Wir müssen die Vermarktung vorantreiben. Wildbret ist in der Vergangenheit immer wieder beworben worden.
Als mein Vorgänger, Herr Minister a. D. Meyer, im November sein Amt an mich übergab, habe ich ihm eine Wildschweinsalami geschenkt.
(Beifall bei der CDU und bei der SPD - Christian Meyer [GRÜNE]: Ich kann das Problem nicht alleine lösen!)
Schon damals habe ich geworben: Leute, esst Wildschwein! Das wächst vor unserer Haustür, das kann regional erlegt werden.
Wir müssen wirklich das Essen von Wildschwein bewerben. Da gibt es nicht nur den guten Braten, sondern auch Burger, Schinken, Salami.
Wir haben Gespräche mit dem DEHOGA und mit der Marketinggesellschaft aufgenommen, um das Fleisch zu bewerben, das unsere Jäger erlegen.
Erst gestern wurde ich darüber informiert, dass kürzlich bei einer Jagd 150 Sauen geschossen wurden. Alle Tiere konnten vermarktet werden: 60 % über die beteiligten Jäger, 40 % hat der Wildhändler abgenommen.
Also, noch ist das alles im grünen Bereich, sage ich mal. Aber wenn wir einen Ausbruch haben und auch Hausschweinbestände nicht mehr vermarktet werden können, dann sind die Handlungsmöglichkeiten entscheidend, die die EU und die Mitgliedstaaten auf Grundlage der gemeinsamen Marktorganisation haben.
Generell kann die EU-Kommission bestehende Marktinstrumente im Falle gravierender Marktstörung ausgedehnt oder geändert zur Anwendung
Eine massive Ausweitung der privaten Lagerhaltung ist denkbar. Die EU-Kommission kann darüber hinaus außergewöhnliche Maßnahmen zur Stützung des betroffenen Marktes ergreifen, um den Auswirkungen zu begegnen, die sich aus Beschränkungen des freien Warenverkehrs innerhalb oder außerhalb der EU ergeben, die im Zusammenhang mit Maßnahmen zur Bekämpfung der Ausbreitung von Tierseuchen stehen.
Weiterhin können entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, um auf ernsthafte Marktstörungen zu reagieren, die unmittelbar auf einen Verlust des Verbrauchervertrauens infolge von Krankheiten zurückzuführen sind. Wir haben das bei BSE gesehen: Als BSE ausbrach, mochte niemand mehr Rindfleisch kaufen oder essen. Der Markt brach zusammen. Darauf muss man reagieren. Die Kommission würde sich hier mit 50 % an den von den Mitgliedstaaten getätigten Ausgaben beteiligen.
Wir werden versuchen, die Hausschweinehalter nicht alleinzulassen. Aber das ist immer nur ein Tropfen auf den heißen Stein; so ehrlich muss man sein. Bei einem Ausbruch bricht der Markt zusammen. Das ist so.
Ganz herzlichen Dank, Frau Ministerin. - Zu einer Zusatzfrage für Bündnis 90/Die Grünen hat sich Kollegin Miriam Staudte gemeldet.
Vielen Dank, Frau Präsidentin. - Sehr geehrte Frau Otte-Kinast, wie bewerten Sie die Tatsache, dass auf der laufenden Grünen Woche auch sehr viel Fleischwaren aus Osteuropa verteilt worden sind? Ich zumindest habe da keine Informationsbroschüren etc. gesehen.
(Beifall bei den GRÜNEN - Helmut Dammann-Tamke [CDU]: Broschüren gehen auf der Grünen Woche super! - Gegenrufe von den GRÜNEN)
Die Grüne Woche ist eine Ernährungs- und Verbrauchermesse. Ich gebe Ihnen recht: Aufklärung wäre auch an dieser Stelle gut gewesen. - Aber die Grüne Woche ist nicht in meiner Zuständigkeit. Der Bundesminister hat uns versprochen, die Bevölkerung zu sensibilisieren. Es ist allen aufgefallen, dass dort etwas passieren muss.
in denen regionale Bauern auf Parkplätzen an touristischen Attraktionen ihre Erzeugnisse vermarkten, zum Mitnehmen als Geschenke für die zu Hause Gebliebenen. Auch das wurde gestern zum Thema gemacht.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Ministerin, die Afrikanische Schweinepost wird durch Körperflüssigkeiten übertragen. Wenn ein Tier verendet, gelangen eventuell Erreger in den Boden. Welche speziellen Maßnahmen sind für die Bergung infizierter toter Tiere vorgesehen?
