viel realistischer ist.
Ich wundere mich aber auch schon in den Diskussionen, zum Beispiel beim „Tag der offenen Tür“, als ja auch die Frage an die Fraktionsvorsitzenden bei dieser kleinen Podiumsdiskussion in den Raum gestellt wurde zu dieser Thematik, wie die Reaktionen von Politik und auch insbesondere von der Bevölkerung sind. Ich weiß gar nicht mehr genau, wer es gesagt hat von den Fraktionsvorsitzenden,
und sonst im Prinzip keiner. Und für diese Aussage dann, auch wenn da nur sehr wenig Publikum war, aber wenn man das Stimmungsbild so aufgenommen hat, gab es ja fast hundertprozentige Zustimmung mit dieser Forderung nach dem Staat auch in diesem Bereich,
wo ich sagen muss, das macht mir so in gewisser Weise auch ein bisschen Angst und das sehe ich etwas skeptischer, weil die Eigenverantwortung der Eltern hier aus meiner Sicht nicht wegzuwischen ist.
Und wenn ich dann eher die realistische Beschreibung der Bildungsministerin zur Grundlage nehme, aber möglicherweise auch diese gefühlte Lage, dass eben, wenn wir auf der einen Seite fast in Richtung 100 Prozent die Schwimmfähigkeit feststellen bei den Grundschülern, aber auf der anderen Seite dann vielleicht sagen, ja, Schwimmfähigkeit – ob das jetzt das „Seepferdchen“ ist oder wie das auch genau heutzutage heißt, bei mir hieß es damals Erste Stufe, und diese Erste Stufe haben alle abgelegt und das hieß dann 100 Meter schwimmen,
inklusive Kopfsprung, und wer 100 Meter geschwommen ist, der war dann auch wirklich schwimmfähig –, wenn das heute in diesen Bereich geht, dass wir hier von 10 oder 25 Metern sprechen, dann ist es natürlich eine inhaltliche Frage, der wir uns widmen müssen.
Und wenn dann auf der einen Seite die Schwimmfähigkeit statistisch eben sehr weit in Richtung 100 Prozent geht, wir auf der anderen Seite dann aber mehr oder weniger durch Gespräche oder durch die gefühlte Lage vermittelt bekommen, das ist gar nicht so, dann glaube ich schon, auch aufgrund der Zustandsbeschreibung, wenn davon ein Teil stimmen sollte, dass man sich dieser Thematik mehr annehmen sollte. Wir haben das in diesem Landtag jetzt ja, glaube ich, zwei, drei Mal über einen Zeitraum von zwei Jahren schon mal getan. Insofern glaube ich jetzt aber, dass der Zeitpunkt erreicht ist, zu sagen, wir müssen noch intensiver diskutieren, wir müssen das Thema noch genauer untersuchen, um möglicherweise dieses, …
… um dieses Auseinanderdriften von Theorie und Praxis sozusagen dann auch wirklich zu begutachten und die Dinge auszuräumen.
Sie haben gerade das Stichwort genannt, deshalb wollte ich jetzt die Frage stellen, die bezieht sich auf einen Bericht in der „Ostsee-Zeitung“. Da hat Ihr Fraktionsvorsitzender genau das gesagt, dass Sie verschiedene parlamentarische Initiativen seit 2017 zur Verbesserung der Schwimmfähigkeit eingesetzt haben. Ich muss ja eine Frage formulieren: Wie lauteten die letzten drei parlamentarischen Initiativen Ihrer Fraktion
Wie lauteten die letzten drei parlamentarischen Initiativen der CDUFraktion seit 2017 zur Verbesserung der Schwimmfähigkeit?
(Peter Ritter, DIE LINKE: Der CDU-Fraktion. – Zurufe von Maika Friemann-Jennert, CDU, und Bernhard Wildt, Freie Wähler/BMV)
Also meine Ausführungen bezogen sich jetzt generell auf die Thematik, dass das hier diskutiert wurde im Landtag. Und aus meiner Erinnerung heraus würde ich sagen, auf Antrag der CDUFraktion ist zumindest eine Aussprache in diesem Plenum gelaufen.