Das ganze Dilemma beschreibt Jörg Sartor, Chef der Essener Tafel, in seinem Buch „Schicht im Schacht“. Da schildert er einen Besuch von Thomas Kutschaty in seinem Büro:
Kaum hatten wir die Tür geschlossen, fragte mich der Politiker allen Ernstes: Herr Sartor, was haben Sie denn gegen die SPD? – Eher belustigt schaute ich den Fraktionschef an:
Das kann ich Ihnen erklären. Keiner von der SPD hat sich bisher um die Probleme gekümmert, und keinen hat es bis heute interessiert, was hier los ist. Kurze Pause. Dann hob Kutschaty wieder an:
Aber ich bin doch da. – Mein Blick taxierte ihn fragend: Aber Sie sind doch nur da, weil ich Sie in der Zeitung verhauen habe. Erzählen Sie doch nicht so einen Mist.
All die Fehler, all das Weggucken, der schöngeredete wirtschaftliche Strukturwandel, der tatsächlich immer noch auf sich warten lässt,
Lieber Thomas Kutschaty, wenn Sie uns jetzt nach zweieinhalb Regierungsjahren erzählen wollen, wir würden uns nicht mit den wirklichen Problem des Reviers befassen, dann ist das Politik nach Stimmungslage und in hohem Maße abhängig von Umfragewerten. Ihr eigenes Urteil zu dieser Art von Politik: unglaubwürdig.
Da bricht die SPD, meine Damen und Herren, auch hier und heute wieder eine Neiddebatte über Vermögensteuer und Verstaatlichung vom Zaun,
Wenn der neue starke Mann der SPD, Kevin Kühnert, seine Jusos beschließen lässt, wesentliche Produktionsmittel sollen vergesellschaftet werden, darunter Grund und Boden, große Fabriken und die dort
eingesetzten Maschinen, sämtliche der Daseinsvorsorge dienende Strukturen und Systeme, große Logistikstandorte, Banken und Kapitalvermögen, dann kann einem doch als potenzieller Investor – und nicht nur diesem – vor dieser Art von Politik, wie sie die SPD plant, nur mulmig werden.
(Michael Hübner [SPD]: Können Sie nicht mal Oliver Wittke zitieren? – Sarah Philipp [SPD]: Kommt noch was zum Haushalt?)
Wenn die neue Geschäftsführerin der Jusos, Julie Rothe, damit prahlt: „Auf meiner Geburtsurkunde sind noch Hammer und Sichel, einigen hier bedeutet das vielleicht was“, dann wird mir ob der Relativierung des Unrechtsstaates DDR regelrecht übel, meine Damen und Herren.
(Michael Hübner [SPD]: Das sagt die Block- partei CDU! – Lisa-Kristin Kapteinat [SPD]: Das glauben Sie doch selbst nicht!)
Die SPD, meine Damen und Herren, entfernt sich mit Siebenmeilenstiefeln von einer vernunftgesteuerten Politik der Balance und versucht, in galoppierender Selbstverleugnung vor sich selbst davonzulaufen.
Meine Damen und Herren, von sich selbst behauptet die SPD, Politik für die vielen zu machen, nicht für die wenigen.
Das allerdings würde den Grünen nie passieren. Mit ihrem Führungsduo „Robolena Habock“ wollen die Grünen jetzt …
(Marc Herter [SPD]: Namensscherze fand ich schon in der Grundschule besonders gut! – Weitere Zurufe von der SPD – Glocke)
Mit ihrem Führungsduo „Robolena Habock“ wollen die Grünen jetzt bürgerliche Welten entdecken, die sie nie zuvor gesehen haben.
Das geht so weit, dass die Fraktionschefin Monika Düker in der letzten Plenardebatte Bayern und den bayerischen Ministerpräsidenten lobte.
Ich befürchte, meine Damen und Herren, die Umbenennung des grünen Fraktionssaals in „Markusplatz“ steht unmittelbar bevor.
(Rainer Schmeltzer [SPD]: Keiner klatscht! – Zuruf von der SPD: Das ist aber weniger als Flachwitz! Ganz übel! – Weitere Zurufe von der SPD und den GRÜNEN – Glocke)