Protokoll der Sitzung vom 11.12.2019

(Jens-Holger Schneider, AfD: Machen wir doch nicht.)

sondern da können Sie auch mal sagen, dass haben die Menschen in den letzten 30 Jahren gut gemacht.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU – Torsten Renz, CDU: Jawoll!)

Und, meine Damen und Herren – und mein Kollege Krüger ist schon darauf eingegangen –, die SPD informiert unsere Bürger über die bahnbrechenden Dinge, die jetzt in diesem Haushalt hier eine Rolle spielen. Und schön ist, dass er mir auch eins geschickt hat,

(Heiterkeit bei Sebastian Ehlers, CDU: Wechselwähler! Potenzielle Wechselwähler. – Heiterkeit und Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

weil wahrscheinlich nahm er an, ich habe das auch nötig, dass die SPD mir diese Zeitung nach Hause schickt. Und das Schöne ist, ich habe es sogar gelesen. Und jetzt kommt natürlich ins Spiel, dass es auch für die SPD gut ist, dass sie einen Koalitionspartner hat, der rechnen kann,

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion der SPD – Tilo Gundlack, SPD: Oooh!)

weil die SPD hat leider bei ihren Zahlen so den einen oder anderen Fehler.

(Jens-Holger Schneider, AfD: Ui!)

Ich will da nicht auf jeden eingehen,

(Jens-Holger Schneider, AfD: Ui!)

aber einer, der mich schon stört,

(Zuruf von Christian Brade, SPD)

ist – vor allem, weil der Kollege Fraktionsvorsitzende das heute richtig gesagt hat –, Sie sagen nämlich in Ihrem Beitrag, es steigt die kommunale Finanzausstattung auf 1,223 Milliarden. Da müssen wir uns alle miteinander verrechnet haben, weil wir haben ja festgestellt, 350 Millionen Euro geben wir mehr rein, und das heißt, die richtige Zahl wäre gewesen, 1,491 Milliarden Euro stecken wir in den kommunalen Finanzausgleich. Also bitte, stellen Sie die Seite richtig, Herr Krüger! Nicht, dass die Leute nachher denken, wir würden ihnen irgendwas vorenthalten. Und da zahlt sich aus, dass die CDU immer gut nachrechnet,

(Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Zuruf von Tilo Gundlack, SPD)

und das sieht man diesem Landeshaushalt auch an, meine Damen und Herren.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU)

Und, liebe Kolleginnen und Kollegen, es gab ja heute hier viele Zustandsbeschreibungen. Ich möchte das einfach

mal so darstellen: Ja, man weiß vorher nie genau, was einem die Zukunft eigentlich bringt,

(Zuruf von Jens-Holger Schneider, AfD)

aber ich würde gar nicht so viel auf andere Entwicklungen in anderen Bundesländern schauen. Es ist doch die entscheidende Frage, dass es in der Politik manchmal Situationen gibt, da ist es egal, was andere machen, wir müssen nur in diesem Augenblick das Richtige tun. Und, meine Damen und Herren, wenn ich mir jetzt diesen Landeshaushalt vornehme, dann bin ich zutiefst überzeugt davon, in der derzeitigen Lage ist es genau richtig, was wir tun: Wir unterstützen Investitionen, wir geben viel Geld in Bildung,

(Jeannine Rösler, DIE LINKE: Zu spät.)

das haben Sie ja auch eingefordert. Wir geben ganz viel Geld runter auf die kommunale Ebene, weil da ist in den letzten Jahren die Entwicklung massiv vorangeschritten,

(Jeannine Rösler, DIE LINKE: Auch zu spät.)

und die darf jetzt nicht stagnieren. Wir haben den Wunsch der Bevölkerung, dass die innere Sicherheit auch wieder auf der Straße sichtbar ist, und auch darum haben wir lange gerungen, was machen wir mit den Polizeistellen, wie bessern wir denn eigentlich den Job des Polizeibeamten in Mecklenburg-Vorpommern auf, und ich glaube, wir haben dort einen guten Kompromiss erzielt.

(Zuruf von Thomas de Jesus Fernandes, AfD)

Und, meine Damen und Herren, das wundert mich schon ein bisschen, weil das haben Sie ja gegenseitig als Opposition dann auch abgefeiert, als wir uns geeinigt hatten. Und wenn Sie uns jetzt immer Arroganz der Macht vorwerfen, Frau Rösler, dann muss ich Ihnen einfach sagen, diese Arroganz der Macht nennt man im Umkehrschluss auch einfach Demokratie, weil Mehrheiten entscheiden.

(Heiterkeit bei Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Im Ausschuss, Herr Kokert, können Sie nicht einmal dazu Stellung nehmen. Da lach ich doch nur!)

Mehrheiten entscheiden in diesem Landtag über den Haushaltsplan, und das werden Sie hier heute auch wieder sehen. Da können Sie doch nicht sagen, das ist Arroganz! Das ist gelebte Demokratie.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU – Torsten Renz, CDU: So ist es, Frau Bernhardt.)

Frau Rösler,

(Zurufe von Torsten Renz, CDU, und Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE)

das, was uns,

(Torsten Renz, CDU: Laut ist nicht richtig.)

das, was uns entgegensteht

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Mann!)

bei der vernünftigen Aufstellung dieses Haushaltes, das ist vielleicht die Hypothek, die Sie uns seit Rot-Rot hinterlassen haben.

(Heiterkeit bei Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE)

Ja, darauf hätten wir gut verzichten können, konnten wir uns aber leider nicht aussuchen.

(Jeannine Rösler, DIE LINKE: Das sieht die SPD auch etwas anders. – Zuruf von Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE)

Und Sie erleben jetzt wieder das erste Mal, dass der Bumerang aus der Vergangenheit natürlich die nächste und nachfolgende Generation trifft. Und ich finde es gut, dass wir uns in der Koalition immer auf die Stufe gestellt haben und gesagt haben, wir wollen den nachfolgenden Generationen keine neuen Schulden hinterlassen. Das ist doch etwas von Generationengerechtigkeit, wo auch die Opposition mal kräftig sagen kann, dass macht ihr richtig und das geht in die richtige Richtung.

(Jeannine Rösler, DIE LINKE: Zu einer Generationengerechtigkeit gehört auch eine gute Bildung.)

Von Ihnen höre ich da bisher eher wenig, außer neuen konsumtiven Ausgaben.

Und, meine Damen und Herren, über Klimaschutz ist heute das eine oder andere gesagt worden. Ich hatte eigentlich erwartet, dass DIE LINKE da so richtig blankzieht, aber anscheinend fehlt auch da das Konzept, deshalb werde ich mich da etwas kürzer fassen.

(Jens-Holger Schneider, AfD: Ich bitte darum.)

Aber die gesamte Klimaschutzdiskussion,

(Zuruf von Thomas de Jesus Fernandes, AfD)

so wichtig wie sie auch ist, darf natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass es nicht nur eine ökologische Verantwortung auch in Mecklenburg-Vorpommern gibt, sondern am Ende auch eine ökonomische Verantwortung.

(Jens-Holger Schneider, AfD: Ja.)

Und wir können doch nicht die Axt an unsere Schlüsselindustrien setzen. Ich habe manchmal das Gefühl, wenn ich morgens die Zeitung aufschlage, dass an allem Übel die deutsche Industrie schuld ist.

(Jens-Holger Schneider, AfD: Ja.)