Protokoll der Sitzung vom 10.12.2010

(Stefan Wenzel [GRÜNE]: Sie drehen sich ja, wie Sie wollen!)

Nun kann man etwas, was nach Ihrer Auffassung angeblich verfassungswidrig ist, nicht noch verfassungswidriger machen.

(Johanne Modder [SPD]: Wer kriegt denn die Wahlgeschenke? Sagen Sie das einmal!)

Aber irgendwie sind Sie auf dem besten Wege. Sie haben es gerade auch noch einmal unterstrichen, Herr Schostok.

(Lebhafter Beifall bei der CDU und bei der FDP - Stefan Schostok [SPD]: Das ist nicht unsere Aufgabe, Herr Thümler!)

Meine Damen und Herren, ich nenne das peinlich. Nehmen Sie doch Nachhilfe in Haushalts- und Verfassungsrecht!

(Oh! bei der SPD)

Sie hätten doch die Chance gehabt. Sie hätten bloß die Herren Bartling, Aller, Jüttner oder auch Möhrmann zu fragen brauchen. Das haben doch die Leute auf Ihren Fluren vor sich hingeflötet. Auf die haben Sie aber nicht gehört. Das ist doch Ihr Problem.

(Lebhafter Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Meine Damen und Herren, jetzt einmal Folgendes:

Detlef Tanke [SPD]: Jetzt einmal zum Schuldenrekord! - Johanne Modder [SPD]: Jetzt einmal etwas Neues!

Die Presse zu Ihrem Auftritt ist vernichtend.

(Unruhe - Glocke des Präsidenten)

Weser-Kurier: Ratlose Gesichter und hängende Köpfe in den Reihen von SPD und Grünen.

Braunschweiger Zeitung: Der Hildesheimer stauchte die Opposition gestern nach Belieben zusammen. Gegenwehr gab es keine.

Die Neue Osnabrücker Zeitung spricht von „Blattschuss“ und schreibt weiter, Sozialdemokraten und Grüne hätten bei der Ausarbeitung ihrer Etatalternativen geschlampt und durch extreme Widersprüche ihre Argumentationslinie für die Klage zertrümmert.

(Lebhafter Beifall bei der CDU und bei der FDP - Karl-Heinz Klare [CDU]: Lass es erst ruhig werden! Die sollen genau zuhören!)

Das Schlimme ist: Sie haben gewusst, dass das, was Sie tun, verfassungswidrig ist.

(Johanne Modder [SPD]: Jetzt einmal etwas Neues! - Gegenruf von Karl- Heinz Klare [CDU]: Das stand erst gestern in der Zeitung!)

Sie wollten aber ganz besonders tricky sein. Da müssen Sie allerdings früher aufstehen, meine Damen und Herren. Da müssen Sie früher aufstehen!

(Lebhafter Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Ich rufe noch einmal in Erinnerung: Sie legen zwei Stunden vor den Schlussberatungen zu diesem

Haushalt Ihre Vorschläge vor. - Sie haben sich doch offensichtlich vor den Diskussionen in den Ausschüssen gefürchtet -

(Stefan Schostok [SPD]: Wiederholen Sie nicht alles!)

sonst wären Sie doch früher damit gekommen -, weil Sie ihnen nicht gewachsen sind. Das ist doch Ihr Problem.

(Lebhafter Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Sie fordern einen zweiten Nachtragshaushalt, können aber nicht erklären, wie das technisch überhaupt gehen soll, meine Damen und Herren.

(Lachen bei der SPD - Stefan Schostok [SPD]: Wir wollen die Ver- schuldung senken!)

Wenn man Dummheiten macht, Herr Schostok, müssen sie wenigstens gelingen. Das ist das Entscheidende.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

In aller Deutlichkeit: Wer an den Haushaltsberatungen so wenig teilnimmt wie Sie, nimmt an der Politik in diesem Land nicht mehr teil, meine Damen und Herren. Sie handeln konzeptlos und vollkommen unseriös.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Sie haben sich von konstruktiver Politik weit, weit verabschiedet.

(Johanne Modder [SPD]: Ihre Zeit läuft ab!)

- Hören Sie doch einmal gut zu.

Ich wiederhole: Sie sind im haushaltspolitischen Karnevalswagen unterwegs und schmeißen nach Bedarf mit Kamelle.

(Lebhafter Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Unsere Haushaltsbeschlüsse sichern dagegen die Zukunft Niedersachsens.

(Lachen bei der SPD und bei den GRÜNEN - Detlef Tanke [SPD]: Düs- tere Zukunft!)

Wir beschäftigen so viele Lehrerinnen und Lehrer wie noch nie zuvor in der Geschichte des Landes Niedersachsen.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

An dieser Stelle gratuliere ich unserem Kultusminister Bernd Althusmann sehr herzlich, weil er gestern einstimmig zum Präsidenten der Kultusministerkonferenz gewählt worden ist -

(Lachen bei der SPD und bei den GRÜNEN)

auch mit den Stimmen der A-Länder, meine Damen und Herren.

(Lebhafter Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Das ist - im Gegensatz zu Ihnen - eine Auszeichnung für die Politik dieses Ministers, meine Damen und Herren. Daran sollten Sie einmal denken.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP - Zurufe von der SPD - Unruhe)

Herr Kollege, ich darf Sie kurz unterbrechen! - Es war ja vorher bekannt, dass diese Schlussaussprache emotionaler wird als sonst. Trotzdem hat es aber irgendwo auch ein Ende mit der Vielzahl der Zwischenrufe. Das gilt für alle Fraktionen.

Ich bitte ausdrücklich noch einmal darum, dass mehr Ruhe im Plenarsaal einkehrt und alle Redner mehr Aufmerksamkeit bekommen. Das Stören aus den Fraktionen muss nicht zwingend erfolgen - trotz aller Kontroverse. Etwas mehr Zuhören kann manchmal auch ganz gut sein.

(Olaf Lies [SPD]: Er soll mal etwas Anständiges erzählen!)