Gute Erfahrungen, die wir bisher in der Lehrerausbildung gemacht haben, werden in den Umstellungsprozess mit eingebaut, d. h. ein starker Praxisbezug, zahlreiche fachdidaktische Veranstaltungen und eine fundierte Vermittlung von Kenntnissen aus der Erziehungswissenschaft.
Diese müssen unbedingt von Beginn an verbindliche Bestandteile des Lehrerstudiums sein. Wir unterscheiden uns von Ihnen: Die schulformbezogene Ausrichtung ist für uns weiterhin selbstverständlich.
Die inhaltliche Orientierung auf die zentralen Ziele und Aufgaben der Lehrerbildung, die Berufsfähigkeit der Lehrkräfte und die Sicherung der Qualität der Ausbildung stehen bei der Ausgestaltung der Lehrerbildung in Niedersachsen im Vordergrund.
- wie bisher -, gut, besonnen und zügig weiterzuarbeiten. Ich meine, dass das Lob, das Sie an ihn richten, uneingeschränkt gelten kann.
Denken Sie über Ihre Überschrift noch einmal nach; denn Herr Stratmann macht nach dem Motto „Gutes erhalten - Neues gestalten“ eine nachhaltige und engagierte Politik für unsere in das Studium eintretenden zukünftigen Lehrer und die von ihnen später unterrichteten Kinder.
Nennen Sie den Antrag einfach „Weiter so, Herr Minister Stratmann“; denn dann liegen Sie richtig. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren anwesende Abgeordnete! Wenn man diesen Antrag so naiv liest, dann könnte man meinen, die alte Landesregierung habe bei der Lehrerausbildung alle richtigen und wichtigen Dinge auf den Weg gebracht, und uns als willigen Vollstreckern obliegt es jetzt nur noch, umzusetzen, was Sie von der SPD-Fraktion klug vorgedacht haben.
Die Wahrheit ist: Sie haben aktiv wenig eingeleitet, was Bachelor und Master in der Lehrerausbildung betrifft.
In Wirklichkeit haben sich einige Leute an einigen Universitäten selbst Gedanken gemacht. Ihre Leistung besteht höchstens darin, dass Sie diese nicht entmutigt haben.
Sie haben Ende 2002 ein paar Modellversuche gestartet. Das ist alles, was Sie bei Bachelor und Master gemacht haben. Wirklich etwas tun, das tun wir.
Durch die Zusammenlegung von Grund-, Hauptund Realschullehrerausbildung haben Sie stattdessen in der Lehrerausbildung zielstrebig auf den Einheitslehrer für die Einheitsschule hingearbeitet.
Sie fordern jetzt ein hohes Maß an Polyvalenz des Bachelor-Abschlusses. Das ist übrigens eine tolle Wortschöpfung, nicht ambivalent, nicht pluripotent, nein polyvalent.
(Beifall und Heiterkeit bei der FDP und bei der CDU - Karl-Heinz Klare [CDU]: Können Sie das auch überset- zen?)
Wenn Sie die vielseitig nutzbare Ausrichtung des Bachelor-Studiums fordern, dann schimmert auch da wieder Ihr altes Leitbild des Einheitslehrers durch.
(Beifall bei der CDU - Karl-Heinz Klare [CDU]: Genau so ist es! - Wolfgang Wulf [SPD]: Was hat das damit zu tun?)
Sie fordern eine Erhöhung des Stellenwertes der so genannten Grundwissenschaften in den neuen Studiengängen. Soll das auf Kosten des fachwissenschaftlichen Anteils gehen? - Diese Frage muss beantwortet werden.
Sie begründen die Neuorientierung der Lehrerausbildung mit den schlechten PISA-Ergebnissen und gehen dann schlanken Fußes über die Frage hinweg, wessen Bildungspolitik wir das PISADesaster eigentlich verdanken.
Sachverhalt durch Bezug auf Deutschlands Gesamtergebnis bei PISA zu vernebeln: Schulbildung war und ist Ländersache. Die langjährig SPDregierten Bundesländer haben bei PISA eben besonders schlecht abgeschnitten.
Länder wie Bayern haben auch im internationalen Vergleich durchaus respektabel abgeschnitten. Das ist die Wahrheit.
Deshalb haben wir heute nicht den geringsten Anlass, den Vorschlägen derer, die uns alles eingebrockt haben, unbesehen zu trauen.
(Beifall bei der FDP und bei der CDU - Ralf Briese [GRÜNE]: Herr Zielke, die Finnlandreise hat nichts gebracht!)
Das hat die FDP-Fraktion beherzigt. Wir haben uns im Raum Helsinki vor Ort Schulen angesehen und finnische Bildungsfachleute befragt.
Die Schulen waren gut ausgestattet, die Tische und Bänke waren zu Frontalunterricht angeordnet. Die Schüler zogen selbstverständlich die Mütze, als sie uns auf der Treppe entgegenkamen. Sie standen auf, als wir die Klasse betraten.
In einer Schule waren die Flure von Videokameras überwacht. Finnische Lehrer genießen ein sehr hohes Ansehen in der Gesellschaft. Sie selbst empfinden es als Ehre und als nationale Aufgabe, die jungen Menschen unterrichten zu dürfen. Die Lehrer sind eine Elite. In Finnland kommen auf jeden Studienplatz im Lehramtsstudium etwa zehn Bewerber. Unter ihnen wird nicht etwa gelost oder nach einer Warteliste zugelassen, sondern die Bewerber durchlaufen zuerst Wissenstests, und