Der Ort, wo das Fallwild ausgemacht wird, muss abgeriegelt werden, in der Regel mit Flatterband. Man kann dort auch Vergrämungsmittel versprühen. Jäger oder andere Fachleute, die Fallwild auffinden, haben in der Regel ein von der DVG gelistetes Desinfektionsmittel dabei, mit dem die Stelle desinfiziert werden kann.
Im Nachtragshaushalt sind fünf Aufbewahrungstonnen und zugehörige Bergewerkzeuge wie Schubkarren vorgesehen. Bei einem Ausbruch, wenn vor Ort massenhaft tote Tiere gefunden werden, können wir das landesweit zur Verfügung stellen.
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr Grupe hat es eingangs schon erwähnt: Für die Afrikanische Schweinepest steht bis dato kein wirksamer Impfstoff zur Verfügung. Die Frage, Frau Ministerin, die sich mir stellt: Wann wird dieser Impfstoff zur Verfügung gestellt? Wie sieht es damit aus?
Es trifft zu, dass derzeit kein Impfstoff verfügbar ist. Das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit - das Friedrich-Loeffler-Institut - arbeitet intensiv an der Entwicklung eines wirksamen Impfstoffes. Zum jetzigen Zeitpunkt kann noch nicht abgesehen werden, wann die Entwicklung abgeschlossen sein wird.
Also, es gibt keinen Impfstoff, und man weiß heute auch noch nicht, wann es einen Impfstoff geben wird. Mithin kommt - ich sage es noch einmal - der Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen und jagdlicher Maßnahmen inklusive einer intensiven Fallwildsuche höchste Priorität zu, um den Eintrag der ASP nach Niedersachsen zu verhindern.
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich frage die Ministerin: Ist für die Bejagung der Wildschweine beim Ausbruch der Pest - um den Be
Der Einsatz von Nachtsichtgeräten wird kritisch gesehen, da bisher keine Erkenntnisse darüber vorliegen, ob dies zu einem kurzfristigen Erfolg bei der Bejagung führt. Alle überlebenden Stücke werden aber die Erfahrung nutzen und Kirrungen dann vollständig meiden. Es ist durchaus möglich, dass das von Natur aus tagaktive Schwarzwild weiter in die Nachtaktivität getrieben wird. Außerdem erscheint es sinnvoller, eine Bache samt Frischling zeitgleich in einer Falle zu fangen, statt nur ein einzelnes Stück durch diesen nächtlichen Schuss zu erlegen und den Rest der Rotte weiträumig fliehen zu lassen.
Andererseits müssen aber spätestens bei Ausbruch der ASP alle Möglichkeiten der Bestandsreduzierung genutzt werden, um den volkswirtschaftlichen Schaden zu minimieren. Zudem gewährleistet der Einsatz dieser Gegenstände eine tierschutz- und waidgerechte Jagdausübung und stellt einen Sicherheitsgewinn bei der Schussabgabe dar. In Verbindung mit einem Forschungsprojekt zur Gewinnung von Erkenntnissen sollen Einzelausnahmen für den Einsatz von Nachtsichttechnik - einhergehend mit einer jagdrechtlichen Ausnahme vom jagdlichen Verbot - ermöglicht werden.
Sehr geehrte Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Frau Ministerin, um es einmal praktisch zu machen: Was kann ein Landwirt konkret unternehmen, um sich vor der Einschleppung in seinen Betrieb zu schützen?
Ich gehe jetzt einmal von einem Schweine haltenden Landwirt aus; denn der hat es ja am meisten auf dem Schirm, sich zu schützen.
Das LAVES bietet Merkblätter in mehreren Sprachen an. Die Veterinärbehörden sind aufgefordert, Landwirte für die strikte Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen zu sensibilisieren. Die Einhaltung der Schweinehaltungshygieneverordnung, die es schon lange gibt, wird von den Veterinärämtern ebenfalls kontrolliert. Jeder Landwirt ist erst einmal geschult, diese Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten. Jeder Landwirt, der auch ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger beschäftigt, hält diese Merkblätter dazu vor und sensibilisiert auch seine Mitarbeiter.