Protokoll der Sitzung vom 21.04.2005

Außerdem wäre ich dankbar, wenn wir das allgemein bildende Schulwesen und das berufsbildende Schulwesen nicht gegeneinander ausspielen.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Da wie dort besteht erheblicher Handlungsbedarf.

(Karl-Heinz Klare [CDU]: Genauso ist es!)

Nun wollen Sie ja darauf hinaus, dass diese 1 500 Stellen für das allgemein bildende Schulwesen von

der Schulstrukturreform geschluckt worden sind. Ich darf in diesem Zusammenhang darauf hinweisen - das war ja keine leichte Angelegenheit, und dafür habe ich auch nicht nur Lob bekommen -, dass wir auch Stellen erwirtschaftet haben - durch Kürzungen bei den Entlastungsstunden und durch Veränderungen bei den Klassenobergrenzen usw. -, sodass diese 1 500 Stellen den Schulen insgesamt zugute gekommen sind; das will ich Ihnen einmal ganz deutlich sagen.

Wenn Sie davon reden, dass wir ein Nullsummenspiel betrieben hätten, dann muss ich Sie fragen, ob es zwischen der Schulstrukturreform, die Sie präsentiert haben - Stichwort „Förderstufe“ -, und der Schulstrukturreform, die wir durchgeführt haben, einen finanziellen Unterschied gibt. Ich sage, da gibt es kaum eine Differenz. Tun Sie nicht so, als ob Ihre Schulstrukturreform kostenlos gewesen wäre. Um Gottes Willen.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP - Axel Plaue [SPD]: Der gibt keine Ant- wort! Das gibt es doch gar nicht! Der redet einfach nur Unsinn! Unglaub- lich!)

Herr Möhrmann, zur Geschäftsordnung, bitte!

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Der Kollege Meinhold hat eine eindeutige Frage gestellt. Ich stelle hier fest: Der Minister hat nicht geantwortet.

(Karl-Heinz Klare [CDU]: Die ist doch eindeutig beantwortet worden!)

Darauf hat das Parlament aber ein Recht. Ich bitte den Herrn Minister, hier die Antwort zu geben.

(Beifall bei der SPD und bei den GRÜNEN)

Herr Althusmann, ebenfalls zur Geschäftsordnung!

(Karl-Heinz Klare [CDU]: Was der Mi- nister antwortet, ist immer noch seine Sache!)

Meine Damen und Herren! Sehr verehrter Herr Kollege Möhrmann, gemäß Artikel 24 Abs. 1 hat die Landesregierung - quasi nach bestem Wissen und Gewissen

(Lachen bei der SPD und bei den GRÜNEN)

unverzüglich zu antworten.

Lieber Herr Kollege Meinhold, Sie haben einen Anspruch auf eine klare Antwort. Ihnen wurde vorgestellt, dass 1 000 plus 1 500 2 500 sind; auch danach hatten Sie gefragt.

(Zurufe bei der SPD)

Herr Althusmann, reden Sie bitte zur Geschäftsordnung!

Es steht im Ermessen der Landesregierung, wie sie das, was Sie gefragt haben, beantwortet. Ich kann nicht erkennen, dass der Minister irgendeine Frage offen gelassen hat.

(Zurufe bei der SPD)

Ihre Frage wurde ausreichend beantwortet, Herr Kollege Meinhold. Ansonsten bleibt Ihnen der Weg der schriftlichen Anfrage. - Vielen Dank.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Frau Helmhold, zur Geschäftsordnung, bitte!

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich stelle fest, dass das beste Wissen und Gewissen des Herrn Ministers offenbar nicht ausgereicht hat, um die einfache und präzise Frage von Herrn Meinhold ausreichend zu beantworten.

(Beifall bei den GRÜNEN und bei der SPD)

Ich möchte darum bitten, dass das beste Wissen und Gewissen jetzt etwas besser wird und die Antwort jetzt noch erfolgt. - Danke.

(Beifall bei den GRÜNEN und bei der SPD)

Jetzt Herr Lehmann zur Geschäftsordnung, bitte!

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wir können uns jetzt natürlich trefflich darüber streiten, wie qualitativ wertvoll die Antwort war. Da haben Sie zugegebenermaßen eine andere Auffassung als wir. Nachdem wir hier schon einige Fragen gehört haben, rate ich Ihnen jedoch, die Qualität Ihrer Fragen zu verbessern und nicht immer nur nach den Sachen zu fragen, die Sie auch schon aus den Unterlagen entnehmen können.

(Beifall bei der FDP und bei der CDU)

Sie fragen hier immer nach Dingen, die Sie auch nachlesen könnten. Sie sollten stattdessen Fragen stellen, die uns weiterführen.

(Zurufe von der SPD und von den GRÜNEN)

Meine Damen und Herren, die Landesregierung hat auf hier gestellte Fragen nach bestem Wissen zu antworten. Ich gehe davon aus, dass Herr Busemann das getan hat.

Ich bitte jetzt darum, weitere Zusatzfragen zu stellen. - Herr Gabriel, wollen Sie noch zur Geschäftsordnung sprechen? - Bitte!

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die Bemerkung des Kollegen Lehmann hat mich veranlasst, mich zu Wort zu melden. Herr Lehmann, es geht hier nicht um die Qualität von Fragen.

(Zuruf von der CDU: Manchmal schon!)

- Nein, Entschuldigung! Das ist nicht das, was die Geschäftsordnung regelt. Das muss hier jeder für sich selbst verantworten. Hier geht es darum, ob die Landesregierung die Fragesteller aus dem Parlament ernst nimmt. Darum geht es.

(Beifall bei der SPD und bei den GRÜNEN)

Sie müssen sich entscheiden, ob wir die Beantwortung von Zusatzfragen hier zur Farce werden lassen wollen. Wir hatten hier ja schon einmal eine Veranstaltung, in der ein Minister meinte, eine Vorlesestunde mit Namen und Vornamen durchführen zu müssen.

(Karl-Heinz Klare [CDU]: Das haben Sie doch gewünscht!)

Sie müssen entscheiden, ob das Ihre Vorstellung von Parlamentarismus ist oder ob es nicht besser wäre - wir haben ja auch Zuschauer hier -, darauf zu achten, dass, wenn ein Parlamentarier eine Frage stellt, der Minister sie auch tatsächlich beantwortet. Wir wissen, dass er sie beantworten kann. So viel Wissen, meine Damen und Herren, hat der Kultusminister. Aber er weigert sich, weil er weiß, was dabei herauskommen würde.

Sie müssen jetzt wissen, wie wir hier in Zukunft miteinander weiter verfahren wollen.

(Beifall bei der SPD und bei den GRÜNEN)

Ich rufe jetzt Herrn Wulf zu seiner ersten Zusatzfrage auf.

Ich unternehme den Versuch, eine neue konkrete Frage zu stellen.

Herr Busemann, Sie haben ausgeführt, dass Sie eine Einsparauflage von 40 Millionen Euro realisieren müssen. Ich frage Sie konkret: Mit wie vielen Stellen für Lehrerinnen und Lehrer wollen Sie diese 40 Millionen Euro erwirtschaften? Das heißt also: Wie viele Stellen sind in diesem Jahr eingespart worden bzw. wie viele Stellen sind in welchem Zeitraum von Ihnen nicht besetzt worden, um diese Einsparauflage zu realisieren?

Das war eine konkrete Frage. Ich hoffe auf eine konkrete Antwort.