Protokoll der Sitzung vom 15.02.2001

Alles in allem- können wir beruhigt sein, dasstrotzder deutlich stärkeren Inanspruchnahme die Sicherheit der Bevölkerung um das Nette-Gut iJl! Großraum Andernach ohne Ein

schränkungen gewährleistet ist.

(Beifall der SPD und der F.D.P.)

P1·äsident Griinm:

Eine Zusatzfrage der Abgeordneten Frau Thelen.

Herr Minister, wir haben erfahren, dass im BlockLeine deutli

-ehe Überbelegung und eine deutliche Unterbesetzung an

Personal vorliegen soll. Ursprünglich waren 20 Betten bei 19 Pflegekräften angedacht. Tatsächlich sollen 50 Patienten und nur 14 Pflegekräfte vorhanden sein. Könne·n Sie diese Zahlen bestätigen, oder sind sie schlichtweg falsch?

Gerster,-Ministerfür Arb~it, Soziales und Gesundheit:

Frau Abgeordnete Thelen, zu Beginn habe ich gesagt, dass im Nette-Gut bei insgesamt 230 Plätzen 265 Patienten festzu

stellen sind und 330 Pei-wnen im Nette-Gut beschäftigt werden. Ich kann Ihnen nicht für jede einzElne Station sagen, wie dort die Belegung vorgenommen wird. Ich vermute auch, dass es dch sozusagen um ein Tage5ge;;chäft handelt, inwieweit eine Verteilung auf die einzelnen Stationen erfolgt. Insgesamt aber- ich sage es noch einmal - ist die personelle Situation am Nette-Gut im Verhältnis Patienten zu Beschäftigten deutlich besser als in den Jahren zuvor. Ich gehe davon aus, dass das Landeskrankenhau~ mit dieser Situation verantwortung!::voil umgeht.

Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Berg.

Herr Staatsminister, wollen Sie bestreiten, das~ das Nette-Gut personell weit unter Plan besetzt ist?

Herr Abgeo;dnetE_r Berg, es gibt im Grunde genommen keine öffentliche Dienststelle - es gibt übrigens auch nur wenige Privatbetriebe -, die ihre Stellenpläne, sowt!_it es sie _gibt, zu 100 % ausfüllt, weil es immer Ein gewis~es Maß an Fluktuation, an unplanoaren Veränderungen gibt. Es gibt auch Mangelsituationen. Zum Beispiel sind bestimmte Fachkräfte auf dem Arbeit!::marld nicht ohne weiteres zu bekommen. Deshalb wird es immer eine gewisse Untt:rbesetzung geben. Die

se Unterbesetzung i~t im Nette-Gut aber alle~ andere als dra

matisch oder auffallend.

-Prä5;ident Grimm:

Eine_weitereo Zu:;atzfrage: des Herrn Abgeordneten Berg.

Können Sie Informationen bestätigen, wonach die Besetzung unter Plan 30% betragen soll?

Herr Kollege Berg, das kann ich Ihnen nicht bestätigen. Ich habe Ihnen vorhin ge;agt, wie die Beschäftigungsentwicklung in den vergangenen-Jahren war. Ich kann Ihnen eine so eklatante Unterbese:J:zung nicht bestätigen. Auch im Auf

sichtsrat de~ Landeskrankenhauses ist dies so nicht berichtet wordEn. Ich gehe-also davon aus, dass es die Unterbesetzung, die Sie eben geschildert haben, nicht gibt.

Gibt es weitere Zusatzfragen? - Das ist nicht der Fall. Die

~llündliche Anfrage ist damit beantwortet.

(Beifall_ der SPD und der F.D,P:)

Ich rufe nun die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Elke Kiltz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Tierarzneimittel und Futtermitt.;:lzusatzstoffe in der Ti.:rma:;t betreffend, auf.

Frau Kiltz, bitte stellen Sie Ihre Fragen.

Ich frage die Landesregierung:

1. Wie_ viele Kontrollen bezüglich de~ Ein$atzes und der

Rücko;tände von Tierarzneimitte in, insbesondere Antibio-.

tika, werden in Rheinhmd-Pfalz pro Jahr vorgenommen?

2. Wie viele Verstöße wurden dabei festgestellt und wie wurden die~e geahndet~

3. Welche Kenntnisse hat di.: Landesregierungaufgrund ihrer f(ontrolltätigkeiten oder anderer Informationswege über den Eimatz und die eifjge5etzt.:n Mengen von Tier- arzneimitteln in der Tiermast in Rheinland-Pfalz, die 50- wohl durch tierärztliche Verordnung als- auch durch Zu- satz (Stoffe mit pharmakologischer Wirkung) zu Futter-mitteln verabreicht werden?

4. Gibt es in Rht:inland-Pfalz Nutztierhaltungssysteme, die nicht ohne den vorbeugenden Einsatz von Tierarzneimitteln bzw. Stoffen mit pharmakologischer Wirkung aus

kommen?

Ich erteile Herrn Staatsminister Gerster das Wort.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Nach Bekanntwer

den von Missständen in der Tiermast in Bayern haben die für den Arzneimittelverkehr, die Lebt:nsmittelüberwachung und die Futtermittelübervvachung zuständigen landesre~sorts ei

ne Arbt:itrgruppe gebildet. Auf Landesebene Rheinland-Pfalz ist die Landestierärztekammer in den Informationsaustauscheingebunden.

Frau Abgeordnete Kiltz,_ es sind-zwei rechtliche Regelungsbereiche zu· unterscheiden. Zum einen die Verordnung über tierärztliche Hausapotheken :sowie die Verordnung ·über

Nachvveisr)flichten für Arzneimittel, die zur Anwendung bei Tieren bestimmt sind, und zum anderen das Futtermittel

recht, -das den Einsatz der Futtermittelzusatzstoffe einschließlich der Leistungstörderer und der Zusatzstoffe zur Abwehr bestimmter Krankheitsrisiken regelt.

Zu Frage 1: Nach dem nationalen Rückstandskontroll plan, der.nach EU-rechtlichen Vorgaben jährlich gemeinsam vom Bundesinstitut für gesundheitlichen· VerbraucherschutZ und

-Veterinärmedizin und den Ländern erstellt wird, erfolgten im vergangenen Jahr rund 7 000 Hemmstoffuntersuchungen - da geht es um die Antibi.otika- sowie rund 1 ·600 substanzspezifische Untersuchungen an lebenden und gesc_hlachteten Tieren und Lebensmitteln tierischer Herkunft. Also zum einen Blut- und Urinproben tind zum anderen Üntersuchungen von Fleisch, Milch und Eiern.

Nach der MilchgüteverordrlUng wurden zusätzlich zweimal monatlich_ Heminstofftests, aiso Tests nach Antibiotika, durchgefünrt. Außerdem erfolgten 46 Überwachungsmaßnahmen von 45 tierärztlichen Hausapotheken und bei einem

· Tierheilpraktiker.

Zu Frage 2: Bei den tierärztlichen Hausapotheken wurde in einem Fall ein Strafverfahren und ein Bußgeldverfahren (;in

. geleitet. Es ging um die illegale Verabreichung von·Arznei~

mitteln an Brieftauben.

(Vereinzelt Heiterkeit)

- Die·armen Brieftauben:

Im Rahmen der Hemmstoffimtersuchungen, also Antibiotika, ergab sich eine Beanstandungsquote von 0,2 %, die von den Kreisverwaltungen weiterverfolgt wurde,