Sie können das Urlaubsgeld, was wir gestrichen haben, um den Haushalt zu konsolidieren, wieder einführen. Wunderbar! Das können Sie alles machen. Sie regieren jetzt.
um mehr Studenten an die Universitäten zu bringen. Das ist alles in Ihrer Macht. Das können Sie alles tun.
Sie können Landeszuschüsse für die Studenten ausschütten, die ein Lehramtsstudium beginnen wollen. Das können Sie alles machen.
Dann müssten Sie sich aber vielleicht irgendwann einmal überlegen, jetzt tatsächlich zu regieren und nicht nur irgendwie nett in die Kamera zu lächeln.
Was immer Sie tun möchten, machen Sie es doch einfach konkret. Sagen Sie es hier, und dann setzen Sie es schnell um, so wie die neue Koalition der Mitte das immer wieder ankündigt.
Sie können sich sicher sein: Wir werden Sie bei diesem Prozess konstruktiv unterstützen, wenn Sie denn endlich konkrete Maßnahmen vorlegen. Wir werden uns da nicht pauschal verweigern.
Ich komme sofort zum Schluss. - Übrigens geht es uns - das wollte ich heute noch einmal sagen, weil ich das ein bisschen vermisst habe - auch um das Wohl der Kinder. - Danke.
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Link, nach Ihrer Rede wissen wir nur zu klar, warum die Lehrer aus Nordrhein-Westfalen alle weggelaufen sind. Das haben Sie hier deutlich dargestellt.
Meine Damen und Herren, wer hat vormittags Recht und nachmittags frei? - Lehrer natürlich. Dieses landläufige Sprichwort zeigt leider, wo einer der Gründe für den Lehrermangel liegt. Das Image von Lehrern in Deutschland ist im Gegensatz zum europäischen Umland ähnlich schlecht
wie der gesellschaftliche Stellenwert von Bildung hier im Land. Daran hat auch der Pisa-Schock bisher nichts ändern können.
Von einigen real existierenden schwarzen Schafen auf die Gesamtheit eines Berufsstandes zu schließen und diesen dann pauschal zu verunglimpfen, ist wirklich unverzeihlich und katastrophal. Das muss natürlich schlimme Folgen haben. Das sehen wir doch jetzt.
Wir haben es alle in den Zeitungen gelesen. Der Philologenverband warnt: 10.000 Lehrer fehlen. Die Lehrerkollegien sind völlig überaltert. Bis 2012 geht jeder zweite Lehrer in Rente. Das sind 7.000 bis 8.000 Lehrer jährlich. 2012 fehlen somit voraussichtlich 37.000 Pädagogen.
Aber, meine Damen und Herren, das ist doch nicht vom Himmel gefallen. Hier zeigt sich doch, dass die Bildungspolitik in Nordrhein-Westfalen in den letzten Jahren versagt hat.
Denn die Schüler, die 2010 zur Schule kommen, die sind doch schon geboren. Und wie viele Lehrer jährlich pensioniert werden, das steht auch schon lange fest. Somit: Der Bedarf an Lehrern und die Zahl der Schüler lassen sich zumindest halbwegs solide schon im Voraus berechnen.
Aber fragen wir uns doch einmal: Was hat denn die Landesregierung in den letzten Jahren getan? - Sie hat den Nachwuchs abgeschreckt. Sie redete jahrelang von Lehrerschwemme. Planungszahlen wurden erhöht durch die Erhöhung der Arbeitszeit beziehungsweise durch die Verschleierung von Klassenfrequenzen. Junglehrer wurden unter viel schlechteren Bedingungen eingestellt.
Das heißt, die Entwicklungen auf beiden Seiten des Schulalltags, sprich die Schülerzahlen und die Lehrerzahlen, hat das Schulministerium in den letzten Jahren nicht in den Griff bekommen.
Darum begrüßen wir die Maßnahmen des 6Punkte-Programms der Ministerin Sommer. Die Attraktivitätssteigerung des mathematisch- naturwissenschaftlichen und technischen Bereichs, der Erwerb eines dritten Unterrichtsfaches in Mangelfächern, die Qualifizierung von Grundschulkräften für die Hauptschule oder die gezielte Werbung für Lehrernachwuchs mit entsprechender Fächer- und auch Schulformempfehlung - all dies ist sehr wichtig.
Es gilt also, junge Menschen zu motivieren zur Aufnahme des Lehramtsstudiums, zum Beispiel durch die Verbesserung des Lehrerimage,
durch ein realitätsbezogenes Studium mit der Optimierung von Praxisanteilen im Studium, durch die Förderung der Kooperation zwischen Forschung und Lehre, durch die Offenheit für Innovationen in der Schulforschung, durch eine dringend notwendige Verbesserung des Referendariats, durch den Ausbau weiterer Fortbildungsmöglichkeiten und auch durch die Bekämpfung dieses Einzelkämpfersyndroms als Vorbeugung zur Verhinderung von Berufsmüdigkeit bei Lehrern.
Meine Damen und Herren, diese Liste ließe sich noch mit ganz vielen Beispielen fortsetzen. Sie können sich darauf verlassen: Wir werden sie schrittweise sehr konkret angehen und umsetzen, um damit unser Ziel zu erreichen, den Lehrerberuf wieder attraktiver zu gestalten, das Lehrerimage zu verbessern und junge und engagierte Frauen und Männer für diesen Beruf zu gewinnen.
Dies ist nämlich kein Populismus, wie uns Herr Link das vorwirft. Das ist eine wichtige Maßnahme zum Wohl der Kinder unseres Landes. - Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
Vielen Dank, Frau Doppmeier. - Für die SPD-Fraktion hat sich noch Frau Schäfer gemeldet. Bitte schön.
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Frau Ministerin Sommer, ich bedanke mich dafür, dass Sie hier und heute als Kronzeugin für die gute Arbeit der alten Landesregierung an das Rednerpult getreten sind.
Sie haben stolz verkündet - Ihre Koalitionsfraktionen haben auch geklatscht -, dass es 6.670 Bewerber für den Referendardienst in NordrheinWestfalen gibt und davon 1.200 aus anderen Bundesländern stammen.
Donnerwetter! Aber das haben Sie nicht in zwei Monaten Regierungszeit geschafft, sondern das sind die Früchte der von uns geleisteten Vorarbeit.
zeichnet, Sie jedoch danach ans Rednerpult treten und aufzählen, was alles in NordrheinWestfalen so schlecht gelaufen wäre.
Jetzt kommen wir zu den sechs Punkten. Sie möchten die Attraktivität der Naturwissenschaften erhöhen und fügen blumig und lyrisch hinzu, das müsse man im Gesamtbild der Gesellschaft entwickeln. - Das haben wir auch gesagt, aber die Entscheidung darüber, ob er überhaupt und, wenn ja, was er studiert, trifft jeder junge Mensch für sich allein. Wenn Sie Studiengebühren einführen, wird es den jungen Menschen schwerer fallen, demnächst eine Entscheidung für ein Studium zu treffen.
Sie kündigen ein Weiterbildungsprogramm zur Qualifizierung für das dritte Fach an. - Ich bin in diesem Falle eine Kronzeugin, und zwar als Nachqualifizierte für Sport, weil es an Grundschulen Mangelfach war. Diese Weiterbildungsprogramme für Mangelfächer gibt es schon seit eh und je, und ich freue mich, dass Sie sie fortführen.