Protokoll der Sitzung vom 17.12.2009

(Lebhafter Beifall bei der FDP und bei der CDU)

Im Gegensatz zu Ihnen sind wir - bildlich gesprochen - kein Haushalt, in dem alle essen möchten, aber niemand das Geschirr spülen will. Wir setzen ganz klare Prioritäten.

Erstens. Infrastruktur: Wir werden uns gemeinsam mit dem Wirtschaftsminister und dem Ministerpräsidenten um den JadeWeserPort kümmern. Er wird in dieser Legislaturperiode eröffnet werden.

Zweitens. Hafenhinterlandanbindung, Küstenautobahn, Y-Trasse - alles wichtige Infrastrukturprojekte für das Flächenland Niedersachsen, die wir realisieren werden.

(Beifall bei der FDP und bei der CDU)

Es kommt auch auf die kleinen Dinge an. Wir machen mit jedem Cent etwas Sinnvolles.

(Lachen bei der SPD)

Ich nenne als Beispiel die Sozialinfrastruktur, das landesweite Modell Niedersachsen. Wir von CDU und FDP werden uns gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen um die Gesundheitsversorgung der Menschen im ländlichen Raum kümmern, die durch medizinische Fachkräfte dort sichergestellt werden soll,

(Zurufe von der LINKEN)

und dafür stehen jährlich 366 000 Euro zur Verfügung. Das ist vielleicht nur eine kleine Sache, meine Damen und Herren, aber sie ist sehr wichtig für die Menschen im ländlichen Raum, um die wir uns kümmern.

(Beifall bei der FDP und bei der CDU)

Nach Infrastruktur komme ich zur Innovation. Ich habe den Zukunfts- und Innovationsfonds bereits erwähnt. Wir kümmern uns um die Landesinitiative Brennstoffzelle und Ähnliches mehr. Wir kümmern uns um die erneuerbaren Energien.

(Stefan Wenzel [GRÜNE]: Ach nee! Das wüssten wir aber!)

Das Land Niedersachsen ist bei den erneuerbaren Energien weiter die Nummer eins,

(Stefan Wenzel [GRÜNE]: Das hätten wir aber merken müssen!)

weil es CDU und FDP in diesem Land gibt, meine sehr verehrten Damen und Herren.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Das nächste Thema ist Bildung. Die SchülerLehrer-Relation war noch nie so gut. Wir stellen ständig neue Lehrer ein, meine sehr verehrten Damen und Herren.

(Stefan Wenzel [GRÜNE]: Zwangs- weise, weil Sie Ihre Hauptschulen ret- ten wollen!)

Es hat in der Geschichte des Landes Niedersachsen noch nie so viele Lehrerinnen und Lehrer gegeben. Wir kümmern uns um die Bildungsqualität und sehen im Gegensatz zu Ihnen den Schwerpunkt nicht in Strukturdebatten und Ideologie.

(Beifall bei der FDP und bei der CDU)

Dieser Landeshaushalt ist solide. Er spiegelt Wahrheit, Klarheit und Ehrlichkeit wider, übrigens genauso wie die Landesregierung insgesamt.

In dem Zusammenhang möchte ich Ihnen einmal etwas vorlesen - hören Sie ganz genau zu, Herr Jüttner -,

(Kurt Herzog [LINKE]: Hey lücht!)

weil Sie ja immer vom Mindestlohn reden und sagen, der würde die Welt retten.

Herr Dürr, bitte warten Sie einen Moment. - Ich habe eben gehört: „Hey lücht!.“ Dafür gibt es einen Ordnungsruf. Ich konnte den Zuruf allerdings nicht lokalisieren. Wir werden das im Protokoll überprüfen.

(Kurt Herzog [LINKE] gibt ein Hand- zeichen - Zurufe von der LINKEN)

- Herr Herzog, dafür erteile ich Ihnen einen Ordnungsruf.

(Beifall bei der FDP und bei der CDU)

„Die im Grundgesetz garantierte Tarifautonomie hat sich als Grundpfeiler sozialer Marktwirtschaft bewährt. Tarifverträge ermöglichen bei Bedarf flexible Lösungen, die insbesondere auf Beschäftigungssicherung auszurichten sind. Es ist Aufgabe der Tarifparteien, diese Flexibilität gemeinsam weiterzuentwickeln. Gesetzliche Eingriffe in die grundgesetzlich garantierte Tarifautonomie lehnen ab. Faire Flexibilität lässt sich nicht gesetzlich verordnen.“

Meine sehr verehrten Damen und Herren, das war aus dem Wahlmanifest der SPD 2005 mit dem Titel „Vertrauen in Deutschland“. Die Menschen vertrauen Ihnen genau deshalb nicht mehr, weil Sie gestern das gesagt haben und morgen das sagen.

(Stefan Wenzel [GRÜNE]: Ach, und wie ist das mit der FDP, Herr Dürr?)

Das hat mit sozialer Gerechtigkeit, Herr Jüttner, gar nichts zu tun. Peer Steinbrück hat vollkommen recht.

(Beifall bei der FDP und bei der CDU)

Weil Herr Dr. Sohn gestern - ich glaube, in der Bildungsdebatte - gesagt hat, die Linke sei jetzt die neue Mittelstandspartei,

(Björn Thümler [CDU]: Das war eine Drohung!)

habe ich mir spaßeshalber einmal Ihre „Programmatischen Eckpunkte“ - Sie haben ja als Bundespartei noch kein Grundsatzprogramm - angeguckt. Wissen Sie, wie oft das Wort „Mittelstand“ in die

sen Eckpunkten vorkommt, Herr Dr. Sohn? - Es kommt kein einziges Mal vor, weil Sie sich um den Mittelstand überhaupt nicht kümmern, meine sehr verehrten Damen und Herren.

(Beifall bei der FDP und bei der CDU - Heiner Bartling [SPD]: Brüllen Sie doch noch ein bisschen lauter! - Ste- fan Wenzel [GRÜNE]: Sie haben ja Sorgen, Herr Dürr! Was Sie so alles lesen!)

Wir kritisieren Sie ja nicht, weil einige von Ihnen in Ostalgie schwelgen, sondern wir kritisieren Sie, Herr Dr. Sohn und Frau Flauger, wegen der Politik, die Sie heute machen wollen.

Herr Kollege Dürr, gestatten Sie eine Zwischenfrage von Frau Flauger?

Nein, im Moment nicht. - Eine Partei, die sich gerade im Landtagswahlkampf in Nordrhein-Westfalen wieder für die Verstaatlichung der Schlüsselindustrien ausspricht,

(Zustimmung von Victor Perli [LINKE])

darf in Deutschland nichts zu sagen haben.

(Beifall bei der FDP und bei der CDU)

Das Experiment, das Sie hier vorhaben, hat noch nie irgendwo funktioniert. Es hat in Europa nicht funktioniert, es hat in Asien nicht funktioniert, und es hat auch in Lateinamerika nicht funktioniert. Deshalb werden wir alles daransetzen, dass Sie niemals die Möglichkeit bekommen, es noch einmal auf deutschem Boden zu probieren, meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen.

(Lebhafter Beifall bei der FDP und bei der CDU)

Die Sozialisten haben immer erst die Wirtschaft verstaatlicht und dann das Denken. Ich sage Ihnen deutlich: Niedersachsen bleibt frei, meine Damen und Herren.

(Lebhafter Beifall bei der FDP und bei der CDU - Lachen bei der LINKEN)

Zum Schluss will ich noch deutlich sagen: